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temeswarer beiträge zur germanistik - Facultatea de Litere, Istorie şi ...

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Im Falle <strong>de</strong>r Substantive kann es oft vorkommen, daß die Homonyme durch das<br />

Genus differenziert wer<strong>de</strong>n. So hat das mundartliche Wort, außer einer an<strong>de</strong>ren<br />

Be<strong>de</strong>utung, auch ein an<strong>de</strong>res Genus als in <strong>de</strong>r Hochsprache. So z.B.:<br />

hsprl. <strong>de</strong>r Halt ist 1.‘ein seelischer Zustand’; 2. ‘ein Ort, wo halt gemacht wird’;<br />

3.‘ein Stützpunkt’.<br />

ma. die Halt kennt dieselben Be<strong>de</strong>utungen wie in <strong>de</strong>r Hochsprache, doch kommt<br />

auch noch die typisch mundartliche Be<strong>de</strong>utung ‘Schar, Haufen, Her<strong>de</strong>’<br />

hinzu.<br />

Beispielsatz: Dort khummt e ganzi Halt Leit. Die Kuh is net vun <strong>de</strong>r Halt khumm.<br />

(Sackelhausen)<br />

hsprl. <strong>de</strong>r Mensch – ‘menschliches Wesen’<br />

ma. <strong>de</strong>r Mensch – hat dieselbe Be<strong>de</strong>utung<br />

ma. das Mensch – 1.‘Mädchen’; 2. ‘Geliebte’; 3. ‘Kin<strong>de</strong>rmädchen’<br />

Beispielsatz: zu 1: Das Mensch macht mer noch grooe Hoor. (Sackelhausen)<br />

zu 2: Unser Buu hat aa schun e Mensch. (Sackelhausen)<br />

zu 3: Sie han sich e Kinnermensch ghol. (Sackelhausen)<br />

hsprl. <strong>de</strong>r Mai – ‘<strong>de</strong>r fünfte Monat’<br />

ma. <strong>de</strong>r Mai – hat dieselbe Be<strong>de</strong>utung<br />

ma. die Mai – ‘Besuch’<br />

Beispielsatz: Mer waare gischter Owed uf Mai. (Sackelhausen)<br />

hsprl. die Scherbe -- ‘Stück eines zerbrochenen Gegenstan<strong>de</strong>s’<br />

ma. das Scherbel -- 1. ‘Blumentopf’; 2. ‘Kopf’<br />

Beispielsatz: zu 1: Die Oma hat drei Scherwle khaaft for ihre Blume.<br />

(Sackelhausen)<br />

zu 2: Tu hascht awer e dickes Scherwl. (Sackelhausen)<br />

Nicht nur im Falle <strong>de</strong>r Substantive gibt es Be<strong>de</strong>utungsunterschie<strong>de</strong> zwischen<br />

Mundart und Hochsprache, son<strong>de</strong>rn auch im Falle an<strong>de</strong>rer Wortarten. Das Adjektiv<br />

hart, das hsprl. ‘eine feste Beschaffenheit habend’ be<strong>de</strong>utet, hat mundartlich die<br />

Be<strong>de</strong>utung ‘laut’:<br />

Beispielsatz: Er red immer so hart. (Sackelhausen)<br />

Das Adjektiv echt kennt in <strong>de</strong>r Hochsprache die Be<strong>de</strong>utung ‘authentisch’, während<br />

es in <strong>de</strong>r Mundart die Be<strong>de</strong>utungen: 1. ‘sehr’, 2. ‘schön’ und 3. ‘normal’ hat.<br />

Beispielsatz: 1. Das is echt scheen. 2. Das is e echtes Klääd. 3. Der is jo net echt<br />

im Scherwl. (Billed)<br />

Abholen be<strong>de</strong>utet hsprl. ‘etwas herbringen’ und ‘jeman<strong>de</strong>n begleiten’, während es<br />

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