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Das Männerdorf 1 - Hermann W. Prignitzer

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nicht übel. Nee, wirklich nicht, kannst du mir alles anvertrauen. Schließlich war ich doch auch<br />

mal so alt wie du. Da bleibt es nicht aus, dass man so was kennenlernt. Also nun sag schon,<br />

sei mal ehrlich: Lässt du dir lieber von Männern was machen, als schon ’ne Möse zu vögeln<br />

zu wollen? – Na komm, mach den Mund auf, sag was, sonst schlaf’ ich hier neben dir ein, und<br />

dann gehst du leer aus. – Also, was is? Rück mal raus mit der Sprache, hast du schon mal mit<br />

einem Mann was gehabt, und das wär’s, was du jetzt brauchtest? – Na guck mal an, hast ja<br />

auf einmal ’n Ständer, und was für’n harten. Also geilt dich das auf, wie du hier so mit mir<br />

rumliegst, ja? Willst, dass Vati was mit dir anstellt, oder wie?“<br />

„Wenn das mit dir geht?“<br />

„Warum soll das nicht mit mir gehen?“<br />

„Na dann mach doch wat, wenn du noch kannst. Ich lass mich auch...“<br />

„Ja, was denn? Spuck’s aus, ist alles menschlich. Was lässt du dich auch? Na sag schon.“<br />

„Na ficken.“<br />

„In den Mund, oder wie?<br />

„Nee, nee, so ganz richtig.“<br />

„Ach so?“<br />

„Ja, ja, wat denn sonst? Soll ich mich auf’n Bauch legen oder lieber auf’n Rücken?“<br />

„Sag mal, an dir waren wohl wirklich schon welche im Hintern zugange?“<br />

„Ja, frag doch nicht so viel. Wenn du mich ficken willst, fick mich. Ich halt so wat aus.<br />

<strong>Das</strong> kannst mir machen.“<br />

„Ja, ja, is’ ja gut, rutsch auf’n Bauch, lass mich ran.“<br />

„Ja, ja, mach ich.“<br />

„Na dann mal los –“<br />

Und Lorenz Mathesius setzte zu seinem dritten Fick in etwa anderthalb Stunden an. Gott<br />

ja, alt war mein Vater ja auch nicht. Hatte meine Mutter angebumst mit knapp 22, sprich: er<br />

war, als ich ’59 das erste Mal unter ihm zu liegen kam, gerade mal 38, wenn ich jetzt richtig<br />

gerechnet habe. Und mit 38 war er halt noch tüchtig potent. Schob ihn mir rein wie nix, sich<br />

per Spucke den Zugang verschafft, und dann lief es ab, wie so was halt abläuft, nichts als<br />

Trieb-Gier im Spiel: Mein Vater, der jappte, der schnaufte, der stieß mich und stieß mich und<br />

lud in mir ab, was er noch abzuladen hatte, und blieb sodann auf mir liegen, und schlief sodann<br />

auf mir ein. Und am Morgen kriegt’ ich, knapp, dass wir wach waren, die nächste Ladung.<br />

Und dann wollt’ er wissen, wer mir schon vor ihm so alles am Hintern gewesen war. –<br />

„Kenn’ ich da wen?“<br />

Na klar, was denn sonst; Vater hätte fast jeden gekannt. Na Werner, also Pfarrer Bause ja<br />

sowieso, und Gastwirt Schauerkahr, den Betreiber der Kneipe ‚Zur Goldenen Kugel‘ nicht<br />

minder gut. Und „Kurzwaren-Maier“ wäre ihm auch ein Begriff gewesen, also wohl eher<br />

meiner Mutter, aber Vatern auch. Und Wilhelm, den Straßenfeger... na vielleicht nicht mit<br />

Namen, aber jedenfalls vom Sehen. Und den Sohn vom Bauer Zarkow aus Beese; den Gottfried,<br />

den hatte mein Vater schon vielmals samstags mittags zum Elbberger Bahnhof gefahren<br />

und Sonntag Abend wieder zurück nach Beese; Gottfried hatte ’ne Braut in Neustadt/Dosse.<br />

Eine neben mir her, wenn man so will, denn so etwa einmal pro Woche machte ich ihm die<br />

Braut. Da ward ich nämlich mit dem Fahrrad zu Zarkows geschickt; frische Eier holen. Und<br />

bei Zarkows angekommen, fand der Gottfried, ich die Eier bezahlt, verstaut, fast immer was,<br />

warum er mich auf dem Rückweg ein Stückchen begleiten musste. Und dann sind wir in einer<br />

Bauernhausruine, Beese-Ausbau, verschwunden, und da aber feste; Gottfried war ein verdammt<br />

Handfester. Da hat mir danach sozusagen der Arsch gequalmt oder die Rosette in<br />

Flammen gestanden. Na, eigentlich beides. Und das ganz ähnlich, wenn ich mich mit meinem<br />

Namensvetter Jochen getroffen hatte. Jochen war ein Arbeiter vom Elbberger Hafen. Lief ich<br />

zum Jochen, ist der mit mir, hatte er noch nicht Feierabend, mal kurz in einem ausgedienten<br />

Speicher verschwunden. Ansonsten sind wir zu dem in’ Garten oder auf den ehemaligen,<br />

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