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Ausgabe 209

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>209</strong> / 21. 12. 2023<br />

Kultur<br />

177<br />

Foto: Stift Heiligenkreuz / Österreich Journal / Michael Mössmer<br />

Das barocke Chorgestühl – hier finden sich die Mönche sieben Mal am Tag zum Stundengebet ein.<br />

wurde es durch eine Empore verschandelt, die<br />

die Westfront mit den drei eindrucksvollen<br />

Fenster, durch die abends das Licht der un -<br />

tergehenden Sonne gerade auf die betenden<br />

Mönche fällt. Das Langhaus ist reinste Ro -<br />

manik, wie man sie in Österreich nur selten<br />

findet. Das barocke Chorgestühl fügt sich<br />

organisch in den langgestreckten Raum ein.<br />

Am schönsten ist das Langhaus am Abend<br />

im Licht der untergehenden Sonne. Erleben<br />

kann man die Kirche ja immer nur dann wie<br />

sie ist, wenn sie ihren Zwecke erfüllt: wenn<br />

sie zum Klangkörper für das Gotteslob der<br />

Mönche wird!<br />

dargestellt. Darin steckt die theologische<br />

Aussage, daß an dem Chorgebet der Mönche<br />

auf Erden auch die himmlische Kirche teilnimmt,<br />

also Engel und Heilige mitsingen<br />

bzw. mitmusizieren.<br />

In der Liturgie des Chorgebetes liegt auch<br />

die wichtigste Aufgabe der Mönche, da sie<br />

es als stellvertretenden Lobpreis für alle<br />

Menschen verrichten.<br />

Man beachte auch, daß die Abteikirche<br />

nur dann in ihrer ganzen architektonischen<br />

Harmonie erlebt wird, wenn in ihr die jahrhundertealten<br />

Melodien des Gregorianischen<br />

Chorals erklingen.<br />

Die Kober-Orgel<br />

Im vorderen Teil der Abteikirche ist heute<br />

die große Kober-Orgel aufgestellt, die mit<br />

ihrer Höhe fast die Decke des nördlichen<br />

Querschiffes erreicht. Sie wurde 1804 von<br />

Ignaz Kober gebaut und hat zwei Manuale,<br />

55 Register und 2959 Pfeifen. Erst 1997<br />

wurde sie vollständig restauriert. Franz Schu -<br />

bert hat auf dieser Orgel gespielt und für sie<br />

sogar im Jahre 1828 eine vierhändige Fuge<br />

komponiert. Natürlich auch Anton Bruckner<br />

usw. Aber soetwas ist für eine ordentliche<br />

ös terreichische Stiftsorgel eigentlich selbstverständlich…<br />

Das Chorgestühl<br />

Das Chorgestühl dient dem feierlichen<br />

Chorgebet der Mönche. Hier versammeln sie<br />

sich siebenmal am Tag, um in gemeinsamer<br />

Rezitation der Psalmen und im meditativen<br />

Gesang des Gregorianischen Chorals Gott zu<br />

preisen. Der hohen Bedeutung des Chorgebetes<br />

entspricht die künstlerische Gestaltung<br />

des Chorgestühls. Es stammt aus der Barock -<br />

zeit und wurde von dem Bildhauer und Fa -<br />

miliaren Giovanni Giuliani aus Venedig<br />

(† 1744) angefertigt. Jeder Mönch steht in<br />

einer so genannten „Stalle“, die Reihenfolge<br />

ergibt sich aus dem Alter des Eintritts. In den<br />

einzelnen Stallen stellen Holzreliefs Begebenheiten<br />

aus dem Leben Jesu dar. Oberhalb<br />

der Stallen sind kleine Engelsputten in ekstatischer<br />

Haltung und die Büsten von Heiligen<br />

mit verzückter Haltung und offenem Mund<br />

Foto: Stift Heiligenkreuz / Österreich Journal / Michael Mössmer<br />

Im vorderen Teil der Abteikirche ist heute die große Kober-Orgel aufgestellt<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at

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