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Ausgabe 209

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>209</strong> / 21. 12. 2023<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

38<br />

Foto: BKA/Christopher Dunker<br />

Im Anschluß an die Pressekonferenz fand im Gedenken an den verstorbenen früheren<br />

Außenminister Karel Schwarzenberg eine gemeinsame An dacht in der Kapelle des Bundeskanzleramts<br />

statt.<br />

NATO, aber wir können, genauso wie die<br />

Schweiz auch, jetzt an diesem Raketenschutzschirm<br />

teilnehmen. Die Entscheidungen,<br />

welche Flugobjekte abgeschossen werden,<br />

werden souverän getroffen. Das war die<br />

Grundvoraussetzung.“ Aber für Österreich<br />

biete Hochtechnologie die Chance, mehr Si -<br />

cherheit für die Menschen zu garantieren,<br />

dar an teilzuhaben und zusammenzuarbeiten.<br />

„Tschechien ist hier ein verläßlicher Partner“,<br />

zeigte sicher Nehammer überzeugt.<br />

Westbalkan verläßliche Perspektive geben<br />

„Ein weiteres großes gemeinsames Interesse<br />

unserer beiden Staaten ist der Westbalkan.<br />

Wir sind hier immer schon als Brückenbauer<br />

gemeinsam aufgetreten. Für Österreich<br />

ist es wichtig, daß die Staaten des West -<br />

balkans eine verläßliche Perspektive in der<br />

Zusammenarbeit bekommen, auch mit der<br />

Eu ropäischen Union und für einen mögli -<br />

chen Beitritt. Tschechien und Österreich setz -<br />

ten sich dafür schon viele Jahre ein. Wir setzen<br />

diesen Weg konsequent fort und sind<br />

auch hier gemeinsam im EU-Rat immer wieder<br />

starke Stimmen für diesen Raum.“<br />

Abschließend betonte der Bundeskanzler,<br />

daß die Geschichte Tschechiens und Österreichs<br />

eng miteinander verbunden sei: „Wir<br />

haben beide ein großes historisches Erbe und<br />

auch immer wieder besondere Menschen,<br />

die sich in unseren Ländern engagiert haben,<br />

darunter auch Karel Schwarzenberg. Wir ge -<br />

denken auch in Österreich seinem Ableben.<br />

Er war ein großer Europäer. Er war tatsächlich<br />

ein Brückenbauer. Er war immer ein Ver -<br />

binder zwischen Österreich und Tschechien<br />

in einer Zeit, in der nach dem Zusammenbruch<br />

des Kommunismus alles angefangen<br />

hat, neu zu wachsen. Er war einer, der sich<br />

Jahrzehnte dafür eingesetzt hat, daß Europa<br />

weiterwächst, und vor allem Europa ein Eu -<br />

ropa der Menschen wird, die sich in Frieden<br />

begegnen und den Wohlstand weiter ausbauen<br />

wollen“, so Nehammer, der sich bei Fiala<br />

für die Freundschaft zwischen beiden Staaten<br />

bedankte.<br />

n<br />

Rat »Allgemeine<br />

Angelegenheiten« in Brüssel<br />

Das ist heute nicht nur der letzte Rat in<br />

diesem Jahr, sondern auch der letzte<br />

unter spanischem Vorsitz und ich möchte an<br />

dieser Stelle dem spanischen Kollegen für<br />

seine Arbeit herzlich danken“, betonte Europaministerin<br />

Karoline Edtstadler am 12.<br />

Dezember bei ihrem Doorstep vor dem Rat<br />

„Allgemeine Angelegenheiten“ in Brüssel.<br />

„Wir erleben Zeiten, die sehr krisenhaft sind.<br />

Wir befinden uns im zweiten Jahr des russischen<br />

Angriffskrieges gegen die Ukraine und<br />

sind mit der eskalierenden Gewalt nach dem<br />

Terrorangriff in Israel konfrontiert. Es ist hier<br />

notwendig, weiter für den Frieden einzutreten“,<br />

erläuterte die Ministerin.<br />

Es seien „schwierige Voraussetzungen, um<br />

hier gute europäischen Politik zu machen“,<br />

aber, so Edtstadler, die Europäische Union<br />

sei grundsätzlich geeint und eine gemeinsame<br />

europäische Politik so wichtig wie noch<br />

nie. Die Europaministerin erinnerte hier an ein<br />

Zitat des ehemaligen Bundeskanzlers Wolfgang<br />

Schüssel: „Wenn wir die Europäische<br />

Union nicht hätten, wäre jetzt der richtige<br />

Zeitpunkt sie zu erfinden, um all diese Krisen<br />

zu bewältigen.“<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

Foto: BKA/Dragan Tatic<br />

Europäische Erweiterung muß<br />

geopolitischer Moment sein<br />

Der Rat „Allgemeine Angelegenheiten“<br />

sei diesmal besonders wichtig, betonte Edt -<br />

stadler, da er den „Europäischen Rat“ in „sehr<br />

schwierigen, sehr weitreichenden und auch<br />

geopolitischen Punkten wie die Erweiterung“<br />

vorbereiten werde. Die Europäische Union<br />

müsse hier eine Grundsatzentscheidung treffen,<br />

ob die Erweiterung ein politischer oder<br />

rein faktenbasierter Prozeß sein solle. Die<br />

Europaministerin plädierte für Mut zu politischen<br />

Entscheidungen: „Es ist der Moment<br />

anzuerkennen, daß die Erweiterung ein geopolitischer<br />

Moment sein muß. Man muß auch<br />

das größere Ganze sehen.“ Sie sei in Bosnien-Herzegowina<br />

gewesen und habe von<br />

dort eine klare Botschaft mitbekommen,<br />

Bosnien-Herzegowina wolle gleichbehandelt<br />

Europaministerin Karoline Edtstadler<br />

werden, man wolle im gleichen Boot bleiben<br />

wie Moldawien und die Ukraine, das gelte es<br />

zu berücksichtigen.<br />

Zwei weitere wichtige Punkte, die sie<br />

auch zuletzt schon eingefordert habe, stünden<br />

ebenso auf der Tagesordnung, erläuterte<br />

Edtstadler: „Das Thema Migration ist nach<br />

wie vor ungelöst und ich glaube, es ist wichtig,<br />

daß die Staats- und Regierungschefs darüber<br />

diskutieren. Man wird sehen wie substanziell<br />

die Schlußfolgerungen sein werden.“<br />

Das andere große Thema sei der wachsende<br />

Antisemitismus: „Wir müssen uns in<br />

Europa mit dem Antisemitismus auseinandersetzen.<br />

Wir sehen einen hohen Anstieg<br />

der antisemitischen Vorfälle und es ist gut,<br />

daß sich jetzt auch die Staats- und Regierungschefs<br />

diesem Thema annehmen.“ n<br />

https://www.bundeskanzleramt.gv.at/

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