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temeswarer beiträge zur germanistik - Facultatea de Litere, Istorie şi ...

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Jahr ausbrach und die Folgen <strong>de</strong>s Zweiten Weltkrieges haben, wie schon weiter<br />

oben ange<strong>de</strong>utet, dabei zweifellos eine Rolle gespielt.<br />

Im Rumänien <strong>de</strong>r Nachkriegszeit war es Johann Wolf, <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>r sechziger<br />

Jahre in einem Fachkreis an <strong>de</strong>r Temeswarer Universität am Ran<strong>de</strong> auch auf das<br />

Werk <strong>de</strong>s Goetheforschers Otto Kein zu sprechen kam. In <strong>de</strong>r 1976 in <strong>de</strong>r<br />

Zeitschrift Forschungen <strong>zur</strong> Volks- und Lan<strong>de</strong>skun<strong>de</strong> veröffentlichten<br />

Dokumentation „Germanistische Studien in Rumänien bis zum Jahr 1944“, 25 nimmt<br />

<strong>de</strong>r Hochschullehrer dann etwas ausführlicher auf das Buch Die Universalität <strong>de</strong>s<br />

Geistes im Lebenswerk Goethes und Schellings Bezug, von <strong>de</strong>m er bedauert, daß<br />

es im Inland zu wenig Beachtung gefun<strong>de</strong>n habe. Otto Kein wird bei Wolf zum<br />

ersten Mal nach <strong>de</strong>m Krieg in einer wissenschaftlichen Arbeit in Rumänien<br />

erwähnt. Die bibliographischen Hinweise auf Besprechungen in <strong>de</strong>n zitierten<br />

Banater und siebenbürgischen Zeitschriften fin<strong>de</strong>n sich ebenfalls hier, wobei,<br />

bezeichnend für die damaligen Zensurzwänge, Namen von Rezensenten wie<br />

Anton Valentin und Alfred Pomarius ausgespart blieben. In seiner Abhandlung<br />

bezeichnet Johann Wolf <strong>de</strong>n Gymnasiallehrer Otto Kein <strong>zur</strong>echt als eine<br />

Ausnahme unter <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Wissenschaftlern im Rumänien <strong>de</strong>r<br />

Zwischenkriegszeit, <strong>de</strong>nn es fin<strong>de</strong>t sich tatsächlich kein an<strong>de</strong>rer Forscher, <strong>de</strong>r sich<br />

außerhalb <strong>de</strong>r Universitäts<strong>germanistik</strong> so umfassend mit Fragen <strong>de</strong>r allgemeinen<br />

<strong>de</strong>utschen Literatur- und Geistesgeschichte befaßt hätte. Auf eine an<strong>de</strong>re<br />

Beson<strong>de</strong>rheit hatte <strong>de</strong>r hier schon öfter genannte Anton Valentin hingewiesen.<br />

„Das wissenschaftliche Werk Otto Keins“, schreibt er,<br />

ist Ausdruck <strong>de</strong>s Bildungswillens und <strong>de</strong>s Bildungsniveaus <strong>de</strong>r Deutschen im<br />

Banat, die nach 1919 nach jahrzehntelangen hemmen<strong>de</strong>n Einflüssen <strong>de</strong>r<br />

ungarischen Regierungspolitik in <strong>de</strong>r rumänischen Ära wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Lage waren,<br />

sich kulturell zu entfalten. 26<br />

Hinzugefügt wer<strong>de</strong>n kann, daß Otto Kein <strong>zur</strong> ersten Generation von <strong>de</strong>utschen<br />

Intelektuellen gehörte, die die Bildungs- und Berufschancen, die <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Min<strong>de</strong>rheit in Rumänien geboten wur<strong>de</strong>n, wahrnehmen konnten. Er war, so scheint<br />

es, <strong>de</strong>r erste Banater <strong>de</strong>utsche Germanist, <strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>m Studium an einer<br />

rumänischen Universität dort auch <strong>de</strong>n Doktortitel erwarb. Der bildungsmäßige und<br />

berufliche Wer<strong>de</strong>gang Keins und <strong>de</strong>r von seiner Persönlichkeit überlieferte<br />

Eindruck sei <strong>de</strong>nn zum Schluß <strong>de</strong>s Beitrags durch einige bezeichnen<strong>de</strong><br />

biographische Daten veranschaulicht.<br />

Otto Kein wur<strong>de</strong> am 30. August 1904 als Sohn <strong>de</strong>s Gymnasiallehrers Dr. Felix Kein<br />

und seiner Ehefrau Ludmilla, geb. Saip, in Temeswar geboren. Von <strong>de</strong>r Familie<br />

heißt es, daß sie aus Wien kommend in <strong>de</strong>r Banater Hauptstadt ansässig<br />

gewor<strong>de</strong>n sei. Am lokalen Oberrealgymnasium war Dr. Felix Kein seit En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

neunziger Jahre <strong>de</strong>s vergangenen Jahrhun<strong>de</strong>rts als Französischlehrer tätig. Sein<br />

Sohn Otto besuchte zuerst das ungarischsprachige Piaristengymnasium und von<br />

1919 bis 1922 das neugegrün<strong>de</strong>te Temeswarer Deutsche Staatslyzeum, an <strong>de</strong>m<br />

auch sein Vater unterrichtete. Nach <strong>de</strong>r mit Auszeichnung bestan<strong>de</strong>nen<br />

Reifeprüfung nahm er in Klausenburg ein Studium <strong>de</strong>r Germanistik, Romanistik<br />

und Philosophie auf, das er im Juni 1927 mit <strong>de</strong>r Staatsprüfung für das Lehramt an<br />

25 J. Wolf (Anm. 18).<br />

26 A. Valentin (Anm. 12) S. 71.<br />

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