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Ausgabe 209

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>209</strong> / 21. 12. 2023<br />

Österreich, Europa und die Welt / PaN<br />

91<br />

Kulinarische Genüsse<br />

Besonderen Zuspruch erfuhren sodann<br />

von der Gastronomie des Gastlandes präsentierte<br />

authentische Köstlichkeiten, darunter<br />

speziell die traditionellen Gerichte „Buuz"<br />

und „Khuushuur“. Erstere sind Teigtaschen,<br />

die v.a. beim Neujahrsfest „Tsaagan Sar“ im<br />

Februar nicht fehlen dürfen, die zweiten eine<br />

Art nomadische Pizza, ohne die sich Mongolen<br />

ihr Nationalfest „Naadam“ im Juli – auch<br />

genannt die „Drei Spiele der Männer“ –<br />

nicht vorstellen können.<br />

Natürlich darf bei einem mongolischen<br />

Fest das traditionelle Getränk „Ayrag“ nicht<br />

fehlen, welches aus Stutenmilch vergoren<br />

wird. Diese Erfrischung existiert unter der<br />

bekannteren kasachischen Bezeichnung<br />

„Kumys“ in ganz Zentralasien und wird<br />

auch von europäischen Pferdefarmen hergestellt.<br />

Die mongolische Community in Österreich<br />

hat ihrerseits einige typische Charakteristika:<br />

So etwa zeichnet sie eine beachtliche<br />

Dichte von Vereinen unterschiedlicher Interessen<br />

aus, die in den jeweiligen Städten oder<br />

Bezirken bestehen; anwesend waren Vertreter<br />

der Mongolen nicht nur aus Wien, sondern<br />

auch aus Graz, Linz und Wiener Neustadt.<br />

Bemerkenswert ist auch das Bestehen<br />

von Kindergruppen, die schon der frühesten<br />

Jugend Wesen und Bedeutung der Kultur<br />

ihrer Herkunft spielerisch näherbringen und<br />

ihr Verständnis dafür fördern möchten. Mit<br />

welcher Leichtigkeit das gelingen kann, zeig -<br />

ten am Mongoleitag etliche Kindergruppen<br />

mit Begrüßungsworten, Rezitationen, Liedern<br />

und Tänzen.<br />

Was freilich beim Anblick von Mongolen<br />

sofort ins Auge sticht, ist ihre farbenprächtige<br />

Bekleidung. Bei vielen gesellschaftlichen<br />

Ereignissen ist es zum Brauch geworden, eine<br />

Art Modenschau der mongolischen Nationaltracht<br />

anzuschließen – was auch diesmal<br />

mit dem Programmpunkt „Deeltei Mongol“<br />

geschah. Besonders drei Kleidungsstücke ste -<br />

hen dabei im Mittelpunkt, nämlich der mongolische<br />

Mantel „Deel“, Mützen in großer<br />

Vielfalt und nicht zuletzt das Schuhwerk der<br />

„Gutuls“.<br />

Der seit jeher übliche „Deel“ ist ein ge -<br />

wickelter Mantel aus Filz, Baumwolle oder<br />

Seide, im Winter auch aus Leder, der nicht<br />

nur von Mongolen, sondern auch von Turkvölkern<br />

und sibirisch-mongolischen Stämmen<br />

getragen wird. Er hat normalerweise<br />

keine Taschen, dafür eine Stoff- oder Lederschärpe,<br />

genannt „Bus“, woran Accessoirs<br />

des täglichen Bedarfs oder Werkzeuge befestigt<br />

werden.<br />

Foto © P. Stummer<br />

Hermann Kroiher, Präsident der Österreichisch-Isländischen Gesellschaft-PaN, Mongolei-Tag-<br />

Besucherin Manlaa Darjaa und PaN-Generalsekretär Walter J. Gerbautz<br />

Wichtig sind in extrem kalten Klimaten<br />

besonders auch Kopfbedeckungen, die speziell<br />

in der Mongolei eine übergroße Vielfalt<br />

erlangten. Der bekannte zugespitzte Mongolenhut<br />

„Janjing Malgai“ ist so nicht die einzige<br />

Art, denn die Mongolei kennt über 200<br />

verschiedene Hutarten. Diese werden je nach<br />

verschiedenen Gelegenheiten gewählt und<br />

wechseln auch nach Jahreszeit sowie Alter<br />

und Geschlecht der Träger. Unerläßlich ist<br />

eine gute Fußbekleidung, die für Mongolen<br />

aus dem Lederstiefel „Gutul“ besteht. Er ist<br />

halbhoch, hat keine Absätze, dafür aber weiche<br />

Sohlen aus gestepptem Filz und Leder.<br />

Typisch ist die hochgestellte Stiefelspitze, die<br />

für den Mongolen ein Zeichen seiner Rück -<br />

sicht auf Mutter Erde samt Flora und Fauna<br />

darstellt, die nicht verletzt werden dürfen.<br />

Und auch die Österreichisch-Mongolische<br />

Gesellschaft „Otschir“ beteiligte sich aktiv<br />

PaN – Partner aller Nationen – http://www.dachverband-pan.org/<br />

am ersten Mongolei-Tag, der vor der Kulisse<br />

des berühmten Wiener Riesenrades im Wiener<br />

Prater stattfand. Für diesen Verein war es<br />

eine neuerliche Gelegenheit, die Verbindung<br />

zwischen den beiden Nationen zu stärken und<br />

die reiche kulturelle Vielfalt der Mongolei<br />

zu feiern.<br />

Ein Hauptanliegen von „Otschir“ ist ja<br />

der kulturelle Austausch zwischen Ös ter reich<br />

und der Mongolei durch Initiativen und Veranstaltungen.<br />

Denn nur ein gegenseitiges Verständnis<br />

für die jeweiligen Kulturformen zusammen<br />

mit gegenseitiger Akzeptanz der Wesenszüge<br />

unserer Gesellschaften stärkt ja die Beziehungen<br />

zwischen den Ländern. Dies in be -<br />

sonderer Weise zu fördern war das erklärte<br />

Anliegen des Ersten Mongoleitages im Wiener<br />

Prater.<br />

wHR Franz Greif<br />

https://www.mongolei.or.at/

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