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temeswarer beiträge zur germanistik - Facultatea de Litere, Istorie şi ...

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onomasiologische ergänzen: Was be<strong>de</strong>utet ‘Gerechtigkeit’?<br />

Um <strong>de</strong>n Wortschatz <strong>de</strong>r Banater <strong>de</strong>utschen Mundarten in seiner Gesamtheit zu<br />

erfassen, ist es notwendig bei<strong>de</strong> Verfahren zu kombinieren, damit ein möglichst<br />

komplettes Bild erzielt wird.<br />

Für das hoch<strong>de</strong>utsche Wort prügeln / schlagen gibt es in <strong>de</strong>n Banater <strong>de</strong>utschen<br />

Mundarten verschie<strong>de</strong>ne Entsprechungen. 3 Einige von ihnen wer<strong>de</strong>n teilweise<br />

euphemistisch auch in <strong>de</strong>r Umgangssprache gebraucht:<br />

versohlen (das hsprl. ‘besohlen’ be<strong>de</strong>utet)<br />

gerben ( hsprl. ‘zu Le<strong>de</strong>r verarbeiten’)<br />

dreschen (hsprl. ‘die Körner <strong>de</strong>s Getrei<strong>de</strong>s durch Schlagen aus <strong>de</strong>n Ähren<br />

lösen’)<br />

wichsen (hsprl. ‘glänzend machen’).<br />

Es han<strong>de</strong>lt sich dabei meist um übertragene Be<strong>de</strong>utungen. An<strong>de</strong>re Ausdrücke sind<br />

nur in <strong>de</strong>r Mundart anzutreffen. Folgen<strong>de</strong> Belege stammen aus Sackelhausen:<br />

aanleichte ( = anleuchten, hsprl. ‘beleuchten’)<br />

ausfasse ( = ausfassen, hsprl. ‘ergreifen, etwas planen’)<br />

abwackle ( = abwackeln, hsprl. ‘abschütteln’)<br />

Beispielsatz: Schau nor, daß ich <strong>de</strong>r net zwoo abwackl.<br />

dorichlosse ( = durchlassen, hsprl. ‘durchgehen, vorbeigehenlassen’<br />

Beispielsatz: Er hat ne tichtich dorchgeloss.<br />

pracke ( österr. ‘Teppich klopfen’)<br />

Beispielsatz: Glei prack ich dich, daschd Sterne gsiehscht.<br />

krache ( = krachen, hsprl. ‘einen lauten Knall von sich geben’)<br />

Beispielsatz: Geff Owacht, glei krachts.<br />

rapple ( = rappeln, hsprl. ‘klappern, klingen’)<br />

dunnre ( = donnern, hsprl. ‘Donnergeräusch machen’)<br />

Beispielsatz: Glei dunnerts.<br />

verkloppe ( = verklopfen, hsprl. ‘zerkleinern’)<br />

Beispielsatz: Sie hat die Klääne gut verkloppt.<br />

pletsche ( = verpletschen, hsprl. ‘breitschlagen’)<br />

Beispielsatz: Bischt brååv, o<strong>de</strong>r die Oma pletscht dich.<br />

watsche ( = watschen, hsprl.’eine Ohrfeige geben’)<br />

flechte ( = flechten, hsprl. ‘win<strong>de</strong>n, ineinan<strong>de</strong>rschlingen’)<br />

Beispielsatz: Au wåårt, glei flecht ich dich.<br />

Das Wort flechten hat aber in <strong>de</strong>r Mundart einiger Banater Dörfer (Bakowa,<br />

Sackelhausen) auch noch die Be<strong>de</strong>utung ‘sich betrinken’: Er hat sich heit ääne<br />

gflecht ghat. 4<br />

Außer diesen Wörtern kennt man auch noch an<strong>de</strong>re, wie: vermegaje, knuppe,<br />

3 Zwick, Hertha (1979): Semantische Unterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>r Mundart von Bakowa<br />

und <strong>de</strong>r Hochsprache (Diplomarbeit), Temeswar, S. 43.<br />

4 Michels, Katharina (1974): S. 40.<br />

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