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Ausgabe 209

Das unparteiische, unabhängige Magazin für ÖsterreicherInnen in aller Welt mit dem Schwerpunkt „Österreich, Europa und die Welt“ erscheint vier Mal im Jahr.

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>209</strong> / 21. 12. 2023<br />

Österreich, Europa und die Welt<br />

Besuch aus Griechenland<br />

Bundespräsident Alexander Van der Bellen empfing die Präsidentin der Hellenischen<br />

Republik Katerina Sakellaropoulou zum Offiziellen Besuch in Österreich<br />

8<br />

Foto: Peter Lechner/HBF<br />

Bundespräsident Alexander Van der Bellen empfing Präsidentin Katerina Sakellaropoulou mit militärischen Ehren in der Wiener Hofburg<br />

Angesichts der Differenzen in der Regierung<br />

zum Klimaplan mahnte Bundespräsident<br />

Alexander Van der Bellen am 5. De -<br />

zember zu Tempo beim Klimaschutz. „Wer<br />

da noch glaubt, viel Zeit zu haben, irrt sich<br />

in historischem Ausmaß“, sagte er bei einer<br />

gemeinsamen Pressekonferenz mit der griechischen<br />

Präsidentin Katerina Sakellaropoulou<br />

in Wien. Sowohl Griechenland als auch<br />

Österreich hätten die Auswirkungen des<br />

„Klimanotstands“ erlebt, etwa in Form von<br />

Überschwemmungen oder Waldbränden.<br />

Angesprochen auf jüngste Berichte von<br />

der Klimakonferenz COP28 in Dubai, wo -<br />

nach der Ausstieg aus fossilen Energieträgern<br />

nicht im Abschlußdokument erwähnt werden<br />

könnte, gab sich der Bundespräsident gelassen.<br />

„Das allein würde mich noch nicht<br />

v.r.: Präsidentengattin Doris Schmidauer, Bundespräsident Alexander Van der Bellen,<br />

Griechenlands Präsidentin Katerina Sakellaropoulou und deren Begleiter Pavlos Kotsonis<br />

bestürzen“, sagte Van der Bellen. Er verwies<br />

darauf, daß der Ausstieg aus Öl und Gas noch<br />

Jahrzehnte dauern würde. Er wolle jedoch<br />

die TeilnehmerInnen aus rund 200 Ländern,<br />

VertreterInnen der Ölgesellschaften und po -<br />

litischen Parteien in Österreich „daran erinnern,<br />

daß der Klimanotstand nicht vom Himmel<br />

gefallen ist“. Es handle sich um das<br />

„größte Marktversagen aller Zeiten“. Da der<br />

Markt seit Jahrzehnten Preise verlange, „die<br />

nicht den realen Preisen entsprechen“, seien<br />

„die Staaten gefordert, entsprechende Maßnahmen<br />

zu treffen“. Van der Bellen selbst<br />

mußte seine Reise zur Eröffnung der COP28<br />

krankheitsbedingt absagen. Zu seiner Nicht-<br />

Teilnahme sagte er: „Ob das ein Unglück<br />

oder Segen“ war, sei dahingestellt.<br />

Van der Bellen sprach außerdem die Entwicklung<br />

chen Beziehungen zu Griechenland an. Die<br />

30 Milliarden Euro des EU-Recovery Funds<br />

seien eine Chance für österreichische Unternehmen,<br />

die in Infrastruktur und grüner<br />

Technologie tätig sind. Hier sieht der Bun -<br />

despräsident noch „viel Spielraum für Ko -<br />

operationen.“ Er drückte Griechenland ausserdem<br />

„ausdrücklich Anerkennung“ dafür<br />

aus, das es das Land nach der Finanzkrise<br />

geschafft habe, seine Wirtschaft „zu stabilisieren“.<br />

Die Wachstumsraten von rund zwei<br />

Prozent seien weit über dem Durchschnitt,<br />

auch Österreichs. Gleichzeitig habe Griechen -<br />

land beim Abbau der Staatsschulden „ein<br />

Tempo“ gezeigt, „das seinesgleichen sucht“.<br />

Griechenland und Österreich sind beide<br />

„Freunde des Westbalkans“ und sprechen sich<br />

für eine rasche Integration der südosteuropä-<br />

doch zu jenen fünf EU-Staaten, die den Ko -<br />

sovo nicht als unabhängigen Staat anerkannt<br />

haben. Von der Austria Presseagentur darauf<br />

angesprochen antwortete Sakellaropoulou:<br />

„Griechenland unterstützt den europäischen<br />

Kurs dieses Landes ebenso wie bei anderen<br />

Ländern“.<br />

Die Förderung der EU-Perspektive des<br />

Westbalkans sei von „strategischem und<br />

wirtschaftlichen Interesse“. Gleichzeitig<br />

würde sie einen Anreiz für notwendige Re -<br />

formen vor allem im Bereich Rechtsstaatlichkeit<br />

und Menschenrechte darstellen.<br />

Sakellaropoulou ist die erste weibliche<br />

Präsidentin Griechenlands. Im Jänner 2020<br />

wurde die parteifreie ehemalige Höchstrichterin<br />

vom Parlament in dieses Amt gewählt.<br />

Seit 13. März 2020 ist sie Staatsoberhaupt der<br />

der politischen und wirtschaftli - ischen Staaten aus. Griechenland zählt je - Hellenischen Republik.<br />

n<br />

Foto: Peter Lechner/HBF<br />

»Österreich Journal« – https://kiosk.oesterreichjournal.at

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