Das Männerdorf 1 - Hermann W. Prignitzer
Das Männerdorf 1 - Hermann W. Prignitzer
Das Männerdorf 1 - Hermann W. Prignitzer
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aucht Zunder“, und dass er mich dadurch nicht wunder wie stöhnen machte, fiel ihm jetzt<br />
nicht mehr auf; Harri im Rausch, der nur dem Harri vergönnt war, aber irgendwie in die Gefühle,<br />
Gott ja, kam auch ich. – Ja, ja, sachtes Kribbeln im Sack, sachtes Erschaudern im Leib;<br />
was mich da scheuerte, tat mir schon gut, und trotz alledem war mir das alles eher ein Warten,<br />
dass Harri vollbrachte, was zu vollbringen ihn trieb, und um’s zu vollbringen, geriet er am<br />
Ende tatsächlich ins Zundergeben, Mann Harri geriet außer Rand und Band, und der geriet<br />
aus den Fugen. Auf jauchzte Harri, ins Krakeelen kam Harri: „JETZT, JUNGE,<br />
SPÜRST’DET?... DU, MERKST’DET?... DU, ICK BEGLÜCK’ DA, JETZT WIRSTE...<br />
ABGEFÜLLT WIRSTE, ICH SPRITZE... O MEIN GOTT, WIE MIR DET SCHIESST,<br />
MENSCH, DET ZERREISST’MA –“, und Harri, der rüttelte, schüttelte mich, der stieß noch<br />
mal zu, und dann ward geröchelt, und knappatmig ward schließlich gejapst: „Au, verdammt<br />
noch mal... Mensch, Jochen... bringst du einen in Rage... Mensch Jochen, wozu brauchst’n<br />
noch Andere, wo du doch jetzt... na, wo du doch mich hast... ick füll dir die Votze doch herrlich...<br />
Du machst’ma doch ganz versessen auf dich, det müsst’ dir doch reichen... Wart’ mal,<br />
ich kipp dich mal vorsichtig zur Seite... aber ick will’n noch drin lassen. Hilf mal mit, du –“<br />
Und das macht’ ich, aber was half’s: mir raus aus dem Hintern rutschte sein Schwanz ihm<br />
trotzdem.<br />
„Scheiße. – Du zieh mal die Beene an, streck ’n Arsch vor, dann kann ick besser ran. Ick<br />
muss’n dir noch mal verpassen, nur einfach so, det fühlt sich so gut an. Für dich doch ooch,<br />
oder?“<br />
„Ja, ja, schieb ihn schon rein.“<br />
„Bin schon dabei.“<br />
„Du, pass auf, nicht so verquer.“<br />
„Nee, nee, nur noch mal ’n Augenblick allet rin, du hast doch so’n verdammt geilen<br />
Arsch. – Du, streck mal ’n Arm aus, mach’ mal die Nachtischlampe an, sonst seh’n wir uns ja<br />
kaum noch. – Ach, du ahnst’et nich’, hör’ mal, hörst det? Bei denen da unten geht schon wieder<br />
die Post ab. Hörst, wie sie jucht? Unsere Mutter is’ nich’ bei Troste. Die is’ schon zweiundsechzig,<br />
und nimmt einfach keene Vernunft an.“<br />
„Wieso, warum soll sie sich denn nich’ mehr ficken lassen, wenn ihr das Spaß macht?“<br />
„Na weil sich det für ’ne Frau in ihrem Alter einfach nicht mehr gehört. Jedenfalls nich’<br />
in dem Maße. Weißt du, dass unsere Mutter die Männer, die ihr über’n Weg loofen, regelrecht<br />
roh anfällt? Und da is’et ganz egal, wie alt eener is’. Die hat hier auch schon halbe Kinder mit<br />
angeschleppt. Bis vor kurzem kam hier immer eener an, der war... na zum Schluss war er<br />
sechzehn, aber anfangs, da war er noch nich’ mal ganz fuffzehn. Stell dir det mal vor, der<br />
Junge war im Alter ihrer Enkel. Det muss ihr doch vorgekommen sein, als würde sie sich geradewegs<br />
von eenem von Gottfried Seinen vögeln lassen. Nee du, unsere Mutter sollt’ sie sich<br />
wat schämen. Aber wat willst’ machen, die Frau is’ eben ’ne Nymphomanin. Weeßt, wat ’ne<br />
Nymphomanin is’? Eene, die nischt andret im Kopp hat als ihre Votze und dass die ihr auch ja<br />
immer bedient wird. Du, im Sommer, da kümmert’se sich an den Wochenenden um det kleene<br />
Vereinsheim vom Ruderklub am Erksee, und weeßt du, wie sie da aufkreuzt? Nur im<br />
Rock, ohne wat drunter. Die läuft da stets und ständig ohne Schlüpper rum. Und nu frag mal<br />
wieso. Ich kann’et dir sagen. Nur damit sie se auf Anhieb, Rock hoch und dann los. Unsere<br />
Mutter lässt sich da regelmäßig vor aller Augen, und det gleich von mehreren. Spricht schon<br />
der halbe Ort von, wat Gitta Hobler für’ne liederliche Person geworden is’. Aber so lange ihr<br />
die Kerle noch an die Möse geh’n, wat will man da machen – Du, hör’ mal, hörst’se gackern?<br />
Heut is’se mal wieder besonders in Fahrt. Na ja, im Moment hört’et ja weiter keener. Die<br />
Frau, die hier oben in der andern Wohnung wohnt... hier oben sind doch zwee Wohnungen,<br />
unten, det is’ allet eene, aber hier oben is’et geteilt, da wohnt hier neben mir noch die Frau<br />
Maraike, die ist zur Zeit nur verreist. Aber wenn det nich’ der Fall wäre, und die müsste sich<br />
det jetzt mit anhör’n, dann würde’se garantiert wieder ihre Allergie kriegen, det Gesicht voller<br />
Pusteln, so als wenn’se Windpocken hätte. Frau Maraike is’ nämlich, wat det Geschlechtliche<br />
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