13.12.2023 Aufrufe

Kontakte – Das Jahrbuch der KIT-Fakultät für Architektur 2023

Im Oktober 2023 ist das neue Jahrbuch der Fakultät erschienen: 468 Seiten Features, Dokumentation und Data aus Lehre, Forschung und Fakultätsleben. In deutsch und englisch.

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Als Aufgabe auch des vergangenen Studienjahres galt es, eine ökologisch orientierte<br />

Bildwissenschaft zu lehren und damit ein Bewusstein zu för<strong>der</strong>n, gerade<br />

<strong>für</strong> Fragen <strong>der</strong> Nachhaltigkeit: Die komplexen Interdependenzen von Naturgegebenem<br />

und artistisch Überformtem, die in Kunstwerken inszeniert werden,<br />

müssen erschlossen werden. Uns dabei bewusst zu machen, dass diese hybriden<br />

Naturecultures sprachlich konstruiert und ästhetisch stilisiert sind, gelingt<br />

uns gerade dann, wenn man eine ökokritische Kunstgeschichte in ihrer ganzen<br />

historischen, philosophischen und soziologischen Breite lehrt. Geht diese Methodik<br />

von einer komplexen Verflechtung von Natur und Kultur aus, muss es in<br />

<strong>der</strong> Lehre auch darum gehen, den Ökologie-Diskurs nicht ahistorisch und allein<br />

im losen Rückgriff auf beliebige Referenzgrößen zu führen. Tatsächlich hat das<br />

prekär gewordene Verhältnis von Mensch und seiner gestalteten Umwelt die<br />

Künste seit <strong>der</strong> Antike auf den Plan gerufen. Wie die Künste diese Thematik <strong>der</strong><br />

Ökologie verhandeln, sagt einiges über die Annahmen aus, die ihnen ihre perspektivische<br />

Ausrichtung geben – und diese spiegeln theoretische Modellierungen<br />

ökologischen Denkens, die den angenommenen Platz des Menschen im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Weltentwürfe und Möglichkeitsräume <strong>der</strong> Künste visualisieren.<br />

The task of the past academic year was to teach an ecologically<br />

oriented visual science and thus to promote an awareness<br />

of questions of sustainability: the complex interdependencies<br />

of the natural and the artistically built, which are<br />

staged in works of art, must be opened up. Keeping in mind<br />

that these hybrid naturecultures are linguistically constructed<br />

and aesthetically stylized, we succeed especially when<br />

teaching an ecocritical art history in all its historical, philosophical<br />

and sociological breadth. If this methodology assumes<br />

a complex interweaving of nature and culture, the<br />

teaching must also be concerned with not conducting the discourse<br />

on ecology ahistorically and solely in loose recourse<br />

to arbitrary reference variables. In fact, the precarious relationship<br />

between man and his designed environment has<br />

called the arts onto the scene since antiquity. How the arts<br />

negotiate this theme of ecology says something about the assumptions<br />

that give them their perspectival orientation – and<br />

these reflect theoretical modelling of ecological thinking that<br />

visualises the assumed place of man within the framework of<br />

the world designs and possibility spaces of the arts.<br />

(IKB)<br />

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