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Das Männerdorf 1 - Hermann W. Prignitzer

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Und ich lag bäuchlings da, und ich mocht’ mich nicht rühren, und zu mir hockte sich dieser<br />

Harri, und der betatschte mir leichthin den Nackten, und ich war schon auf alles gefasst,<br />

aber dann hört’ ich: „Na komm hoch, Jochen, setz’da uff, und dann schwatzen wir noch ’n<br />

Moment, und dann gehst’ deiner Wege. – Ja, ja, komm mal, Angst musste nich’ haben. Dich<br />

jetzt noch rannehmen, kann ick sowieso nicht. Für heut hab’ ick genug abgespritzt. Aber gefallen<br />

tuste ma mächtig. Hast’ schon mal so richtig ’n Freund gehabt? So eenen, in den du<br />

verknallst warst?“<br />

„Nee.“<br />

„Na dann guck mich mal an. Und jetzt denk’da mal weg, dass ick ’n Polizist bin, sieh ma<br />

in mir nur den Mann: Einunddreißig bin ick, und ick bin nich’ wie Arnold, ick hab’ noch nie<br />

wem mit Absicht weh tun wollen, egal, wie geil ick schon war. Na so wie eben auf dich. Du,<br />

sag mal, wäre es schlimm gewesen, wenn ich’s dir richtig in’ Mund gespritzt hätte?“<br />

„Nee.“<br />

„Und dich anschließend vor mir geekelt hätt’ste dich ooch nicht?“<br />

„Nee, warum denn?“<br />

„Und wenn ick dich ficken wollte? Ick meine nicht jetzt, ick mein’ ganz allgemein. Mal<br />

wann anders. Hättste dann Spaß dran?“<br />

„Ja hätt’ ich. Nur jetzt nich’.“<br />

„Nee, das is’ ja klar. Jetzt kannste nich’ mehr, das weeß ick. – Mensch, Jochen, hör mal<br />

zu, ick hab’ keene Familie wie die meisten von uns. Die sind meist alle verheiratet, aber ick<br />

nicht, ick bin nirgends gebunden. <strong>Das</strong> heißt so viel wie: ick muss auf nischt Rücksicht nehmen,<br />

und ’ne sturmfreie Bude hab’ ick auch. Könntest kommen, wann du wolltest. Und det<br />

wär’ auch nicht weit, ick wohn’ in Luchow, det sind von Darneute aus vier S-Bahnstationen,<br />

und wenn du in Luchow aussteigst, bist auch gleich da, ick wohn’ direkt gegenüber vom<br />

Bahnhof. – Du, Jochen, sag Ja, ja? Kriegst auch sofort meine Adresse. Du, und ich fick’ auch<br />

wirklich nicht so wie Arnold eben. Bei mir wirst’ vorher weich gemacht. Entweder mit Creme<br />

oder mit Öl oder auch mit Spucke, ich leck dir auch vorher den Arsch aus. ganz wie du willst.<br />

Det überlass ick allet dir. – Du, guck mich mal an, kannst’ mir was absehen? Sag’s schnell,<br />

ick hab’ nich’ viel Zeit, und Arnold darf davon nischt erfahren. Der will von Liebe nischt wissen.<br />

Dem geht es ums Ficken. Mir ooch, aber nich’ so, nich’ so ausschließlich, letztlich will<br />

ick ’n Freund, verstehste? Nicht bloß diese Irren, die zwei, drei Zigaretten kriegen, und dafür<br />

halten’se ’n Arsch hin. – Ja, das is’ ja ooch geil, det will ick nich’ bestreiten, aber det reicht<br />

mir nicht aus. Verstehst’, was ick meine? Du, lass’da mal küssen.“ – Na ‚lassen‘ war gut, ich<br />

hatt’ keine Wahl, ich wurde gegriffen, und schon ward ich beknutscht, und das geriet alles<br />

andre als fad, das ließ sich erwidern, ich ließ mich drauf ein, und Harri ward stürmisch, wir<br />

kippten aufs Moos, ich rücklings, er auf mich drauf; er in Hosen, und ich noch immer mit<br />

nacktem Hintern, nacktem Gemächt, und das ward mir prall hart, und im Küssen kam Harri<br />

ins Fummeln, „auweia, det is’n Stamm“, und diesen meinen Ständer heftig umgrapscht, war<br />

Harris Frage reineweg überflüssig, ob er mir... „Darf ich dir einen blasen, Jochen?“<br />

„Ja, darfste –“, japst’ ich, und schon war er dran und war drauf versessen, und das bracht’<br />

mich in Glut; ich stieß ihm, was er gierig beschmatzte, mit Macht in den Schlund, und aufjappen<br />

tat er, und drauf eingehen tat er; und mir spritzte die Brühe, und Harri hielt still. – Was<br />

für ’ne Nacht: Einer mich schier zum Krüppel gerammelt, und der Nächste mir’s wett gemacht.<br />

– „Rutsch mal hoch, Harri, küss mich.“<br />

„Ja, warte... Du, Jochen –“<br />

„– ja was denn?“<br />

„Merkst’, wie gut ick zu dir passe? Jetzt kann doch gar nichts mehr schiefgehen, jetzt<br />

musste nur noch Ja sagen, und dann sind wir ’n Paar, und das Bett, was dazugehört, das hab’<br />

ick dir ja schon gesagt, det hab’ ick. <strong>Das</strong> steht bei mir zu Hause in Luchow, Bahnhofstraße<br />

fuffzehn. Ich heiß Hobler. Genauso wie bei euch in Emmaus der Leiter vom Martin-Luther-<br />

Haus. Kennst’ den?“<br />

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