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Ausgabe 209

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>209</strong> / 21. 12. 2023<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

Gute kirchliche und<br />

europäische Nachbarschaft<br />

85<br />

Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics zelebrierte auf Einladung von Erzbischof<br />

Bernard Bober den Festgottesdienst zum Elisabethfest im slowakischen Košice.<br />

Im Zeichen des Gebets um Frieden in der<br />

Ukraine, im Heiligen Land und in allen<br />

Kriegsgebieten sowie im Zeichen des Aufbaus<br />

einer „guten kirchlichen und europäischen<br />

Nachbarschaft“ stand der Besuch von<br />

Burgenlands Diözesanbischof Ägidius J.<br />

Zsifkovics zum Elisabethfest am 19. November<br />

in der ost slowalischen Stadt Košice auf<br />

Einladung von Erzbischof Bernard Bober.<br />

Höhepunkt war die Festmesse in der örtli chen<br />

Kathedrale, bei der Zsifkovics auch die Predigt<br />

hielt.<br />

Bischof Zsifkovics erinnerte in der Be -<br />

grüßung an die mehrfachen Verbindungen<br />

zwischen der Kirche im Burgenland und der<br />

Diözese Košice. Familiäre, durch den aus<br />

dem Burgenland stammenden Vater eines<br />

Bi schofs von Košice – es war Zigmund Bu -<br />

bics –, humanitäre, durch die Tätigkeit der<br />

Schwestern vom Göttlichen Erlöser aus Ei -<br />

senstadt im Spital von Košice in den 1940er-<br />

Jahren, und durch die gemeinsame Ernennung<br />

zum Bischof – Zsifkovics und Bober –<br />

in beiden Fällen war es der Juli 2010.<br />

Schließlich verbinde die ostslowakische<br />

Herkunft eines kompetenten Eisenstädter<br />

Diözesanmitarbeiters, Miroslav Mochnáč,<br />

Bischöflicher Zeremoniär und Direktor der<br />

Pastoralen Dienste, die beiden Diözesen.<br />

Die hl. Elisabeth von Thüringen (1207-<br />

1231), der der Dom von Košice geweiht ist,<br />

steht für Bischof Zsifkovics, wie er in seiner<br />

Predigt sagte, für drei zentrale Haltungen<br />

des Christen: Spiritualität, Synodalität und<br />

Solidarität.<br />

Was Spiritualität betrifft, so hätten Christen<br />

„auf der anderen Seite des ehemaligen<br />

Eisernen Vorhangs“ mit großer Bewunderung<br />

auf das Glaubenszeugnis der Slowaken<br />

während der kommunistischen Diktatur<br />

geschaut. „Danke euch und euren Vorfahren<br />

für dieses treu gelebte Glaubenszeugnis in<br />

Zeiten der Unterdrückung und Verfolgung!<br />

Dieses Zeugnis braucht es auch jetzt im so -<br />

genannten ,freien und geeinten Europa‘, auch<br />

in der Slowakei. Nur zügellose Freiheit und<br />

Konsum erfüllen nicht. Ohne das Glaubensleben<br />

in den Familien und Pfarrgemeinden<br />

gibt es kein Christsein“, so Zsifkovics.<br />

Foto: Diözese Eisenstadt/Mochnáč<br />

Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics feierte mit Erzbischof Bernard Bober die Festmesse<br />

zum Elisabethfest in Kathedrale der ostslowakischen Stadt Košice<br />

Im Blick auf Synodalität verwies er auf<br />

das Wort von Papst Franziskus, wie alle Glie -<br />

der der Kirche den Weg gemeinsam gehen<br />

sollten: „Die Kirche ist kein Parlament, sondern<br />

eine Weggemeinschaft, in der sich die<br />

Einheit mit Gott und die Einigkeit unter den<br />

Menschen verwirklicht.“ Auf diesem ge–<br />

meinsamen Weg sei „jeder und jede Getaufte<br />

berufen, mit seinen Charismen-Talenten an<br />

der Sendung der Kirche mitzuwirken, um<br />

Christus zu den Menschen zu bringen. Das<br />

holt uns aus der bequemen Rolle des Besserwissens,<br />

Kritisierens und Forderns heraus<br />

und nimmt uns als Getaufte in die Verantwortung<br />

für unsere Kirche, für die Diözesen,<br />

die Pfarrgemeinden, auch für die Gesellschaft“,<br />

appellierte der Bischof. Dabei brauche<br />

es dringend heute „nicht nur in der Kirche,<br />

sondern auch in der Politik und Gesellschaft<br />

auf nationaler, europäischer und internationaler<br />

Ebene“ solche Synodalität.<br />

Schließlich erläuterte Zsifkovics, was<br />

christliche Solidarität bedeute: „Die hl. Elisabeth<br />

zeigt uns einfach, aber eindrucksvoll,<br />

was christliche Solidarität ist. Die barmherzige<br />

Tat Elisabeths galt den vielen Armen<br />

und Kranken ihrer Zeit, letztlich aber Christus<br />

selbst. Elisabeth wird so zur Mittlerin<br />

und zum Wasserrohr, durch das die Gabe<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

Christi die Armen erreicht.“ Es gehe nicht<br />

darum, große Taten zu vollbringen, sondern<br />

„Wasserrohr zu sein“ und die Not zu sehen:<br />

„Zeigt uns unsere Zeit nicht viele neue Arten<br />

der Armut, die wir als Kirche und Christen<br />

erkennen sollten?“<br />

Am Fest der hl. Elisabeth, das zugleich<br />

der Welttag der Armen ist, laute daher die Bit -<br />

te, die „uns allen“ gelte, „in unserer Umgebung<br />

konkrete Taten wie Elisabeth“ zu setzen:<br />

„Scheuen und schämen wir uns nicht,<br />

damit christliche Nächstenliebe und Solidarität<br />

hier bei Euch in Košice, in der Slowakei,<br />

in Europa und in der ganzen Welt wei -<br />

terleben“, so der Gastbischof aus Österreich<br />

beim Elisabethfest in Košice.<br />

Im Zuge des Besuchs wurden dem einladenden<br />

Erzbischof von Košice Bernard Bo -<br />

ber, der zugleich Vorsitzender der Slowakischen<br />

Bischofskonferenz ist, 30.000 Euro für<br />

die Renovierung des Daches der gotischen<br />

Kathedrale übergeben. Sie ist die größte Kirche<br />

der Slowakei. Zusätzlich brachte der<br />

Bischof auch 5.000 Euro aus den Mitteln der<br />

Caritas der Diözese Eisenstadt für Menschen<br />

in Not in der Erzdiözese in Košice mit. In<br />

der Re gion lebt auch eine große Roma-Minderheit.<br />

n<br />

https://www.martinus.at/

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