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Ausgabe 209

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>209</strong> / 21. 12. 2023<br />

Österreich, Europa und die Welt / Burgenland<br />

Gedenkveranstaltung vor dem<br />

Mahnmal für Roma und Sinti<br />

54<br />

»Im Gedenken an die Opfer sind wir gefordert, unserer Verantwortung gerecht<br />

zu werden«, sagte Landtagspräsident Robert Hergovich in Lackenbach<br />

Foto: Landesmedienservice Burgenland<br />

v.l.: Landesrat Heinrich Dorner, Obmann des Kulturvereins österreichischer Roma Christian Klipp, Landtagspräsident Robert Hergovich,<br />

Nationalratsabgeordneter Nikolaus Berlakovich, Vorsitzender des Volksgruppen-Beirates der Roma Emmerich Gärtner-Horvath, Obmann<br />

vom Verein Hango Roma Martin Horvath und Horst Horvath von der Volkshochschule der Roma (VHS Roma) im Burgenland<br />

Am 18. November fand auf Einladung<br />

der Burgenländischen Landesregierung<br />

und des Kulturvereins österreichischer Roma<br />

eine Gedenkveranstaltung vor dem Mahnmal<br />

für Roma und Sinti in Lackenbach statt.<br />

„Der heutige Tag steht im Zeichen des Ge -<br />

denkens und des Erinnerns. Und im Gedenken<br />

an die Opfer der NS-Verbrechen sind wir<br />

gefordert, unserer Verantwortung gerecht zu<br />

werden“, so Landtagspräsident Robert Hergovich<br />

in seiner Ansprache. Das 1940 er -<br />

richtete Lager in Lackenbach war das größte<br />

Lager dieser Art. Rund 4.000 Roma und Sinti<br />

wurden dort unter unmenschlichen Bedingungen<br />

interniert, gequält, zur Zwangsarbeit<br />

verpflichtet. Viele von ihnen, darunter auch<br />

Kinder, wurden im Lager ermordet oder in<br />

Konzentrations- und Vernichtungslager de -<br />

portiert. Nur 300 bis 400 Häftlinge erlebten<br />

1945 die Befreiung des Lagers.<br />

„Das Mahnmal in Lackenbach erinnert an<br />

diesen Ort des Schreckens. Das Lager steht<br />

für die Schrecken und die Gräuel der NS-<br />

Zeit, der so viele Menschen aus rassischen,<br />

religiösen und politischen Gründen zum<br />

Opfer gefallen sind“, so der Landtagspräsident.<br />

„Wir müssen konsequent deutlich ma -<br />

chen, daß Rassismus und Antisemitismus,<br />

Ausgrenzung, Haß und Gewalt keinen Platz<br />

in unserer Gesellschaft haben.“ Die gelte<br />

auch mit Blick auf die Kriege, Krisen und<br />

Konflikte der Gegenwart. Und es sei eine Auf -<br />

gabe und Verantwortung, „die nicht endet“,<br />

weshalb es auch sehr wichtig sei, daß Wissen<br />

an jüngere Generationen weiterzutragen.<br />

Am Beginn der Gedenkveranstaltung wa -<br />

ren nach den Begrüßungsworten von Lacken -<br />

bachs Bürgermeister Christian Weninger die<br />

bewegenden Gedanken von SchülerInnen<br />

des Gymnasiums Oberpullendorf sowie der<br />

burgenländischen Roma-Jugend zu hören.<br />

„Wir müssen gemeinsam alles dafür tun, da -<br />

mit es nie wieder dazu kommt und den An -<br />

fängen wehren. Das erfordert eine klare<br />

Absage an Ausgrenzung und Diskriminierung<br />

und den Einsatz für ein menschliches<br />

Miteinander.“<br />

Hergovich sprach auch ein Thema an, das<br />

ihm als Präsidenten des Landtages ganz be -<br />

sonders am Herzen liegt: den Schutz und die<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

Stärkung der Demokratie. „Wo die Demokratie<br />

geschwächt und abgebaut wird, steht<br />

es auch schlecht um die Rechte und den<br />

Schutz von Minderheiten. Wo die Demokratie<br />

abgebaut wird, regieren Hass und Hetze,<br />

Intoleranz.“ Daher könne es ohne Demokratie<br />

auch kein „friedvolles und menschliches<br />

Zusammenleben“ geben. Abschließend<br />

dankte der Landtagspräsident dem Kulturverein<br />

österreichischer Roma für das engagierte<br />

Wirken und dafür, daß „wir diese Ge -<br />

denkveranstaltung auch in diesem Jahr ge -<br />

meinsam abhalten können“.<br />

Auf dem Programm standen auch An -<br />

sprachen des Abg. zum Nationalrat Nikolaus<br />

Berlakovich und von Christian Klippl, Ob -<br />

mann des Kulturvereins österreichischer Ro -<br />

ma, ein Ökumenisches Gebet so wie eine<br />

Kranzniederlegung. Der Gedenkveranstaltung<br />

wohnten etwa auch Landesrat Heinrich Dorner,<br />

Vito Cecere, Botschafter der Bundesrepublik<br />

Deutschland in Österreich, sowie Ge -<br />

sandte von Ungarn und Ru mänien bei. n<br />

https://www.burgenland.at/<br />

https://www.kv-roma.at/

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