Kontakte – Das Jahrbuch der KIT-Fakultät für Architektur 2023

kurz nach ihrem Abschluss die Spur, da bei einer
Heirat üblicherweise der Name des Ehemannes angenommen
wurde.
Etwas einfacher wurde die Suche zur Generation
der kurz vor dem Zweiten Weltkrieg Geborenen,
da uns hier die (noch) lebenden Architektinnen
teilweise mit weiteren Namen ehemaliger Kommilitoninnen
weiterhelfen konnten. So haben wir in der
Folge gut 25 Frauen kontaktiert mit der Bitte, an einer
qualitativen Umfrage teilzunehmen. Neben Fragen
zum Studium und den beruflichen Tätigkeiten wollten
wir u. a. wissen, ob sich die berufliche und private
Partnerschaft decken, ob pflegebedürftige Personen
im Haushalt leben oder ob es Diskriminierungserfahrungen
gab. Aber auch, welche Vorbilder persönlich
und fachlich wichtig waren und wie die jeweilige Frau
für sich Erfolg definieren würde.
Der Rücklauf war unterschiedlich, aber überwiegend
positiv, und die in der Ausstellung vorgestellten
Frauen haben sich bereiterklärt, in einem persönlichen
Gespräch tiefer über die persönlichen Umstände,
Entscheidungen und Lebenswege Auskunft zu
geben.
Wie kam es dann zu der Idee, eine Ausstellung im Architekturschaufenster
zu realisieren?
Zwei Dinge wurden uns nach der Auswertung der Fragebögen
klar: Erstens, dass es uns nicht möglich war,
so viele Daten zu erheben, um einen statistisch repräsentativen
Überblick geben zu können. Dazu hätte
es mehr Zeit gebraucht, um noch mehr Frauen zu finden.
Und zweitens, dass wir viele interessante individuelle
Frauen kennenlernen durften, die ein besonders
vielfältiges Berufsbild von Architektur aufzeigen,
die uns neugierig machten und deren Geschichten
und Wege wir unbedingt zeigen wollten.
Durch den Kontakt mit diesen selbstbewussten,
souveränen Frauen wussten wir, dass wir keine
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