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Ausgabe 209

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>209</strong> / 21. 12. 2023<br />

Religion und Kirche<br />

Reformationstag in Lutherischer<br />

Stadtkirche in Wien<br />

Bundespräsident Alexander Van der Bellen:<br />

Das Wir stärken ohne auf »die Anderen« zu zeigen<br />

145<br />

Foto: epd/T.Dasek<br />

Ins Zentrum seiner Ansprache am Reformationstag stellte Bundespräsident Alexander Van der Bellen die Bergpredigt.<br />

Das Gemeinsame und Verbindende in<br />

den Vordergrund zu stellen und dabei<br />

das Wir zu stärken, „ohne daß wir auf ,die<br />

Anderen‘ zeigen müssen“ – dazu hat Bun -<br />

despräsident Alexander Van der Bellen aufgerufen.<br />

„Manchmal reicht ein Lächeln,<br />

manchmal eine kurze Frage, wie es denn<br />

geht. Dann finden sich auch schon ein paar<br />

Gemeinsamkeiten und man bemerkt: So<br />

unterschiedlich sind wir ja gar nicht“, sagte<br />

der Bundespräsident in seiner Rede beim<br />

evangelischen Gottesdienst zum Reformationstag<br />

am Abend des 31. Oktober in der<br />

Lutherischen Stadtkirche in Wien.<br />

Eine Haltung, die das Gemeinschaftsgefühl<br />

stärke, brauche es nicht nur in den Kirchen<br />

und Glaubensgemeinschaften, nicht nur<br />

im eigenen Freundes- und Bekanntenkreis,<br />

sondern über diese Grenzen hinweg, „über<br />

unseren Tellerrand hinaus“, so der Bundespräsident,<br />

der hier von „Nächstenliebe und<br />

Übernächstenliebe“ sprach.<br />

Dank an die Kirchen für das zivilgesellschaftliche<br />

und soziale Engagement<br />

In seiner Rede am Reformationstag dankte<br />

der Bundespräsident der evangelischen<br />

Kirche stellvertretend für alle Glaubensgemeinschaften<br />

in Österreich für das zivilgesellschaftliche<br />

und soziale Engagement „in<br />

Wort und Schrift und konkretem Handeln“,<br />

dieses sei „eine unerläßliche Quelle für den<br />

Zusammenhalt in diesem Land“.<br />

Ins Zentrum seiner Ansprache stellte der<br />

Bundespräsident die Bergpredigt, die zu den<br />

„Herzstücken“ des Christentums zähle. Van<br />

der Bellen: „Ich denke, als Laie, wenn wir die<br />

Bergpredigt zeitgemäß interpretieren, kommen<br />

wir über die Grundprinzipien der Französischen<br />

Revolution letztendlich zur Allgemeinen<br />

Erklärung der Menschenrechte – als<br />

einer der größten poetischen Zielbestimmungen<br />

der Menschheit.“<br />

Die Grundsätze der Bergpredigt, etwa<br />

„nicht mit dem Finger auf andere zu zeigen“<br />

oder die sogenannte „Goldene Regel“, was<br />

man von anderen erwarte, möge man auch<br />

ihnen angedeihen lassen, würden bis heute<br />

gelten, führte der Bundespräsident aus.<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

Zur Solidarität verpflichtet<br />

Jesus spreche in der Bergpredigt „nicht<br />

von den sogenannten Leistungsträgern“, son -<br />

dern „von den Schwachen, von den Ausgegrenzten,<br />

von Jenen am Rande der Gesellschaft“.<br />

Damit unterstreiche er: „Auch sie,<br />

auch die, auf die wir wenig achten, sie sind<br />

gleich viel wert wie alle anderen. Nicht Er -<br />

folg bestimmt den Wert eines Menschen,<br />

nicht sein Reichtum, nicht seine Gesundheit<br />

oder die soziale Stellung. Wir alle sind<br />

gleich viel wert. Und – daher sind wir auch<br />

zur Solidarität verpflichtet.“<br />

Voraussetzung für die Solidarität sei je -<br />

doch Mitgefühl, die Fähigkeit, sich in andere<br />

hineinzuversetzen, „ihre Ängste und Sorgen<br />

ernst zu nehmen, nicht gleichgültig zu sein,<br />

und überall dort zu helfen, wo uns dies möglich<br />

ist“, erklärte der Bundespräsident.<br />

Mit der Pfarrgemeinde feierten den Konzertgottesdienst<br />

Bischof Michael Chalupka,<br />

Pfarrerin Julia Schnizlein, Kurator Helmut<br />

Tichy und Jugendliche der Stadtkirche. Zu<br />

hören war das Ensemble Lutherana der Lu -<br />

therischen Stadtkirche, das unter der musikalischen<br />

Leitung von Erzsébet Windhager-<br />

Geréd die Bach-Kantate „Ein feste Burg ist<br />

unser Gott“ aufführte.<br />

n<br />

https://www.bundespraesident.at/<br />

https://stadtkirche.at/<br />

https://evang.at/

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