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Ausgabe 209

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>209</strong> / 21. 12. 2023<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

45<br />

„Wenn uns der russische Angriffskrieg<br />

auf die Ukraine eines gezeigt hat, dann, daß<br />

wir nicht mehr länger warten sollten. Es liegt<br />

in unserem ureigenen Interesse, die Länder<br />

die uns am nächsten sind, umgeben von EU-<br />

Mitgliedstaaten, in der europäischen Familie<br />

zu verankern“, zeigte sich Schallenberg<br />

überzeugt. Angesichts der angespannten geo -<br />

politischen Weltlage zeigte er Wertschätzung<br />

für Albaniens klare Verurteilung des Terrorangriffs<br />

der Hamas auf Israel sowie insbesondere<br />

für die enge Abstimmung mit der<br />

EU gegenüber Rußland. Im Hinblick auf den<br />

kommenden Winter und die zunehmenden<br />

An griffe Rußlands auf die ukrainische Energieinfrastruktur<br />

sei ein enger Schulterschluß<br />

zwischen Partnern umso wichtiger, so Schallenberg.<br />

Die beiden Außenminister zeigten Einigkeit<br />

über die Bedeutung einer funktionierenden<br />

OSZE und betonten beiderseits die hervorragenden<br />

bilateralen Beziehungen zwischen<br />

Wien und Tirana.<br />

n<br />

Enger Austausch mit<br />

bulgarischer Amtskollegin Gabriel<br />

Außenminister Alexander Schallenberg<br />

empfing am 17. November seine bulgarische<br />

Amtskollegin Mariya Gabriel und verwies<br />

dabei auf den engen Austausch beider<br />

Staaten, allen voran die gemeinsame Linie<br />

bei der EU-Integration des Westbalkans,<br />

beim russischen Angriffskrieg auf die Ukraine<br />

sowie bei der Solidarität mit Israel. Zu -<br />

dem arbeitet Österreich beim Thema Schengen<br />

eng mit bulgarischen Partnern zusammen,<br />

um eine Erweiterung des Systems zu<br />

ermöglichen.<br />

Die Kooperation zwischen Österreich<br />

und Bulgarien zeigt sich unter anderem am<br />

geteilten Interesse am Westbalkan. Dabei<br />

hob Schallenberg die Bedeutung der EU-In -<br />

tegration des Westbalkans, als Innenhof der<br />

EU, hervor: „Wir müssen dem Feuerring an<br />

Krisen, sei es in der Ukraine, dem Nahen<br />

Osten oder der Sahelzone, einen Ring an<br />

Stabilität und Sicherheit in unserer Nachbarschaft<br />

gegenüberstellen. Das schaffen wir<br />

aber nur, wenn wir diese Staaten in unserer<br />

europäischen Wertefamilie verankern!“<br />

Auch bei anderen wichtigen EU-Themen<br />

setzen die beiden Staaten auf eine verstärkte<br />

Zusammenarbeit. Dazu zählt etwa die Personenfreizügigkeit.<br />

Hierbei verdeutlichte der<br />

Außenminister einmal mehr, daß sich Österreichs<br />

Veto gegen den Schengen-Beitritt von<br />

Bulgarien und Rumänien keinesfalls gegen<br />

die beiden Länder richtet, sondern gegen ein<br />

dysfunktionales System.<br />

Foto: BMEIA/Gruber<br />

Foto: BMEIA/Gruber<br />

Außenminister Alexander Schallenberg mit seinem albanischen Amtskollegen Igli Hasani<br />

Außenminister Alexander Schallenberg mit seiner bulgarischen Amtskollegin Mariya Gabriel<br />

„Was wir wollen ist ein System, das uns<br />

Sicherheit gibt. Wir setzen uns aktiv für ein<br />

funktionierendes Schengen-System ein. Die<br />

EU braucht dringend eine Asyl- und Migrationspolitik,<br />

die den Namen auch verdient“,<br />

unterstrich Schallenberg. Mit dem erreichten<br />

Asylkompromiß sei nun ein erster Schritt ge -<br />

setzt. Nun gelte es die Maßnahmen umzusetzen<br />

und die Zahlen der Asylansuchen langfristig<br />

und merklich zu senken.<br />

Abschließend zeigte sich Außenminister<br />

Schallenberg über die enge wirtschaftliche<br />

Verflechtung mit Bulgarien erfreut. So gab<br />

es in der jüngsten Zeit einen Rekord im Handels-<br />

und Investitionsbereich, der die österreichisch-bulgarischen<br />

Beziehungen auf ein<br />

solides und dynamisches Fundament stellt.<br />

Ös terreich ist zudem der zweitgrößte Investor<br />

in Bulgarien und auch bei der Energieversorgung<br />

soll die Kooperation künftig ausgebaut<br />

werden.<br />

n<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

Österreich und Vereinigtes Königreich<br />

vereinbaren strategische Partnerschaft<br />

Am 20. November traf Außenminister<br />

Alexander Schallenberg seinen neuen<br />

britischen Amtskollegen David Cameron in<br />

London, um mit der Unterzeichnung einer<br />

politischen Absichtserklärung eine neue Ära<br />

der bilateralen Beziehungen einzuläuten. Ziel<br />

der Vereinbarung ist eine verstärkte österreichisch-britische<br />

Zusammenarbeit auf Ebene<br />

einer strategischen Partnerschaft. Angesichts<br />

der Vielzahl globaler Herausforderung, insbesondere<br />

des russischen Angriffskriegs auf<br />

die Ukraine und der brutalen Terrorangriffe<br />

der Hamas in Israel, soll die Zusammenarbeit<br />

auch eine enge Abstimmung außenpolitischer<br />

Prioritäten umfassen.<br />

„Der Brexit hat klaffende Lücken in<br />

unser Verhältnis gerissen. Bisherige Abkommen<br />

haben sie nur bruchstückhaft gefüllt.<br />

Ich bin heute in London, um diese Lücken zu

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