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Ausgabe 209

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>209</strong> / 21. 12. 2023<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

22<br />

Vorsitz an. Besonders wichtig befanden die<br />

beiden Amtskollegen auch ein aktuelles Projekt<br />

zur Aufarbeitung und Darstellung der<br />

gemeinsamen Geschichte der beiden Nachbarländer.<br />

Angesichts von Fake News und Deep<br />

Fakes zeigten sich die beiden Gesprächspartner<br />

über die Folgen künstlicher Intelligenz<br />

für die Demokratie besorgt. Die Europäische<br />

Union würde darauf mit der rechtlichen Re -<br />

gulierung zu spät und zu langsam reagieren,<br />

stimmten beide überein. Auch der Terrorangriff<br />

der Hamas auf Israel habe angesichts<br />

vieler Demonstrationen in mehreren Ländern<br />

die Folgen von Fake News und Desinformation<br />

in sozialen Medien gezeigt, meinte<br />

Sobotka.<br />

Pellegrini berichtete Sobotka über die<br />

verstärkten Maßnahmen der Slowakei gegen<br />

illegale Migration und zur Sicherung der<br />

Außengrenzen. Es gelte illegale Migration<br />

sowie alle Formen des Menschenhandels<br />

und der Schlepperei zu bekämpfen, betonte<br />

Sobotka. Skeptisch zeigte sich Sobotka an -<br />

gesichts der Migrationsprobleme zu einer<br />

Er weiterung des Schengenraums. n<br />

Griechenlands Staatspräsidentin<br />

zu Gast im Parlament<br />

Angesichts weltpolitischer Herausforderungen<br />

wie der russischen Aggression<br />

in der Ukraine und der Situation im Nahen<br />

Osten nach den Terrorangriffen der radikalislamischen<br />

Hamas auf Israel stehen Österreich<br />

und Griechenland eng zusammen, um<br />

zentrale europäische Werte wie Demokratie<br />

und Menschenrechte zu verteidigen und zu<br />

stärken, betonten Nationalratspräsident Wolf -<br />

gang Sobotka und Griechenlands Staatspräsidentin<br />

Katerina Sakellaropoulou am 5.<br />

Dezember bei ihrem Treffen im Parlament.<br />

Die enge Zusammenarbeit zwischen Wien<br />

und Athen habe sich nicht nur während der<br />

Corona-Pandemie gezeigt, sondern bestätige<br />

sich insbesondere nach wie vor auch in der<br />

Migrationspolitik, so Sobotka und Sakellaropoulou<br />

unisono. Ein Ausdruck der guten<br />

Beziehungen sah Sobotka zudem im Anstieg<br />

der Tourismuszahlen auf beiden Seiten.<br />

Angesprochen auf die Flüchtlingssituation<br />

in Griechenland, bezeichnete Sakellaropoulou<br />

die Lage auf den Inseln aufgrund<br />

neuer Fluchtrouten und Migrationsbewegungen<br />

aus der Türkei oder Afrika als nach wie<br />

vor schwierig. Die griechische Regierung ha -<br />

be viel getan, um die Herausforderungen zu<br />

bewältigen und das Land versuche nach wie<br />

vor sein Bestes, dennoch brauche es ein neues<br />

EU-Flüchtlingsabkommen mit der Türkei,<br />

Foto: Parlamentsdirektion/Johannes Zinner<br />

Foto: Parlamentsdirektion/Thomas Topf<br />

Die griechische Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou wird von Nationalratspräsident<br />

Wolfgang Sobotka durchs Parlament geführt. Im Hintergrund: Parlamentsdirektor Harald Dossi<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

so Sakellaropoulou. Die Präsenz der Europäischen<br />

Agentur für die Grenz- und Küstenwache<br />

Frontex erachtet sie auch weiterhin<br />

als essentiell für Griechenland.<br />

Im Zusammenhang mit der Situation im<br />

Nahen Osten nach den Terrorangriffen der<br />

ra dikalislamischen Hamas unterstrichen bei -<br />

de Seiten das Selbstverteidigungsrecht Israels.<br />

Daß die Hamas Menschen im Gazastreifen<br />

als menschliche Schutzschilder verwende,<br />

bringe Israel in eine schwierige Situation, so<br />

Sakellaropoulou mit Verweis auf die Notwendigkeit<br />

eines humanitären Schutzes für<br />

die Zivilbevölkerung. Rechte von palästinen -<br />

sischen Kindern zu unterstützen, bedeute<br />

nicht, antisemitisch zu sein, so die griechische<br />

Staatspräsidentin. Sobotka betonte einmal<br />

mehr die besondere Verantwortung Ös -<br />

terreichs gegenüber Israel und äußerte seine<br />

Sorge über den weltweiten Anstieg von Antisemitismus.<br />

Auch wenn eine Zweistaatenlösung<br />

in den nächsten Jahren im Moment als<br />

unrealistisch gelte, sei diese die einzige Lö -<br />

sung, stimmte er mit Sakellaropoulou überein.<br />

n<br />

Gedenken im Wohnzimmer<br />

Zikaron BaSalon ist Hebräisch für<br />

„Gedenken im Wohnzimmer“ und Titel<br />

eines speziellen Veranstaltungsformats für<br />

Begegnungen mit Holocaust-Überlebenden,<br />

die ihre Geschichte als ZeitzeugInnen teilen.<br />

Ein wichtiges Element ist dabei, daß die<br />

TeilnehmerInnen ihre Gedanken austau-<br />

v.l.: Global Director Zikaron BaSalon Sharon Buenos, Zeitzeugin Hella Pick, Bundesratspräsidentin<br />

Claudia Arpa und Rifka Junger von der Parlamentsdirektion

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