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Ausgabe 209

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>209</strong> / 21. 12. 2023<br />

Die neue Synodenpräsidentin der Evangelischen<br />

Kirche A.B. heißt Ingrid<br />

Monjencs. Die 63jährige Lektorin und Sy -<br />

nodale aus Wien wurde von den Delegierten<br />

der Synode A.B. am 8. Dezember in Eisenstadt<br />

zur Nachfolgerin von Peter Krömer ge -<br />

wählt. Mit Ingrid Monjencs, die vor ihrer<br />

Pensionierung die Öffentlichkeitsarbeit der<br />

Evangelischen Kirchen in Europa (GEKE)<br />

verantwortete, steht erstmals in der Geschich -<br />

te der Evangelischen Kirche in Österreich<br />

eine Frau an der Spitze der Synode. Notwendig<br />

wurde die Wahl, weil Langzeitpräsident<br />

Peter Krömer sein Amt aus Altersgründen zu -<br />

rückgelegt hatte und der erste Wahlvorgang<br />

bei der Synode im Juni kein Ergebnis brachte.<br />

Die nötige Zweidrittelmehrheit erreichte<br />

Monjencs im zweiten Wahlgang. Sie erhielt<br />

52 von 61 abgegebenen Stimmen bei 2 un -<br />

gültigen Stimmen. Nach dem ersten Wahlgang<br />

hatte der ebenfalls für die Wahl nominierte<br />

Kurator der Pfarrgemeinde A.B. Wien<br />

Innere Stadt Helmut Tichy seine Kandidatur<br />

zurückgezogen. 34 Stimmen waren im ersten<br />

Wahlgang auf Monjencs gefallen, 27 auf<br />

Tichy. „Es ist unbedingt notwendig, daß<br />

unsere Kirche eine Entscheidung findet“,<br />

erklärte Tichy vor den Syndalen und bat um<br />

Unterstützung von Ingrid Monjencs. Für die -<br />

se Wahl nominiert zu sein, habe er als „Ehre<br />

und Auszeichnung“ empfunden. Bischof Mi -<br />

chael Chalupka, der die Wahl leitete, dankte<br />

Tichy für seine Bereitschaft, seine Gaben in<br />

den Dienst der Kirche zu stellen.<br />

„Ich freue mich, daß für unsere Kirche<br />

eine Entscheidung gefallen ist“, sagte Ingrid<br />

Monjencs nach der Wahl. Gleichzeitig zeigte<br />

sich Monjencs dankbar, daß Helmut Tichy<br />

den Weg für eine rasche Entscheidung geöffnet<br />

habe. „Ich bin auch dankbar für den Zu -<br />

spruch, den ich in der Zeit der Nominierung<br />

aus mehreren Superintendenzen und dann<br />

auch im Hearing erfahren habe“, erklärte<br />

Mon jencs gegenüber dem Evangelischen<br />

Pressedienst. „Die Arbeit beginnt mit Minute<br />

Eins“, betonte die neue Synodenpräsidentin.<br />

Die Evangelische Kirche stehe vor grossen<br />

Herausforderungen, die Synode befasse<br />

sich mit wichtigen Entscheidungen auch in<br />

struktureller und finanzieller Hinsicht. Auf<br />

die Zusammenarbeit im Präsidium freut sich<br />

Religion und Kirche<br />

Evangelische Kirche: Ingrid<br />

Monjencs Synoden-Präsidentin<br />

Bischof Michael Chalupka: Reicher Erfahrungsschatz<br />

Foto: epd/Uschmann<br />

Ingrid Monjencs wurde am 8. Dezember zur Präsidentin der Synode gewählt<br />

Monjencs, die verschiedenen Kompetenzen<br />

„decken eine gute Bandbreite ab und ermöglichen<br />

eine passende Aufteilung der Aufgabengebiete“.<br />

„Ich freue mich sehr, daß mit Ingrid Monjencs<br />

eine Präsidentin gewählt wurde, die<br />

über ausführliche Erfahrungen in verschiedensten<br />

Ämtern der Evangelischen Kirche in<br />

der Pfarrgemeinde und in der Synode verfügt<br />

und einen reichen internationalen Erfahrungsschatz<br />

bei der Vernetzung der evangelischen<br />

Kirchen Europas mitbringt“, unterstreicht<br />

Bischof Michael Chalupka. Daß In -<br />

grid Monjencs die erste Frau im PräsidentInnenamt<br />

ist, zeige, „daß in den evangelischen<br />

Kirchen die Besetzung höchster Funktionen<br />

die Lebensrealität der Kirche widerspiegelt“.<br />

Das Amt des/der SynodenpräsidentIn<br />

wird ehrenamtlich ausgeübt. Nach der Kirchenverfassung<br />

bildet die Synodenpräsidentin<br />

das weltliche Pendant zum Bischof.<br />

Ingrid Monjencs – Zur Person<br />

Ingrid Monjencs (geb. 1959) begann ihre<br />

berufliche Laufbahn 1986 im Produktmana -<br />

gement bei Henkel Austria, Wien. 1991<br />

wechselte sie zur Europapier AG, wo sie bis<br />

2010 für die Bereiche Marketing und Öffentlichkeitsarbeit<br />

verantwortlich zeichnete. Von<br />

2011 bis zu ihrem Pensionsantritt Ende 2022<br />

hatte Monjencs bei der Gemeinschaft Evangelischer<br />

Kirchen in Europa (GEKE) in<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

147<br />

Wien die Funktion der Referentin für Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Finanzen inne. Zudem<br />

war sie für die Betreuung diverser Arbeitsprozesse<br />

in inhaltlicher und organisatorischer<br />

Hinsicht zuständig. Seit 1999 war Monjencs<br />

in Gremien der Pfarrgemeinden Floridsdorf,<br />

Kaisermühlen und Kagran (dort auch als Ku -<br />

ratorin) und Donaustadt sowie auch in der<br />

Wiener Superintendentialversammlung vertreten.<br />

Seit 2007 ist sie auch als Lektorin ak -<br />

tiv. Der Synode A.B. und Generalsynode ge -<br />

hört Monjencs seit 2012 an. Dort führt sie<br />

derzeit den Vorsitz im Kontrollausschuß. Dar -<br />

über hinaus studiert Monjencs aktuell im<br />

Masterstudium Judaistik an der Universität<br />

Wien, davor hatte sie das Bachelor-Studium<br />

der Evangelischen Theologie abgeschlossen.<br />

Die Synode ist das höchste gesetzgebende<br />

Organ der Evangelischen Kirche. Ihr ge hö ren<br />

rund 70 weltliche und geistliche Delegierte<br />

aus ganz Österreich an. Die VertreterInnen be -<br />

raten über die Kirchenverfassung, entscheiden<br />

über den wirtschaftli chen Haushalt der<br />

Kirche, verabschieden kirch liche Gesetze und<br />

Stellungnahmen und befassen sich mit Themen,<br />

die die gesamt österreichische Evangelische<br />

Kirche betreffen. Die Synode wählt<br />

auch die Kirchenleitung, die Mitglieder des<br />

Oberkirchenrates ebenso wie den Bischof. In<br />

der Re gel kommt die Synode zweimal pro<br />

Jahr zu ihren Sitzungen zusammen. n<br />

https://evang.at/

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