13.12.2023 Aufrufe

Kontakte – Das Jahrbuch der KIT-Fakultät für Architektur 2023

Im Oktober 2023 ist das neue Jahrbuch der Fakultät erschienen: 468 Seiten Features, Dokumentation und Data aus Lehre, Forschung und Fakultätsleben. In deutsch und englisch.

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Wun<strong>der</strong> <strong>der</strong> unscheinbaren<br />

Dinge – Stephan von<br />

Huene und die Geburt<br />

<strong>der</strong> Medienkunst<br />

Anlässlich des 90. Geburtstags von Stephan von<br />

Huene (Los Angeles 1932 – Hamburg 2000) organisierten<br />

das Institut <strong>für</strong> Kunst und Baugeschichte<br />

am <strong>KIT</strong> und das ZKM | Karlsruhe unter<br />

<strong>der</strong> Leitung von Jesús Muñoz Morcillo und<br />

Oliver Jehle eine internationale Fachtagung,<br />

an <strong>der</strong> sich sowohl etablierte Forschende als<br />

auch Studierende <strong>der</strong> Kunstgeschichte am <strong>KIT</strong><br />

beteiligten.<br />

Stephan von Huene war ein US-amerikanischer<br />

Künstler deutscher Herkunft. Er gilt als Pionier<br />

<strong>der</strong> Medienkunst mit einschlägigen Beiträgen<br />

im Bereich <strong>der</strong> kinetischen Klangkunst. Sein<br />

Vermächtnis geht über seine Klangskulpturen<br />

und Kunstinstallationen weit hinaus. Als einer<br />

<strong>der</strong> ersten Lehrenden <strong>der</strong> in den 1990er-Jahren<br />

neu gegründeten Staatlichen Hochschule <strong>für</strong> Gestaltung<br />

Karlsruhe (HfG), trat er <strong>für</strong> eine qualitative<br />

Auffassung von Medienkunst ein, die bis<br />

heute zur wahrnehmungsnahen Reflexion über<br />

Kommunikationsprozesse und Mensch-Umwelt-<br />

Relationen anregt. Als feministischer Teacher<br />

am CalArts <strong>der</strong> 1970er-Jahre von seinen Studierenden<br />

wahrgenommen und als forschen<strong>der</strong><br />

Künstler hoch angesehen, kann Stephan von<br />

Huene als Pionierfigur hochaktueller Diskurse<br />

verstanden werden. So setzte er beispielsweise<br />

den Begriff Intra-action mit Rückgriff auf kybernetische<br />

Theorien bewusst ein, um seine Kunst-<br />

Mensch-Systeme zu erläutern – lange bevor dieser<br />

Terminus von <strong>der</strong> Physikerin und Philosophin<br />

Karen Barad in den neumaterialistischen Diskurs<br />

wie<strong>der</strong> eingeführt wurde.<br />

In <strong>der</strong> Fachtagung Wun<strong>der</strong> <strong>der</strong> unscheinbaren<br />

Dinge — Stephan von Huene und die Geburt <strong>der</strong><br />

Medienkunst standen die analytische und konservatorische<br />

Erschließung seines Oeuvres, die<br />

kunsthistorische Einordnung des Künstlers und<br />

eine kritische Lektüre aus <strong>der</strong> Perspektive neuer<br />

Diskurse im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Folgende Kunsthistoriker*innen und<br />

Medientheoretiker*innen nahmen daran teil:<br />

Peter Weibel, Horst Bredekamp, Petra Kipphoff,<br />

Achatz von Müller, Werner Lorke, Olav<br />

Westphalen, Yashuhiro Sakamoto, Marvin<br />

Altner, Yannis Hadjinicolaou sowie die<br />

Künstler*innen Mira Schor, Olav Westphalen<br />

und Thomas Zitzwitz. Darüber hinaus wurden<br />

nach einem Peer-Review-Verfahren Work-in-<br />

Progress-Papers folgen<strong>der</strong> Studierenden <strong>der</strong><br />

Kunstgeschichte am <strong>KIT</strong> vorgestellt: Alexandra<br />

Brjezovskaia, Lara di Carlo, Denise Ganz,<br />

Alexandra Star und Linhui Yang.<br />

Die Veranstaltung wurde durch Mittel des<br />

<strong>KIT</strong>-<strong>Fakultät</strong>slehrpreises 2022 unterstützt, mit<br />

dem Jesús Muñoz Morcillo ausgezeichnet wurde.<br />

Internationale Tagung<br />

21. bis 22. Oktober 2022<br />

364<br />

Jehle

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