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temeswarer beiträge zur germanistik - Facultatea de Litere, Istorie şi ...

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Erzählflußsteuerung durch die Tempora<br />

Indikativ und Konjunktiv<br />

Aktiv und Passiv<br />

Verwendung von Adverbialen<br />

Ausnutzung <strong>de</strong>r Attribuierungsintensität<br />

Variabilität <strong>de</strong>r Satzarten: einfacher Satz, Parataxe, Hypotaxe u.a.<br />

Die Erzählung ist eine wichtige Form <strong>de</strong>r sprachlichen Verständigung. Die Schüler<br />

wer<strong>de</strong>n immer wie<strong>de</strong>r aufgefor<strong>de</strong>rt zu erzählen. Um dieser Auffor<strong>de</strong>rung<br />

nachzukommen, müssen sie erzählen lernen und <strong>de</strong>shalb sollte das Erzählen auf<br />

verschie<strong>de</strong>nen Alters- und Klassenstufen geübt wer<strong>de</strong>n. Hauptaufgabe <strong>de</strong>s<br />

Lehrers ist es, die Mitteilungsbereitschaft und die Erzählfreudigkeit <strong>de</strong>s Schülers zu<br />

erhalten und darauf aufbauend, Fähigkeit und Fertigkeit im Erzählen weiter zu<br />

för<strong>de</strong>rn.<br />

Eine grundsätzliche Anfor<strong>de</strong>rung an gutes Erzählen ist das Kriterium <strong>de</strong>r<br />

Wahrhaftigkeit. Wahrhaftigkeit be<strong>de</strong>utet hier nicht nur eine <strong>de</strong>m Ereignis an Daten<br />

und Fakten entsprechen<strong>de</strong> Wie<strong>de</strong>rgabe, son<strong>de</strong>rn vielmehr jene sprachliche<br />

Ehrlichkeit, die in unseren Schulen leicht übergangen wird, da sich eine ganz<br />

bestimmte Aufsatzsprache in <strong>de</strong>r Schulpraxis ausgebil<strong>de</strong>t hat, und <strong>de</strong>r Schüler<br />

davon überzeugt ist, daß ein guter Aufsatz ganz an<strong>de</strong>re Anfor<strong>de</strong>rungen an seine<br />

sprachlichen Fähigkeiten stellt als die ungezwungene mündliche Mitteilung in je<strong>de</strong>r<br />

Form. Deshalb fin<strong>de</strong>t oft viel Unnatürliches, viel Gekünsteltes und Unwahres im<br />

schriftlichen Aufsatz seinen Nie<strong>de</strong>rschlag. (Götz, 1979:31)<br />

Bei <strong>de</strong>r Gestaltung <strong>de</strong>r Erzählung spielt <strong>de</strong>r Grammatikunterricht eine wesentliche<br />

Rolle. Zur Vorbereitung einer Erzählung kann man Wortschatzübungen machen,<br />

damit <strong>de</strong>r Schüler <strong>de</strong>n treffen<strong>de</strong>n Ausdruck wählt und gleichzeitig seinen<br />

Wortschatz bereichert. Dabei kann <strong>de</strong>r Lehrer z.B. das Übungsbuch von Franz<br />

Eppert Deutsche Wortschatzübungen verwen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r aber selbst Übungen<br />

erstellen. Der Deutschlehrer sollte vor allem in kleineren Klassen zu je<strong>de</strong>m Aufsatz<br />

ein Minimum an Wortmaterial an die Tafel anschreiben, selbst auf die Gefahr hin,<br />

daß dann die Aufsätze keine originelle sprachliche Leistung darstellen. Dieses<br />

Wortmaterial kann durch Vorübung eingeführt und gefestigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Tempus, Modus und Genus verbi sind <strong>de</strong>utlich mit Textsorten korreliert. Die<br />

Schüler müssen dazu angeleitet wer<strong>de</strong>n, die richtigen Tempusformen zu<br />

verwen<strong>de</strong>n, bzw. von <strong>de</strong>r „erzählten“ o<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r „besprochenen“ Welt aus <strong>de</strong>n<br />

Sachverhalt darzustellen. In <strong>de</strong>r Erzählung fungiert das Präteritum als<br />

Grundtempus. Das Präteritum ist das einzige Tempus <strong>de</strong>s Deutschen mit<br />

ein<strong>de</strong>utigem temporalen Wert und schränkt das Geschehen als ausdrücklich vor<br />

<strong>de</strong>m Re<strong>de</strong>moment verlaufend ein. Im Präteritum ist das Geschehen immer von <strong>de</strong>r<br />

Gegenwart losgelöst, es vermittelt <strong>de</strong>n Eindruck zeitlicher Distanz und ermöglicht<br />

eine objektive Darstellung vergangener Geschehnisse als Rückschau, als<br />

Erinnerung. Aus diesem Grund sah man im Präteritum das klassische<br />

Erzähltempus. Mit <strong>de</strong>m Präteritum kooperiert das Plusquamperfekt. In größeren<br />

Klassen kann man darauf hinweisen, daß in manchen Situationen eine<br />

Übertragung vom Präteritum ins Präsens zu verzeichnen ist. Präsens wird<br />

beson<strong>de</strong>rs im Roman und in <strong>de</strong>r Erzählung <strong>de</strong>s 20. Jhs. verwen<strong>de</strong>t. Der Autor<br />

steht inmitten <strong>de</strong>r Erzählung als Beobachter und Beteiligter. Durch diese<br />

distanzlose Betrachtungsweise und subjektive Einstellung zum Geschehen wird<br />

ein hoher Grad an Lebendigkeit erzielt.<br />

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