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Das Männerdorf 1 - Hermann W. Prignitzer

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„Ich irgendwie ooch, obwohl ick det ja gewöhnt bin, dass’se mitunter zur Furie wird. –<br />

Hörst’det, da unten geht’s weiter. Anscheinend kann er nich’ so, wie sie will. Aber drumrum<br />

kommt er trotzdem nich’. Die schafft det, dass er sie bürstet. Vorher lässt sie ihn sowieso<br />

nich’ aus’n Klauen. Bevor er sie nich’ gepimpert hat, siehst’n nich’ wieder. Bei Gitta haben<br />

die Männer zu parier’n. Aber wenn’se parier’n, können sie allet von ihr kriegen. Für’n anständigen<br />

Fick gibt’se so quasi ihr letztet Hemde weg. Gitta is’ schon ’n Original, sag’ ich<br />

dir.“<br />

„Wie hast’n die eigentlich kennengelernt?“<br />

„Kennengelernt ist jut. Gitta is’ Verwandtschaft. Ich bin in zweeter Ehe mit ’ner Cousine<br />

von ihr verheiratet.“<br />

„Immer noch?“<br />

„Ja, ja, immer noch, und daran wird sich ooch nischt ändern. Meine Olle geht uff sechzig,<br />

die is’ sieben Jahr’ älter als ick, die is’ schon siebenundfuffzig und irrsinnig fett inzwischen,<br />

dagegen is’ selbst Gitta noch ’ne Gerte, und die is’ nu wahrhaftig nicht die Schlankste, aber<br />

Maria... du, die kriegt keenen mehr, und deshalb kann ich nebenher sonstwat veranstalten, da<br />

drückt’se beede Augen zu, is’ doch klar: Alleen will’se nich’ bleiben, und außerdem: Denk’<br />

mal nich’, dass ick ’n Schlechter bin. Wenn sie’s braucht, denn kriegst sie’s, da rammel ick<br />

sie, und anständig Geld bring’ ich ooch ins Haus, und damit is’ jut. – Du, hör mal, hörst det,<br />

jetzt hat sie’s geschafft, jetzt is’ er dran an ihr, jetzt jucht’se, und det is’n sicheres Zeichen,<br />

dass ihr zwischen ihr’n Beenen behaglich zumute is’.“<br />

„Fickst du sie eigentlich gern?“<br />

„Na klar, sonst wär’ ich doch nich’ hier. Aber andrerseits lass ick’ma auch ganz gern<br />

mal, seit’ma zum ersten Mal ’n Mann angefallen hat. Ick siebzehn, und der Andere... na ja so<br />

um die fuffzig, so etwa wie ick heute, aber ’n andern Hammer als ick. Der hatte ’n Ding... ick<br />

würd’ sagen, der war so etwa wie deiner Ich dacht’, ich geh flöten, aber dann, dann wurd’ma<br />

aus dem Schmerz, und wat für’n Schmerz, du, aber trotzdem, da wurd’ma allmählich, wie der<br />

Kerl so richtig im Gange war... da wurd’ma aus all dem Wat-aushalten-Müssen uff eenmal so<br />

wat wie’n Genuss, so als würd’ma det Massakriertwerden wat geben. Und deshalb... komm,<br />

gib’s mir, fick’ ma, Jochen. Det kann doch für dich, so jung, wie du bist, keene Hürde sein.<br />

Komm, sag mal, wie soll ick’ma hinpacken, ick akzeptier’ jede Stellung. – Mensch, hör’ mal:<br />

die Gitta, Jochen, hörst’ det? Die hat ihr’n Spaß unterm eigenen Sohn, is det nich’ säuisch<br />

geil, so’n Inzest? – Du, komm her, lass’ma jetzt bluten, komm ruff, und ja mir nich’ groß wat<br />

ranschmier’n, det reicht mir mit Spucke, und dann stoß einfach zu, bring’ma zum Jammern.<br />

Na los, dresch’n rin.“ – Und ich hatt’ auch... ja, den hatt’ ich, den nötigen Drang, und Waldemar,<br />

sich rücklings gepackt, die Beine gehoben... auf schrie der Mann, und ein Lamentieren<br />

hob an, als wär’ ihm das alles nicht recht, als würd’ er dran draufgehen, aber nach allem, was<br />

ich gehört hatte... und außerdem war’s mir jetzt schnuppe; der Kerl hatte ja wohl ausführlich<br />

gesehen, was ihn erwartet, und also fickt’ ich drauf los, und dieser Waldemar ließ sich, obzwar<br />

er heftig wehklagte, heftig beschubbern. – „Ach du meine Fresse, wie kannst’ mir det<br />

antun, ick könnt’ doch dein Vadder sein.“<br />

„Ja, ja, könntste –“<br />

„– ja, ja, macht ja nischt, gib’s ma, wenn’et denn sein muss... ach du meine Fresse,<br />

machst du’ma leiden, ich gloob, ick bin hin, aber trotz... is’ jut so, is’ herrlich, is endlich mal<br />

wieder... ach herrje, wo gibt’det denn so wat, wie kannst’ma denn so erniedrigen, so irrsinnig<br />

dolle, grad so, wie ick’s brauch’, na so wat.... ja, ja, immer feste, det muss’ma wat geben, det<br />

gibt’ma jetzt wat... du Aas, du, du Sau, du, wie kannst’ma nur derartig schlachten... oje oje,<br />

endlich mal wieder ’n Hengst.“ – Und nun jappten wir um die Wette; außer Atem der eine,<br />

der andre; zweistimmig’ Gestöhne, jedem das Hecheln, das Röcheln, und mir binnen Kurzem<br />

ein Krächzen, ein Grunzen, ein Aufschrei, mir kam’s. Schwindelig ward mir, ich stürzte<br />

vornüber, rauf auf den Mann, und der japste: „Ach, du heiliger Strohsack, du kannst einen<br />

vielleicht. Lass det bloß die Gitta nich’ wissen, sonst musste –“<br />

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