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temeswarer beiträge zur germanistik - Facultatea de Litere, Istorie şi ...

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Schlußfolgern<strong>de</strong> Bemerkungen<br />

Dolmetscherevaluation geht nicht von einem linguistischen Konzept <strong>de</strong>r absoluten<br />

o<strong>de</strong>r vorgegebenen „Richtigkeit“ <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rgabe einzelner Textkonstituenten aus.<br />

Sie versucht, Adressaten und Dolmetschern in <strong>de</strong>r spezifischen Situation gerecht<br />

zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Sie erforscht mit wissenschaftlich fundierten Befragungen die vorrangigen<br />

Bedürfnisse von Konferenzteilnehmern in bezug auf Dolmetschleistungen.<br />

Sie geht davon aus, daß eine Dolmetschleistung nur in Relation zu <strong>de</strong>m<br />

spezifischen Anfor<strong>de</strong>rungsprofil einer realen Dolmetschsituation beurteilt wer<strong>de</strong>n<br />

kann. Sie erkennt damit ausdrücklich, daß bei hoher Anfor<strong>de</strong>rungsdichte ein<br />

“overloading” unvermeidbar ist, so daß linguistisch nachweisbare Konstituenten<br />

<strong>de</strong>r A-Re<strong>de</strong> (Ausgangsre<strong>de</strong>) in <strong>de</strong>r Verdolmetschung unter solchen Umstän<strong>de</strong>n<br />

notwendigerweise verloren gehen müssen. Sie sieht darin keinen Mangel, son<strong>de</strong>rn<br />

sieht im Gegenteil ein wesentliches Element dolmetscherischer Kompetenz gera<strong>de</strong><br />

darin, daß (im empirisch nachgewiesenen Interesse <strong>de</strong>r Adressaten) vorrangige<br />

Elemente vorrangig selektiert und gedolmetscht wer<strong>de</strong>n.<br />

Sie kombiniert insofern diagnostische und therapeutische Gesichtspunkte <strong>de</strong>r<br />

Evaluation, aber sie bezieht bei<strong>de</strong> auf die Komplexität <strong>de</strong>r gesamten<br />

Dolmetschsituation.<br />

Die Bewertung von Übersetzungsleistungen<br />

Weshalb brauchen wir Evaluation?<br />

Empirische Untersuchungen <strong>zur</strong> Evaluation von Übersetzungsfehlern fehlen, in <strong>de</strong>r<br />

umfangreichen wissenschaftlichen Literatur fin<strong>de</strong>n sich nur vereinzelt Ansätze zu<br />

einer grundsätzlichen Diskussion <strong>de</strong>r Evaluationsgrundlagen. Dabei ist die<br />

Bewertung für professionelle Übersetzer beson<strong>de</strong>rs wichtig, weil sie sich nur<br />

aufgrund <strong>de</strong>r besseren Qualität ihrer Arbeit gegen die billiger anbieten<strong>de</strong><br />

Konkurrenz <strong>de</strong>r Amateurübersetzer durchsetzen können.<br />

Wer braucht Evaluation? Nutzer von Übersetzungen brauchen sie, um zu wissen,<br />

ob <strong>de</strong>r Übersetzer und die Qualität seiner Arbeit ihr Vertrauen verdient, aber auch<br />

um eine fundierte Kosten-Nutzen-Kalkulation durchzuführen (und nicht einfach <strong>de</strong>n<br />

billigsten Anbieter zu nehmen).<br />

Professionelle Übersetzer brauchen sie, vor allem wegen <strong>de</strong>r Konkurrenz <strong>de</strong>r<br />

Amateure, die billiger arbeiten können. Die Qualität ihrer Arbeit muß beweisbar<br />

sein, wenn sie sich durchsetzen soll. Und dazu bedarf es einer nachprüfbaren<br />

Evaluation.<br />

Auch die wissenschaftliche Forschung muß das Thema „Evaluation“ ansprechen,<br />

wenn <strong>de</strong>r Praktiker es ernst nehmen soll.<br />

Schließlich brauchen auch Studieren<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Studiengangs „Übersetzen“ die<br />

kontinuierliche Evaluation ihrer Arbeiten, wenn sie die Qualität ihrer Übersetzungen<br />

planmäßig verbessern sollen. Deshalb braucht die Evaluation auf wissenschaftlichempirischen<br />

Grundlagen einen festen Platz in <strong>de</strong>r Übersetzungsdidaktik:<br />

Die Qualität ihrer Evaluation baut die Autorität <strong>de</strong>r Lehren<strong>de</strong>n auf o<strong>de</strong>r ab; sie<br />

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