01.01.2013 Aufrufe

Das Männerdorf 1 - Hermann W. Prignitzer

Das Männerdorf 1 - Hermann W. Prignitzer

Das Männerdorf 1 - Hermann W. Prignitzer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

„Na prima, da bist du ja, Jochen, hab’ doch was hochkommen hör’n, dacht’ mir, das muss er<br />

sein. Na dann mal rein mit dir, aber Vorsicht, Kopf einzieh’n, hier oben ist alles ziemlich<br />

niedrig. Ist aber gemütlich, wirst’ seh’n. Na komm schon, komm mit.“<br />

Und damit landete ich in der Wohnung über der Werkstatt.– „<strong>Das</strong>, was du hier siehst, ist<br />

unser Gemeinschaftsraum. Hier essen wir immer alle, deshalb der große Tisch. Und da drüben,<br />

da geht’s in die Küche, und die kleine Tür daneben, da kommst du ins Bad. Na ja, was<br />

heißt Bad. Waschbecken, Dusche, Toilette. Ganze viereinhalb Quadratmeter. Komfortabel<br />

haben wir’s hier oben nicht gerade Aber uns langt’s. Und hinter der Tür da, da hat Klausi<br />

sein Reich. Und hier links, da bin ich zu Hause. Na komm, rein mit dir.“ Und Erich langte mir<br />

um die Schultern und schob mich in sein Privatgemach. <strong>Das</strong> war ein Wohnzimmer mit<br />

Schlafgelegenheit; den Raum dominierte eine aufgeklappte Bettcouch (ohne Bettzeug) hinter<br />

einem Tischchen mit Sesselgruppe, und auf dem Tischchen eine Flasche Wein, zwei Gläser. –<br />

„Bist Du allein?“<br />

„Nee, nee, Klausi ist auch da. Der hat sich nur mal kurz mit Harri verkrümelt. Wer Harri<br />

ist, ist klar, oder?“<br />

„Ja.“<br />

„Na dann komm, setzen wir uns auf die Couch. Uns peu à peu vortasten müssen wir ja<br />

nicht mehr, dafür haben Harri und Richard die Nacht ja gesorgt. Bist du heute morgen trotzdem<br />

pünktlich aus dem Bett gekommen?“<br />

„Ja, bin ich.“<br />

„Und? Die rohe Tour von Harris Chef? Ist wieder alles in Ordnung mit dir?“<br />

„Ja, ja, is’et.“<br />

„Also kann man dich wieder, ja?“<br />

„Ja, ja, kann man.“<br />

„Na dann werd’ ich uns erstmal ein Glas Wein einschenken. Einen Moment lang sind wir<br />

noch unter uns. Klausi hat es immer mächtig eilig, wenn Harri ankommt. Aber keine Bange,<br />

deshalb geht dir mein Kompagnon nicht durch die Lappen. Unter fünf-, sechsmal die Nacht<br />

gibt ihm sein Hintern sowieso keine Ruhe. Klausi ist tüchtig belastbar. Und wie steht es mit<br />

dir damit? Du lässt dich hoffentlich auch nicht bloß einmal.“<br />

„Nee, nee.“<br />

„Und wie oft kannst’ die Nacht bumsen? Bist’ immer so fleißig wie gestern am Richard?“<br />

„Weiß’ nich’, so oft hat ich so was noch nich’.“<br />

„Na dann mal. Auf unser aller Wohl.“ Und also stießen wir an, und dann ward getrunken.<br />

Jesu Christi Blut. – Ja, ja, das war Abendmahlswein. Den hatte aber nicht etwa Anstaltspastor<br />

Kluge spendiert. Nee, nee, so viel Geklüngel gab’s nun in Emmaus auch wieder nicht. Die<br />

Quelle des Labsals war, wie ich hörte, ein Superintendent aus der nicht allzu fernen Uckermark.<br />

Heinrich, hieß er, und das war ein Cousin vom Erich und ab und an auf Besuch beim<br />

Erich, weil da, wo Heinrich in Amt und Würden war, da war nicht gut Männerficken. Und<br />

bevor er sich an seine Konfirmanden ranmachte... so was wäre nicht gut, könnt’ mächtig ins<br />

Auge gehen. Da sollt’ er sich lieber mal ab und an in Emmaus austoben, fand Erich und<br />

stellte mir sogleich auch in Aussicht, dass sein Cousin garantiert nicht lange auf sich warten<br />

ließe, wenn er hörte, da wär’ mal wieder einer zu haben, den er noch nicht gehabt hätte.<br />

„Lohnt auch, Jochen. Frag mal unsere Schützlinge, wenn sie nachher da sind. Heinrich ist ein<br />

verflixt guter Begatter. Kann auch beneidenswert oft. Der putzt was weg in so’ner Nacht, sag’<br />

ich dir. Da wirst deine Freude dran haben. Wenn auch nicht heut und morgen. Jetzt wollen<br />

wir dich hier alle erstmal ausgiebig genießen. – Aber der Wein lässt sich trinken, stimmt’s?“<br />

„Ja.“<br />

„Na dann gib mir mal endlich einen Kuss.“ – Und schon vereinnahmte mich ein gieriges<br />

Beschmatzen samt gierigem Begrapschen – „Weißt du, dass du ein verdammt geiler Kerl bist,<br />

Jochen? Hast du schon oft welche an Dich rangelassen?“<br />

„Geht so.“<br />

109

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!