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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>209</strong> / 21. 12. 2023 Wirtschaft So geht’s uns heute IHS und Statistik Austria: Finanzielle Belastungen sind deutlich gestiegen – Neue Studie beleuchtet die Entwicklung über die vergangenen sieben Erhebungswellen Das Institut für höhere Studien IHS und Statistik Austria veröffentlichten am 1. Dezember einen neuen Bericht der Erhebung „So geht’s uns heute“, die einen Überblick über die bisher durchgeführten sieben Wellen gibt. Ziel der gemeinsam von Eurostat und dem Sozialministerium finanzierten Studie ist es, zeitnahe und aussagekräftige Informationen über Veränderungen der sozialen Lage in un sicheren und herausfordernden Zeiten zu gewinnen. Insgesamt beteiligen sich elf EU-Staaten an dem Projekt. In Österreich werden 3.000 bis 3.600 Personen im Alter von 16 bis 74 Jahren quartalsweise wiederholt befragt, um Veränderungen ge - zielt zu messen. Insgesamt nahmen 1.119 Per - sonen an allen Befragungswellen zwischen Jahresende 2021 und Frühjahr 2023 teil, was die Analysestichprobe für diesen Längsschnittbericht bildet. Die wichtigsten Ergebnisse der sieben Befragungswellen und die Entwicklungen von Ende 2021 bis zum zweiten Quartal 2023 lassen sich wie folgt zusammenfassen: m Insgesamt ist der Anteil der Personen, die Schwierigkeiten haben, mit ihrem Haushaltseinkommen auszukommen, von Q4/2021 bis Q2/2023 leicht gestiegen. Gleichzeitig hat eine beträchtliche An - zahl derjenigen, die Ende 2021 angaben, sehr leicht mit ihrem Haushaltseinkommen auszukommen, im Verlauf der Zeit eine Verschlechterung erlebt. Diese Personen gaben im zweiten Quartal 2023 an, nunmehr nur noch eher leicht oder eher schwer mit ihrem Einkommen auszukom - men. m Die Unzufriedenheit mit der finanziellen Situation des eigenen Haushaltes ist in der Bevölkerung im Laufe des Beobachtungszeitraumes leicht gestiegen. Während im vierten Quartal 2021 12 % der Personen angaben, nicht mit der finanziellen Situation ihres Haushaltes zufrieden zu sein, waren dies im zweiten Quartal 2023 15 %. m Die Zahlung der Wohnkosten entwickelte sich für eine steigende Anzahl von Menschen, vor allem seit dem Frühjahr 2022, zu einer erheblichen finanziellen Herausforderung. Im zweiten Quartal 2023 lag der Anteil der Personen mit hoher Wohnkostenbelastung fast 60 % über dem Ausgangsniveau von Q4/2021. Gleichzeitig ist der Anteil an Personen, für die die Wohnkosten keine finanzielle Belastung darstellen, gesunken. m Knapp 8 % der Befragten gaben im zweiten Quartal 2023 an, in den letzten vier Wochen immer oder meistens einsam gewesen zu sein – ein leichter Rückgang im Vergleich zum Ende des Jahres 2021. Diese Verbesserung steht im zeitlichen Zusammenhang mit dem Ende aller durch die Corona-Pandemie bedingten Einschränkungen Anfang 2022. m Mehr als die Hälfte der Befragten blickte zu Beginn des Beobachtungszeitraums pessimistisch in die wirtschaftliche Zu - kunft Österreichs. Diese negative Einstellung verstärkte sich im Verlauf des Jahres 2022 noch einmal deutlich. Mit Beginn des Jahres 2023 kehrte der Anteil an Personen mit negativen Zukunftserwartungen jedoch wieder auf das Ausgangs - niveau von Q4/2021 zurück. m Insbesondere ab dem zweiten Quartal 2022 verschärften sich die sozialen und finanziellen Herausforderungen in den Haushalten. Dieser Zeitpunkt steht in Ver - bindung mit den wirtschaftlichen Turbulenzen aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sowie dem