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temeswarer beiträge zur germanistik - Facultatea de Litere, Istorie şi ...

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Die knappe nur aus zwei Wörtern bestehen<strong>de</strong> Instruktion wur<strong>de</strong> hier also auf einen<br />

Text von einer halben Seite Länge “expandiert” und die Information expliziter<br />

gemacht.<br />

2. Terminusexpansionen und Textkon<strong>de</strong>nsationen<br />

Wird <strong>de</strong>r Explizitheitsgrad eines Textes dadurch erhöht, daß Termini durch<br />

entsprechen<strong>de</strong> Erklärungen ersetzt o<strong>de</strong>r ergänzt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ren Inhalte in <strong>de</strong>n<br />

Termini semantisch verankert sind, so bezeichne ich sie als Terminusexpansionen,<br />

im umgekehrten Fall als Textkon<strong>de</strong>nsationen.<br />

In Fachübersetzungen sind Terminusexpansionen oftmals dann zwingend<br />

erfor<strong>de</strong>rlich, wenn im Ausgangstext Termini <strong>zur</strong> Bezeichnung von<br />

Neuentwicklungen auftreten, die in <strong>de</strong>r Zielkultur noch unbekannt sind und für die<br />

es in <strong>de</strong>r Zielkultur daher noch keine Benennungen gibt.<br />

3. Analogisierungen<br />

Den Terminus Analogisierung möchte ich <strong>zur</strong> Bezeichnung von<br />

Texttransformationen verwen<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>nen die Referenz auf einen Gegenstand<br />

o<strong>de</strong>r Sachverhalt, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Adressatengruppe <strong>de</strong>s Zieltextes unbekannt o<strong>de</strong>r<br />

un<strong>zur</strong>eichend bekannt ist und daher bei diesen Adressaten auf keines o<strong>de</strong>r zu<br />

geringes Vorwissen stößt, mit <strong>de</strong>m sie assoziiert wer<strong>de</strong>n könnte, durch die<br />

Referenz auf an<strong>de</strong>re Gegenstän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Sachverhalte ersetzt wird, die im<br />

Erfahrungsbereich <strong>de</strong>r Adressaten liegen und eine Ähnlichkeit mit <strong>de</strong>n<br />

Gegenstän<strong>de</strong>n und Sachverhalten aufweisen, auf die im Ausgangstext referiert<br />

wird und zu diesen erklärend in Relation gesetzt wer<strong>de</strong>n. Auf diese Weise wer<strong>de</strong>n<br />

im Gedächtnis <strong>de</strong>r Adressaten vorhan<strong>de</strong>ne Schemata als Verankerungspunkte für<br />

neues Wissen aktiviert, so daß die so aktivierten Schemata durch Analogiestiftung<br />

als kognitives Strukturgerüst für die Speicherung <strong>de</strong>r neu vermittelten Inhalte<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Analogisierungen kommen häufig beim interlingualen Texttransfer vor. Sie wer<strong>de</strong>n<br />

z.B. beim funktionskonstanten Übersetzen informativer Texte eingesetzt, wenn im<br />

Ausgangstext Bräuche, wie “Poltern bei einer Hochzeit” o<strong>de</strong>r “Kirchweihbaum<br />

aufstellen” auftauchen, die es in <strong>de</strong>r Zielkultur nicht gibt. Hier bietet es sich an, im<br />

Zieltext auf Bräuche in <strong>de</strong>r Zielkultur zu referieren, die <strong>de</strong>n im Ausgangstext<br />

erwähnten Bräuchen möglichst nahe kommen und dann auf die jeweiligen<br />

Unterschie<strong>de</strong> hinzuweisen.<br />

4. Intersemiotische Texttransformationen<br />

Bei intersemiotischen Texttransformationen wer<strong>de</strong>n Zeichen eines semiotischen<br />

Systems ganz o<strong>de</strong>r teilweise in Zeichen eines an<strong>de</strong>ren semiotischen Systems<br />

überführt: zum Beispiel rein verbal vermittelte Instruktionen in eine kombinierte<br />

Bild/Text-Anleitung. Im Bereich <strong>de</strong>r interlingualen Texttransformation bedient man<br />

sich dieser Vorgehensweise vor allem, wenn man Sachverhalte, die in einer<br />

Sprache mit ausgeprägter Schriftkultur rein verbal dargestellt wer<strong>de</strong>n in eine<br />

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