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temeswarer beiträge zur germanistik - Facultatea de Litere, Istorie şi ...

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<strong>de</strong>r Rathhausstraβe Nr. 1 aufgebaut wor<strong>de</strong>n ist. Es hatte aber keinen langen<br />

Bestand, <strong>de</strong>nn schon im September brannte es ab. Es entstand ein Groβfeuer,<br />

welches die Nacht taghell machte. ‘Die Balken krachten wie aus Ofenrachen’<br />

berichtet ein Augenzeuge 7 .<br />

Teodor Bălan meint, daß <strong>de</strong>r Brand zu einem groβen Verlust für das kunstlieben<strong>de</strong><br />

Publikum führte.<br />

Theatervorstellungen wur<strong>de</strong>n fernerhin im Hotel Moldavie veranstaltet, das <strong>de</strong>r<br />

Familie Mikuli gehörte.<br />

Der Autor erwähnt ungefähr 20 Wan<strong>de</strong>rtruppen, darunter auch die Truppe <strong>de</strong>s<br />

Direktors Franz Urbany, die 1844 und 1853 in Czernowitz auftrat. Er verfügte über<br />

die besten Schauspieler, und aus einem Verzeichnis <strong>de</strong>r Theaterstücke von 1854<br />

ist ersichtlich, daß sein Unternehmen ein ernstes war. Er hatte vor, 52<br />

Theaterstücke bekannter Schriftsteller aufzuführen, unter <strong>de</strong>nen Die Räuber von<br />

Friedrich Schiller, Der böse Geist, Lumpacivagabundus o<strong>de</strong>r das lie<strong>de</strong>rliche<br />

Kleeblatt, Die verhängnissvolle Faschingsnacht von Johann Nestroy, Der arme<br />

Poet, Das Geständnis, Die eifersüchtige Frau – Verlegenheit und List, Die<br />

Erbschaft, Das Kind <strong>de</strong>r Liebe von August von Kotzebue erwähnenswert wären.<br />

Deswegen war es unverständlich, warum das Bukowinaer Lan<strong>de</strong>spräsidium o<strong>de</strong>r<br />

die Czernowitzer Gemein<strong>de</strong> Urbany nicht entgegengekomen sind, als er die<br />

Bewilligung verlangte, Theatervorstellungen zu veranstalten.<br />

Eine an<strong>de</strong>re Theatergesellschaft, die 1864 zum ersten Mal in Czernowitz auftrat,<br />

gehörte <strong>de</strong>m Theaterdirektor Gustav Sinnmayer, <strong>de</strong>m Sohn <strong>de</strong>s gewesenen<br />

Czernowitzer Stadtphysikus. Er bat die Behör<strong>de</strong>n um die Bewilligung, <strong>de</strong>utsche<br />

und polnische Stücke aufführen zu dürfen. Sinnmayer zeichnete sich im Laufe <strong>de</strong>r<br />

Zeit durch <strong>de</strong>n ungünstigen Gang seiner Geschäfte aus. Seine finanzielle Lage war<br />

immer schlechter, er hatte eine Schul<strong>de</strong>nlast von 1500 Fl. Deswegen versuchte er<br />

auch in Galizien, dann in <strong>de</strong>r Moldau, und zwar in Jassy, Theatervorstellungen<br />

aufzuführen.<br />

Obwohl Franz Urbany ein ziemlich gutes Angebot hatte und in einem<br />

Theateralmanach von 1851 die Gesellschaft <strong>de</strong>s Direktors Friese erwähnt wird, die<br />

Maria Stuart, Don Carlos, Die Räuber, Hamlet vorführte, wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m Czernowitzer<br />

Publikum eher Lustspiele und Possen dargeboten. In <strong>de</strong>n 70er Jahren <strong>de</strong>s 19.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rts konnte man aber in Czernowitz eine Umwandlung <strong>de</strong>s Geschmacks,<br />

was das Theater anbelangt, feststellen. Leo Flinker bemerkt in <strong>de</strong>m Artikel aus<br />

<strong>de</strong>m Tagblatt (1937) unter <strong>de</strong>m Titel „Reminiszenz aus Alt-CernăuŃi. Die Erbauung<br />

und Eröffnung <strong>de</strong>s Alten Stadttheaters vor 60 Jahren“ folgen<strong>de</strong>s:<br />

Auch muß sich ein, wenn anfangs kleiner, Kreis fin<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n unvergänglichen<br />

Schönheiten Goethes, Schillers, Grillparzers, Shakespeares lauschen und auch<br />

<strong>de</strong>n Wert <strong>de</strong>s Lebens auf <strong>de</strong>r Bühne wertschätzen soll 8 .<br />

Im Jahre 1877 beschloß die Gemein<strong>de</strong>verwaltung, ein Theatergebäu<strong>de</strong> zu<br />

errichten. Der Bauplan stammte vom Architekten Gregor und die Bauleitung wur<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>m Stadtbauadjunkten Fröschel anvertraut. Die Innen<strong>de</strong>koration besorgte <strong>de</strong>r<br />

Wiener Maler Jobst.<br />

Die Theaterkommission fand für <strong>de</strong>n Bau <strong>de</strong>s Theaters <strong>de</strong>n Turnplatz von <strong>de</strong>r<br />

Schulgasse als einen geeigneten Platz,<br />

weil <strong>de</strong>rselbe mitten in <strong>de</strong>r Stadt von allen Richtungen auf Trottoiren zugänglich<br />

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