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temeswarer beiträge zur germanistik - Facultatea de Litere, Istorie şi ...

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gebieten 12<br />

Beispielsatz: Sie hat mer gar net die Zeit gebot. (Sackelhausen)<br />

plün<strong>de</strong>rn – hsprl. ‘ausrauben’, ma. ‘umziehen’<br />

Beispielsatz: Sie sin letscht Johr in die Stadt geplinnert. (Billed)<br />

blö<strong>de</strong> – hsprl. ‘schwachsinnig’, ma. ‘abgenutzt’, ‘dünn’, ‘zart’ ( dieses Wort<br />

hat die ältere Be<strong>de</strong>utung bewahrt, die es im Mittelhoch<strong>de</strong>utschen hatte, die<br />

aber in <strong>de</strong>r Hochsprache verloren ging)<br />

Beispielsatz: Dei Haut uf <strong>de</strong>r Hand is jo ganz bleed. (Bakowa)<br />

fechten – hsprl. ‘mit einer Hieb- o<strong>de</strong>r Stoßwaffe kämpfen’, ma. ‘betteln’<br />

Beispielsatz: Was bischt dann schun nomol fechte khumm? (Bakowa)<br />

schmecken – hsprl. ‘einen Geschmack haben’, ‘kosten’, ma. ‘riechen’<br />

Beispielsatz: Schmak mol, wie die Blum gut schmackt. (Bakowa)<br />

Für betteln kennt man auch noch die Ausdrücke geipen (in Kowatschi) und<br />

hausieren (in Orzidorf).<br />

Ich habe mich auch hier auf die Feststellung <strong>de</strong>r Existenz dieser Be<strong>de</strong>utungen<br />

beschränkt. Es wäre jedoch von Nutzen, sich auch mit <strong>de</strong>r geographischen<br />

Verbreitung dieser Be<strong>de</strong>utungen zu beschäftigen.<br />

Wie bereits erwähnt, gibt es zwischen <strong>de</strong>m Standard<strong>de</strong>utschen und <strong>de</strong>n Banater<br />

<strong>de</strong>utschen Mundarten semasiologische und onomasiologisch Differenzen. Diese<br />

gibt es aber nicht nur zwischen Mundarten und Schriftsprache (auf <strong>de</strong>r Vertikale),<br />

son<strong>de</strong>rn auch auf horizontaler Ebene, zwischen <strong>de</strong>n Ortsmundarten, wie in <strong>de</strong>n<br />

vorherigen Beispielen zu veranschaulichen versucht wur<strong>de</strong>. Als wichige Aufgaben<br />

für die Erfassung <strong>de</strong>r gesamten Banater <strong>de</strong>utschen Mundartlexik bleibt die<br />

Erforschung <strong>de</strong>r noch ungeklärten Etymologien, sowie <strong>de</strong>r geographischen<br />

Verbreitung <strong>de</strong>r hier angeführten Be<strong>de</strong>utungen und Formen, für die noch Belege<br />

aus manchen Orten fehlen.<br />

Literatur<br />

Michels, Katharina (1974): Der Be<strong>de</strong>utungswan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r Mundart von<br />

Sackelhausen (unveröffentlichte Diplomarbeit), Temeswar.<br />

Schippan, Thea (1975): Einführung in die Semasiologie. 2. Auflage, Leipzig:<br />

VEB Bibliographisches Institut.<br />

Schmidt, Ilse (1978): Der Eigenwortschatz <strong>de</strong>r Mundart von Guttenbrunn<br />

(unveröffentlichte Diplomarbeit) Temeswar.<br />

Wahrig, Gerhard, Hrsg. (1997): Wörterbuch <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Sprache, München:<br />

DTV .<br />

Wiegand, H.E. (1970): „Synchronische Onomasiologie und Semasiologie.<br />

Kombinierte Metho<strong>de</strong>n <strong>zur</strong> Strukturierung <strong>de</strong>r Lexik.“ In: Germanistische<br />

Linguistik 3/ 1970, S. 243- 384.<br />

Wolf, Johann (1987): Banater <strong>de</strong>utsche Mundartenkun<strong>de</strong>, Bukarest: Kriterion.<br />

Zwick, Hertha (1979): Semantische Unterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>r Mundart von<br />

Bakowa und <strong>de</strong>r Hochsprache (unveröffentlichte Diplomarbeit), Temeswar.<br />

12 Michels, Katharina (1974): S. 89.<br />

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