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temeswarer beiträge zur germanistik - Facultatea de Litere, Istorie şi ...

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KARL STOCKER<br />

MÜNCHEN<br />

Literaturunterricht im 21. Jahrhun<strong>de</strong>rt – im Zeichen <strong>de</strong>r digitalen<br />

Medien und einer verän<strong>de</strong>rten Lehrerrolle<br />

Einer <strong>de</strong>r Vorzüge <strong>de</strong>r Universitätsbildung ist, daß sie <strong>de</strong>m jungen Mann zeigt, wie<br />

wenig sie ihm nützt.<br />

Ralph Waldo Emerson<br />

Gegenwarts- und Zukunftsaufgaben <strong>de</strong>r Deutschdidaktik<br />

Das Emerson-Zitat gehört schon <strong>de</strong>shalb <strong>de</strong>r Vergangenheit an, weil im<br />

Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Studium <strong>de</strong>r „junge Mann“ apostrophiert ist: Inzwischen<br />

haben sich – nicht im technisch-naturwissenschaftlichen, dafür beson<strong>de</strong>rs im<br />

geisteswissenschaftlichen Bereich – die Verhältnisse gewan<strong>de</strong>lt, was zuweilen in<br />

Seminaren für Lehrerbildung die Anre<strong>de</strong> nötig macht: „Meine Damen, mein Herr<br />

…“ Wenn <strong>de</strong>r Ausspruch <strong>de</strong>nnoch „zeitlos“ ist, dürfte sich inhaltlich die<br />

Germanistik, hoffen wir das wenigstens, nicht betroffen fühlen (angesprochen<br />

schon), die sich heute <strong>de</strong>finiert als Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft,<br />

Textwissenschaft, Gesellschaftswissenschaft, Kulturwissenschaft und – verstärkt –<br />

als interkulturelle Wissenschaft.<br />

Auch wenn eine Aufspaltung dieser Einzeldisziplin in Forschung und in Lehre droht<br />

– für Schreibtischexperten und Empiriker waren Studieren<strong>de</strong> oft, laut <strong>de</strong>ren Klagen,<br />

eher zeitrauben<strong>de</strong> Störfaktoren -, wird nach unserem Verständnis <strong>de</strong>r Didaktik ein<br />

wichtiges und verzweigtes Aufgabenfeld zufallen (Grundfragen dieser Art stan<strong>de</strong>n<br />

<strong>zur</strong> Debatte, als es um die Einführung <strong>de</strong>s Magisterstudienganges in Germanistik<br />

an <strong>de</strong>r West-Universität in Temeswar 1999 ging.) Dies setzt Vorklärungen und<br />

Kürzesterläuterungen voraus:<br />

Didaktik im weiteren Sinne ist die Wissenschaft vom Lernen und Lehren, eine<br />

Disziplin, die u.a. die Voraussetzungen <strong>de</strong>s Lernens in möglichst optimaler Weise<br />

zu organisieren hat.<br />

Fachdidaktik ist daraus befaßt mit <strong>de</strong>r Konkretisierung von Elementen,<br />

Beziehungen und Prozessen im Rahmen eines bestimmten Faches, in unserem<br />

Falle <strong>de</strong>s Faches Deutsch. Germanistische Didaktik ist erstens (und primär) <strong>de</strong>r<br />

entsprechen<strong>de</strong>n Fachwissenschaft zugeordnet, also <strong>de</strong>r germanistischen Sprach-<br />

und Literaturwissenschaft. Ein zweites Bezugssystem sind die Erziehungs- und<br />

Verhaltenswissenschaften, dabei vor allem Pädagogik, Psychologie und<br />

Schulpädagogik. Drittens spielen eine be<strong>de</strong>utsame Rolle die Belange von Schule<br />

und Unterricht (unter Einbeziehung außerschulischer Lernorte). In das<br />

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