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temeswarer beiträge zur germanistik - Facultatea de Litere, Istorie şi ...

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Muttersprache o<strong>de</strong>r Zweitsprache. Schulische wie aka<strong>de</strong>mische Situation<br />

ermöglicht z.B. in Temeswar ein Nebeneinan<strong>de</strong>r/Miteinan<strong>de</strong>r von<br />

Zielgruppenorientierung. Anschauung, Dosierung, Faktoren- und Trendanalyse<br />

spielen eine be<strong>de</strong>utsame Rolle; das Kennenlernen, das Verstehen-Wollen und das<br />

Verstehen <strong>de</strong>s „an<strong>de</strong>ren“ sind fundamentale politische Bedürfnisse. Eigenbeobachtung<br />

und Fremdbeobachtung sind elementare Grundgegebenheiten in<br />

Leben und Psychologie. Es gibt sicherlich unverwechselbare Be<strong>de</strong>utungseinheiten,<br />

die an <strong>de</strong>n jeweiligen Kulturkreis gebun<strong>de</strong>n und nicht ohne weiters<br />

einklagbar/übertragbar sind.<br />

Im Zeitalter <strong>de</strong>s Internet, im Rahmen also eines in Sekun<strong>de</strong>nschnelle<br />

vermittelbaren Wissens-Austausches, scheint auf <strong>de</strong>n ersten Blick, die kognitive,<br />

also die `verstan<strong>de</strong>smäßig` eingestellte Lan<strong>de</strong>skun<strong>de</strong> die erste Stelle<br />

einzunehmen. Ergebnisse sollten sein: Völkerverständigung, verbesserte Kenntnis<br />

voneinan<strong>de</strong>r, Abbau von Vorurteilen, von Klischees und Stereotypen – eben durch<br />

das intensivierte Wissen um eine Zielkultur, wobei wie<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n Begriff <strong>de</strong>r<br />

Zielsprache erinnert sei. Die Begegnung, mag sie Erst- o<strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rbegegnung<br />

mit zunächst „frem<strong>de</strong>m Kulturgut“ sein, vollzieht sich vielfältig, in Texten <strong>de</strong>r<br />

pragmatischen wie <strong>de</strong>r literarischen Art, in Kurztexten o<strong>de</strong>r Ganzschriften also,<br />

dann durch das stehen<strong>de</strong> (Photographie, Diapositiv, Skizze) und das bewegte Bild<br />

(Film, Vi<strong>de</strong>o, Fernsehen, Internet).<br />

Sehr wichtig ist und bleibt die persönliche Begegnung bzw. <strong>de</strong>r direkte Meinungs-<br />

und Erfahrungsaustausch; sie geht aus o<strong>de</strong>r gipfelt in <strong>de</strong>r „erlebten“ Lan<strong>de</strong>skun<strong>de</strong>,<br />

ist die an<strong>de</strong>re, die emotionale Schiene. Lan<strong>de</strong>skun<strong>de</strong> steht in <strong>de</strong>r Germanistik und<br />

ihrer Didaktik in Wechselwirkung mit <strong>de</strong>r Linguistik, mit <strong>de</strong>r Literaturwissenschaft<br />

und mit <strong>de</strong>r Komparatistik.<br />

Es ist danach zu fragen, inwieweit die – hier: <strong>de</strong>utschsprachige – Literatur ein<br />

wichtiges Element sein kann, wenn es um das nähere Kennenlernen von Land und<br />

Leuten, um die Beobachtung, das Studium <strong>de</strong>r Gesellschaft in <strong>de</strong>n<br />

entsprechen<strong>de</strong>n Sprachräumen, in Vergangenheit (= Entwicklungen) und<br />

Gegenwart (Trendanalysen) geht.<br />

Unterschei<strong>de</strong>n sollte man, in Abstufung (nach Prioritäten) gelenkte, erlebte,<br />

historisch orientierte, aktualitätsbezogene, prospektiv-zukunftsgerichtete,<br />

vergleichen<strong>de</strong> (und damit erhellen<strong>de</strong>) Ansätze; einzeln o<strong>de</strong>r in Bün<strong>de</strong>lung eröffnen<br />

sie ein Spektrum an Möglichkeiten, die zu Recht heute so gefragte kontextuelle<br />

Interpretation – diese im Spannungsfeld von inner- und außenliterarischen<br />

Aspekten. Die Einsicht, daß literarische, ästhetisch kodierte, „uneigentliche“ Texte<br />

Stützfunktionen und „Quellen markieren können, hat sich erst zögerlich<br />

durchgesetzt; an<strong>de</strong>rerseits hat sich die „Gefahrenzone“ erweitert, daß nämlich<br />

Texte in (gesuchte) Bedarfspositionen gerückt wur<strong>de</strong>n/wer<strong>de</strong>n, nach <strong>de</strong>r Devise:<br />

Gegeben ist (=wird) ein Lernziel, gesucht <strong>de</strong>r es `sekundieren<strong>de</strong>` Text, auch als<br />

herausgenommene Textstelle, Kern- o<strong>de</strong>r Gelenkstelle. Die Vorstellung von <strong>de</strong>r<br />

Zweigleisigkeit, von <strong>de</strong>r Dichotomie von Texten, hat sich durchgesetzt, global und<br />

gera<strong>de</strong>zu verbindlich: hier die pragmatischen Textsorten, dort die literarischen<br />

Gattungsformen (o<strong>de</strong>r Genres) – zwei Stränge, die für die Lan<strong>de</strong>skun<strong>de</strong><br />

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