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temeswarer beiträge zur germanistik - Facultatea de Litere, Istorie şi ...

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Studieren<strong>de</strong> gewinnen <strong>de</strong>n Eindruck, daß die Bewertung ihrer Leistung weitgehend<br />

subjektiv und willkürlich ist.<br />

Sie verwen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb einen Großteil ihrer Zeit dazu, sich diesen willkürlichen<br />

Kriterien anzupassen, was sich jedoch als schwierig erweist, da diese in keinem<br />

systematischen Zusammenhang stehen.<br />

Sie halten es aufgrund <strong>de</strong>r Prägung durch die Subjektivität auch nicht für<br />

notwendig, sich mit <strong>de</strong>n objektiven Einsichten zu beschäftigen, die von <strong>de</strong>r<br />

Übersetzungswissenschaft erarbeitet wur<strong>de</strong>n.<br />

Und sie haben <strong>de</strong>shalb wenig Möglichkeiten, in ihrer Ausbildung jenes<br />

Selbstbewußtsein aufzubauen, das sie brauchen, um sich später in <strong>de</strong>r realen Welt<br />

<strong>de</strong>s Arbeitsmarkts zu orientieren und durchzusetzen.<br />

Schlußfolgerungen<br />

Die in <strong>de</strong>r übersetzungswissenschaftlichen Literatur behauptete, stringente<br />

Evaluation erweist sich bei näherer Untersuchung als eine unsystematische<br />

Kombination therapeutischer und diagnostischer Kriterien.<br />

Für eine Fundierung <strong>de</strong>r Evaluation bedarf es zunächst empirischer<br />

Untersuchungen, aus <strong>de</strong>nen hervorgeht, nach welchen Kriterien in typischen<br />

Evaluationsszenarien bewertet wird.<br />

Evaluation darf kein autoritäres und <strong>de</strong>m kognitiven Zugriff <strong>de</strong>r Studieren<strong>de</strong>n<br />

entzogenes Instrument bleiben, son<strong>de</strong>rn sie sollte methodisch in <strong>de</strong>n Unterricht <strong>zur</strong><br />

Vermittlung übersetzerischer Kompetenz integriert wer<strong>de</strong>n. Dadurch können<br />

mehrere Ziele erreicht wer<strong>de</strong>n:<br />

Die Lehren<strong>de</strong>n sind nicht mehr gezwungen, sich hinter <strong>de</strong>m Schild ihrer Autorität<br />

zu verstecken;<br />

Die Studieren<strong>de</strong>n erkennen, daß Evaluation nicht gegen sie verwen<strong>de</strong>t, son<strong>de</strong>rn<br />

mit ihnen erarbeitet wird;<br />

Durch die Simulation verschie<strong>de</strong>ner Evaluationsszenarien erkennen die<br />

Studieren<strong>de</strong>n die Notwendigkeit, ihre übersetzerischen Strategien entsprechend zu<br />

adaptieren und akzeptieren damit die Grundsätze <strong>de</strong>s funktionalen Übersetzens.<br />

Sie wer<strong>de</strong>n motiviert, diese Strategien in <strong>de</strong>r Diskussion auch argumentativ zu<br />

vertreten, und erwerben damit eine wichtige Fertigkeit für ihre berufliche Tätigkeit,<br />

bei <strong>de</strong>r sie häufig angewiesen sind, die höhere Qualität ihrer Arbeit gegenüber <strong>de</strong>r<br />

von Amateurübersetzern zu beweisen.<br />

Literatur<br />

Gerzymisch-Arbogast, Heidrun, Übersetzungswissenschaftliches Propä<strong>de</strong>utikum,<br />

UTB 1782, Tübingen: Francke, 1994.<br />

Hönig, Hans G., Konstruktives Übersetzen, Tübingen: Stauffenburg, 1995.<br />

Kussmaul, Paul, Training the Translator, Amsterdam: Benjamins, 1995.<br />

Moser, Peter, Simultanes Konferenzdolmetschen. Anfor<strong>de</strong>rungen und<br />

Erwartungen <strong>de</strong>r Benutzer, Wien: SRZ Stadt- und Regionalforschung GmbH, 1988.<br />

Pöchhacker, Franz, Simultandolmetschen als komplexes Han<strong>de</strong>ln, Tübingen:<br />

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