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Ausgabe 209

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>209</strong> / 21. 12. 2023<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

47<br />

Klares Bekenntnis zum Erhalt der OSZE<br />

Am 29. und 30. November nahm Außenminister<br />

Alexander Schallenberg am Ministertreffen<br />

der Organisation für Sicherheit<br />

und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) im<br />

diesjährigen Vorsitzland Nordmazedonien<br />

teil. Im Rahmen des Treffens appellierte er<br />

nachdrücklich an alle Staaten, konkret zur<br />

Stärkung der OSZE beizutragen. Die jüngsten<br />

Entwicklungen haben die OSZE an einen<br />

kritischen Punkt geführt: Der russische An -<br />

griffskrieg gegen die Ukraine hat nicht nur<br />

die grundlegenden Prinzipien europäischer<br />

Sicherheit verletzt, sondern auch die Sicherheitsordnung<br />

für die kommenden Jahrzehnte<br />

erschüttert.<br />

„Die OSZE hängt an der Herz-Lungen-<br />

Maschine. Ich erwarte mir von allen Staaten<br />

mehr Commitment zum Erhalt der Organisation.<br />

Und zwar in Taten, nicht nur in Worten.<br />

Mein Appell: Nehmen wir allen politischen<br />

Mut zusammen und schützen wir die OSZE<br />

vor einem Abdriften in die Bedeutungslosigkeit“,<br />

so die Forderung von Schallenberg<br />

beim Ministertreffen.<br />

Die kürzlich getroffene Entscheidung,<br />

Malta als Vorsitzland für das Jahr 2024 anzunehmen,<br />

sei für Außenminister Schallenberg<br />

eine gute Lösung und zeige dringend benötigte<br />

Unterstützung seitens der teilnehmenden<br />

Staaten. Österreich werde Malta während<br />

des OSZE-Vorsitzes tatkräftig unterstützen.<br />

Die Organisation steckt jedoch weiterhin in<br />

Blockaden bei der Besetzung von Positionen.<br />

Missionen in Ost- und Südosteuropa so -<br />

wie Zentralasien stünden vor dem Aus.<br />

„Als Sitzstaat fühlt Österreich sich der<br />

Organisation ganz besonders verpflichtet.<br />

Wir kennen ihren Wert. Sie ist die einzige<br />

Organisation, in der Staaten auf beiden Seiten<br />

des Atlantiks bis hin in den Südkaukasus<br />

und nach Zentralasien an einem Tisch sitzen<br />

und über regionale Sicherheit sprechen“,<br />

hob der Außenminister hervor.<br />

Die Vielfalt der OSZE war einst der<br />

Grundgedanke ihrer Gründung und solle<br />

nicht als Schwäche betrachtet werden. Aus<br />

diesem Grunde sieht Außenminister Schallenberg<br />

die Teilnahme des russischen Außen -<br />

ministers Lawrow am Ministertreffen als<br />

Möglichkeit, dem Aggressor entgegenzutreten,<br />

anstatt die Konfrontation zu scheuen.<br />

„Wir dürfen als Westen nicht die Scheu<br />

haben, uns mit den Russen zusammenzusetzen.<br />

Das ist klassischer Multilateralismus im<br />

besten Sinne. Die Tendenz, sich in der Auss<br />

enpolitik in eigene Echokammern zu vertiefen,<br />

halte ich für lebensgefährlich“, betonte<br />

Schallenberg und erinnerte an den Gründungs -<br />

Foto: BMEIA/Gruber<br />

Foto: BKA/Andy Wenzel<br />

Außenminister Alexander Schallenberg beim OSZE-Ministerrat in Skopje, im Bild mit seinem<br />

US-amerikanischen Amtskollegen, Secretary of Sate, Antony Blinken …<br />

gedanken der Organisation, eine kollektive<br />

Antwort auf die Gefahr des Kalten Krieges<br />

zu sein. Letztlich liege es an den Teilnehmenden<br />

Staaten, die OSZE als Instanz für<br />

Frieden und Sicherheit zu bewahren. n<br />

Österreich als Partner für<br />

Sicherheit & Frieden in Afrika<br />

Der Hamas-Terror auf Israel und der<br />

unvermindert anhaltende russische An -<br />

griffskrieg auf die Ukraine dominieren die<br />

europäischen Schlagzeilen. Die Bundesregie -<br />

rung setzt sich nichtsdestotrotz auch für Krisenherde<br />

im Rest der Welt ein.<br />

Der afrikanische Kontinent ist mit einem<br />

besonders toxischen Cocktail an Krisen konfrontiert:<br />

Tiefgreifende Armut, Dürrekata -<br />

strophen, bewaffnete Konflikte, Terrorismus<br />

und globale Ernährungsunsicherheit halten<br />

zahlreiche Staaten fest im Griff und führen<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

dazu, daß Menschen flüchten oder vertrieben<br />

werden. Die österreichische Bundesregierung<br />

hat im Ministerrat beschlossen, neun<br />

Millionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds<br />

(AKF) des Außenministeriums<br />

zur Bekämpfung der humanitären Krisen in<br />

West- und Ostafrika sowie in Tunesien zur<br />

Verfügung zu stellen.<br />

„Die Sicherheitslage am afrikanischen<br />

Kontinent hat immer auch Auswirkungen<br />

auf die Sicherheit der Europäische Union.<br />

Selbstverständlich unterstützen wir daher er -<br />

neut mit Mitteln aus dem Auslandskatastrophenfonds,<br />

um die Situation für die Menschen<br />

vor Ort zu verbessern. Wir bleiben da -<br />

mit bei unserer klaren Haltung: Hilfe vor Ort<br />

zu leisten schafft mehr Stabilität und Sicherheit<br />

in der Region und dämmt illegale Mi -<br />

grationsbewegungen nach Europa ein“, un -<br />

terstreicht Bundeskanzler Karl Nehammer.<br />

Pressefoyer nach dem Ministerrat: Bundeskanzler Karl Nehammer (m.), Vizekanzler Werner<br />

Kogler (l.) und Bundesministerin Susanne Raab

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