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Ausgabe 209

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>209</strong> / 21. 12. 2023<br />

Wissenschaft & Technik<br />

Österreichs Quantenwissenschaft<br />

startet durch<br />

150<br />

In Innsbruck fiel der offizielle Startschuß für den FWF-Exzellenzcluster für<br />

Quantenwissenschaften. Als Teil der Exzellenzinitiative bilden die<br />

Exzellenzcluster österreichische Leuchttürme der Grundlagenforschung.<br />

Der Exzellenzcluster Quantum Science<br />

Austria (quantA) treibt die Grundlagenforschung<br />

in den Quantenwissenschaften wei -<br />

ter voran. Aufbauend auf der erfolgreichen<br />

Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte<br />

forschen in dem Exzellenzcluster WissenschaftlerInnen<br />

der Universitäten Innsbruck<br />

und Wien, TU Wien, JKU Linz, des Instituts<br />

für Quantenoptik und Quanteninformation<br />

(IQOQ) der Österreichischen Akademie der<br />

Wissenschaften und Institute of Science and<br />

Technology Austria (ISTA) an den Quanten-<br />

Grundlagen von Raum, Zeit und Gravitation,<br />

neuen Paradigmen der Quanteninformation<br />

und der Physik von konstruierten Quanten-<br />

Vielteilchensystemen. „Wir wollen gemeinsam<br />

die Grenzen des Wissens erweitern und<br />

so Motor für zukünftige Innovationen sein“,<br />

sagt Cluster-Sprecher Gregor Weihs. „Der<br />

Exzellenzcluster bietet uns die Möglichkeit,<br />

große Fragen der Quantenforschung gemeinsam<br />

zu erforschen und Synergien zwischen<br />

den Arbeitsgruppen zu nutzen. Daneben wird<br />

eine wichtige Aufgabe in der Ausbildung der<br />

zukünftigen Quanten-Generation liegen. Ös -<br />

terreich ist der beste Ort für Studien und Forschung<br />

zu den Grundlagen der Quantenphysik.“<br />

„Der FWF-Exzellenzcluster Quantum<br />

Science Austria unterstreicht unseren Exzellenzanspruch<br />

in der Forschungsförderung.<br />

Nicht zuletzt aufgrund der Kooperation von<br />

über 60 Forschungsgruppen wird dieser Forschungscluster<br />

auch international zum Aushängeschild<br />

für exzellente österreichische<br />

For schungsarbeit in einer der zentralen Zu -<br />

kunftstechnologien. Wissen muß jedoch auch<br />

zur Anwendung gebracht werden, daher be -<br />

grüße ich die Verankerung des Wissenstransfers<br />

als wichtige Säule der Clusters of Excellence“,<br />

hebt Martin Polaschek, Bundesminister<br />

für Bildung, Wissenschaft und Forschung<br />

hervor.<br />

Zwölf Forschungsprojekte<br />

bereits gestartet<br />

In Innsbruck, Wien, Linz und Klosterneuburg<br />

werden innovative Fragen gestellt, die<br />

© Harald Ritsch/Universität Innsbruck<br />

nur durch die Kombination des in Österreich<br />

vorhandenen, einzigartigen Know-hows ge -<br />

löst werden können. Mit weltweit führenden<br />

theoretischen Methoden und präzise kontrollierten<br />

Modellsystemen, die auf gefangenen<br />

Ionen, ultrakalten Atomen, Systemen mit<br />

langreichweitiger Wechselwirkung, supraleitenden<br />

Quantenschaltkreisen und nanoskopischen<br />

Festkörpersystemen basieren, wollen<br />

die ForscherInnen die schwierigsten Rätsel<br />

der Quantenwelt entschlüsseln. Zu den im<br />

Rahmen des Exzellenzclusters geförderten<br />

Projektschienen gehören kollaborativ und<br />

interinstitutionell angelegte Forschungsprojekte,<br />

bei denen durch die gezielte Zusam -<br />

menarbeit und gemeinsame Nutzung von<br />

Ge räten die Kernfragen der Quantenwissenschaften<br />

erforscht werden. Dadurch wird die<br />

Zusammenarbeit zwischen den einzelnen<br />

Forschungsgruppen österreichweit nachhaltig<br />

gestärkt. Mit Oktober konnten bereits<br />

zwölf dieser Forschungsprojekte starten. Ins -<br />

gesamt sind rund 35 QuantenforscherInnen,<br />

12 Postdocs und 25 PhD Studierende an al -<br />

len beteiligten Institutionen in diesen ersten<br />

Projekten tätig. Eine zweite Runde steht kurz<br />

vor der Ausschreibung.<br />

Nachwuchs fördern und<br />

neue Wege aufzeigen<br />

Daneben ist auch ein eigenes österreichweites<br />

PhD-Programm geplant, das zum Ziel<br />

hat, die besten Köpfe und internationalen<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at<br />

Talente nach Österreich zu holen und gezielt<br />

zu fördern. Die Training Unit des Clusters<br />

wird sich um die qualitative Ausbildung des<br />

wissenschaftlichen Nachwuchses kümmern.<br />

Durch die Förderung von kleiner angelegten,<br />

kurzfristigen „Discovery Projects“ wird ferner<br />

versucht, Forschungsziele auch mit unorthodoxen<br />

Mitteln zu erreichen oder eine Forschungsfrage<br />

abseits der bekannten Pfade zu<br />

klären. „Das Ziel dieses Programms ist es,<br />

of fen für neue Dinge zu sein und innovative<br />

Forschungsansätze junger WissenschaftlerInnen<br />

zu fördern, die bislang keine andere<br />

Förderschiene nutzen konnten“, sagt Gregor<br />

Weihs. „Zentrale Aspekte von quantA sind<br />

auch das Geschlechtergleichgewicht, die<br />

Frauenförderung und die Diversitätsförderung<br />

sowie die Einbindung der breiten<br />

Öffentlichkeit.“<br />

Gemeinsam mit Forschungsleiter Gregor<br />

Weihs von der Universität Innsbruck bilden<br />

Markus Aspelmeyer (Uni Wien), Francesca<br />

Ferlaino (Uni Innsbruck/ÖAW), Johannes<br />

Fink (ISTA), Tracy Northup (Uni Innsbruck),<br />

Armando Rastelli (JKU Linz), Oriol<br />

Romero-Isart (Uni Innsbruck/ÖAW) und<br />

Jörg Schmiedmayer (TU Wien) den Vorstand<br />

des Exzellenzclusters Quantum Science<br />

Austria. Insgesamt stehen rund 500 beteiligten<br />

WissenschaftlerInnen in den nächsten<br />

zehn Jahren bis zu 70 Millionen Euro zur<br />

Verfügung.<br />

n<br />

https://iqoqi.at/

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