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Das Männerdorf 1 - Hermann W. Prignitzer

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„Ja Richard, so is’es. Du bist schon was Besondres.“<br />

„Ja, bin ich. Ich hab’ hier von allen den schönsten Arsch, das werden Sie noch merken,<br />

Bruder. Da können Sie ficken, wen Sie wollen, so’ne Arschvotze wie meine... na los doch,<br />

der steht Ihnen doch noch, nun machen Sie schon, ich halt’ mich umgehend hin, det bin ich<br />

gewohnt.“<br />

„Nee, Richard, hör’ auf, lass uns einfach so liegen. Gefällt Dir det nich’?“<br />

„Doch, das gefällt mir, det is’ doch wie in so’m Ehebett. Jeder genug, und dann schlafen<br />

sie ein.“<br />

„Ja, Richard, so is’es. Lass uns mal noch ’n Augenblick so liegen. Du hast’n herrlichen<br />

Körper.“<br />

„Ja hab’ ich, sagen alle, und deshalb wollen sie mich ja auch alle, und dürfen sie ja auch.<br />

Is’ doch wat Normales, oder?“<br />

„Ja, is’es. Aber sag mal, warum bist’n du eigentlich hier?“<br />

„Wo hier?“<br />

„Na hier in Emmaus?“<br />

„Na ganz einfach, ich wollt’ meinem Halbbruder mit’m Hammer det Gehirn rausgeschlagen.“<br />

„Was wolltest du machen?“<br />

„Na ihn tot machen, weil er zu viel war. Ich dachte, der wär’ nich’ mehr nötig, den<br />

brauchten wir nich’.“<br />

„Wann war denn das?“<br />

„Als ich elf war.“<br />

„Und wie alt war dein Bruder?“<br />

„Mein Halbbruder? Na grad erst gebor’n. Is‘ schlimm, ja ich weiß, det hätt’ ich nich’<br />

wollen dürfen, aber wo Detlef doch eindeutig zu viel war. Na jedenfalls hab’ ich det damals<br />

geglaubt. Heut nich’ mehr, heute hab’ ich ihn gern, da darf er mich ficken.“<br />

„Wieso, kommt er dich manchmal besuchen?“<br />

„Nee, det darf er nicht, aber ich, ich geh immer mal hin. Der is’ doch auch hier. Der sitzt<br />

im Haus Bethlehem. Na nich’ mehr lange, nur noch ’n Vierteljahr, dann is’ er achtzehn und<br />

dann kommt er da raus, muss er runter nach Emmaus. Mal sehen, wat dann wird. Hoffentlich<br />

geht det gut. Detlef lässt sich nämlich nischt sagen. Und auch sonst.... der hat schon mit vierzehn<br />

’n Nachbarjungen vergewaltigt, ’n Zwölfjährigen. Und da haben sie Detlef in eine Anstalt<br />

für Kinder gebracht. Det war dieselbe, in der ich auch ’n paar Jahre war. Aber Detlef war<br />

da nur elf Monate, dann is’ er nach Bethlehem gekommen. So wie ich, als ich fuffzehn war.<br />

Und mit achtzehn bin ich runter ins Dorf verlegt worden, und da hat mich dann auch Bruder<br />

Kurze in die Tischlerei geholt. Aber da kommt Detlef nich’ hin. Dazu is’er nich’ zurechnungsfähig<br />

genug. Der schmeißt sich manchmal hin, macht sich stocksteif, und dann bleibt er<br />

da liegen. Aber det is’ da in Bethlehem nischt Besonderes. Von solchen haben sie da mehrere.<br />

Det war schon zu meiner Zeit so. – Ja, ja, Bruder, so is’ det alles. Und wenn Sie mich heute<br />

gleich gefickt hätten, gleich da, wo Sie mich zum ersten Mal gesehen haben... Sie wissen<br />

schon, als ich die Straße lang gekommen bin, dann hätten Sie in die Sahne von Detlef gevögelt.<br />

Der hatte mich nämlich grade. Ich bin da mal wieder hin und hab’ wie’n Käuzchen gemacht,<br />

und dann weiß Detlef Bescheid und rückt aus, wenn er kann. Springt über’n Zaun,<br />

Immer an derselben Stelle, und dann werd’ ich gefickt. – Sie, und det kann er. Detlef is’ noch<br />

nich’ mal ganz achtzehn, wie gesagt, aber wenn der mich nagelt... au Backe, det zieht hin,<br />

Bruder. Auch wenn er nich’ so’n Großen hat wie Sie, aber ich bin ja für jeden Schwanz dankbar.<br />

Woll’n Sie noch mal, Bruder?“<br />

„Nee du, jetzt sollten wir hier Schluss machen, ich muss ins Bett. Aber wenn das stimmt,<br />

was du gesagt hast, dann kann ich dich ja morgen schon wieder.“<br />

„Ja, det können Sie garantiert, Bruder. Aber det wat Harri Ihnen erzählt hat, det mit den<br />

Vielen und dem Fest, ob daraus morgen schon wat wird, det hängt doch von Harris Bruder ab,<br />

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