star- »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at 122 ken Anstieg der Inflation. Die Ergebnisse deuten daher darauf hin, daß sich die vielfachen Krisen des letzten Jahres unmittelbar auf die Lebensumstände der Bevölkerung ausgewirkt haben. m Über alle sieben Befragungswellen hinweg waren Personen aus einkommensschwachen Haushalten deutlich stärker von wirtschaftlichen und sozialen Problemlagen betroffen als die Gesamtbevöl - kerung. Dennoch ist zu bemerken, daß die Gefährdungslagen bei Personen aus einkommensschwachen Haushalten in vie len Bereichen im Vergleich zur Ge - samtbevölkerung weniger stark angestiegen sind. m Der Verlust der Erwerbstätigkeit stellt einen bedeutenden Risikofaktor für die finanzielle und soziale Gefährdung von Haushalten dar. Die Ergebnisse zeigen, daß nach dem Eintritt in die Arbeitslosigkeit die subjektive Belastung durch Wohnkosten, die Schwierigkeiten beim Um gang mit dem Einkommen sowie die Nicht-Leistbarkeit bestimmter Güter, Be - dürfnisse oder sozialer Aktivitäten deutlich häufiger zunahmen als bei Personen, deren Haushalte nicht von Arbeitslosigkeit betroffen waren. n https://www.ihs.ac.at/ https://www.statistik.at/ Vergleich soziodemografischer Merkmale: Gesamtbevölkerung vs. Personen aus einkommensschwachen Haushalten; Quelle: Ergebnisse einer Statistik-Austria-Befragung
ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>209</strong> / 21. 12. 2023 Wirtschaft Weltweit modernstes Edelstahlwerk in Kapfenberg 123 Die voestalpine setzt einen technologischen Meilenstein in der Herstellung zukunftsweisender Hochleistungswerkstoffe für die internationale Automobil-, Energie- und Luftfahrtindustrie. Foto: voestalpine AG In diesem Werk werden im Vollbetrieb 205.000 Tonnen Spezialstähle für anspruchsvollste Kundensegmente produziert werden. Am 18. Oktober eröffenete die voestalpine ihr neues Werk im steirischen Kapfenberg, das hinsichtlich Digitalisierung und Nachhaltigkeit eine weltweite Vorreiterrolle einnimmt. Es ist das erste seiner Art, das in Europa seit vier Jahrzehnten errichtet wurde. Die Region profitiert durch die Investition in das Großprojekt von erheblichen wirtschaftlichen Effekten. Im Vollbetrieb können an den neuen Anlagen jährlich 205.000 Tonnen Spezialstähle für anspruchsvollste Kundensegmente produziert werden. „Die heutige Eröffnung des Edelstahlwerks in Kapfenberg ist ein historischer Mo - ment und ein entscheidender technologischer Schritt für den voestalpine-Konzern, mit dem wir unsere globale Wettbewerbsfähigkeit wei - ter stärken können. Gleichzeitig trägt diese Großinvestition zum langfristigen Erhalt von Wohlstand und Arbeitsplätzen in der Region Bei der Eröffnung des neuen Werk in Kapfenberg: Herbert Eibensteiner, CEO der voestalpine bei“, so Herbert Eibensteiner, CEO der voest - AG (r.) und Franz Rotter, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Leiter der High Performance Metals Division, mit MitarbeiterInnen alpine AG. Durch die Neuerrichtung werden an den voestalpine Böhler Bleche) rund 3.500 Ar - „Das umfassende Know-how unserer steirischen voestalpine-Standorten Kapfenberg und Mürzzuschlag (voestalpine Böhler terInnen werden direkt im neuen Werk tätig bende Grund, warum die Standortwahl für beitsplätze abgesichert; rund 150 Mitarbei- ExpertInnen vor Ort war der ausschlagge- Edelstahl, voestalpine Böhler Aerospace und sein. das neue Edelstahlwerk auf Kapfenberg Foto: voestalpine AG »Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at
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