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Das Männerdorf 1 - Hermann W. Prignitzer

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maligen Klassenkameraden in der Oberschule; so hatte Burkhard mir stets einen runtergeholt,<br />

nur so zwischen drei Fingerspitzen, und bei ihm sollt’ ich es genauso machen. So hätt’ man<br />

am meisten davon, hatte Burkhard gemeint, Gott ja, Geschmacksache; aber bitte, wenn’s<br />

Burkhard so wollte, dann sollt’ er. Ich war da flexibel, auch wenn ich es eigentlich lieber hatte,<br />

ging einer an mir heftig handfest ans Werk; zupacken, Faust machen, schrubben. – Na gut,<br />

jedem seine Vorlieben, und Gerhard mocht’s halt wie ehedem Burkhard, und Gerhard kam<br />

jetzt ins Hecheln: „Du, fick mal noch bisschen, nur ’n bisschen, nicht dolle... Ja, so is’ richtig,<br />

gleich spritz ich, gleich kannst’ du aufhör’n... Ja, jetzt is’gut, jetzt kommt’s mir, ich hab’ es<br />

geschafft, jetzt kannst wieder aufhör’n.“<br />

„Ja, warum denn? Warum soll ich denn aufhör’n? Halt mal schön still.“<br />

„Wieso, was denn jetzt? Du willst doch nich’ etwa –“<br />

„– doch will ich. Mal sehen, wie weit ich noch komme.“<br />

„Ach du ahnst es nich’, jetzt werd’ ich schon wieder.“<br />

„Ja wirste, sei still.“<br />

„Ja, bin ich ja, bin ich. Aber trotzdem... auweia, das is’ ja wie mit Gottfried. Der macht es<br />

auch immer so dicht hinternander, und ich.... ob ich will oder nich’, hab’ zu parier’n. O mein<br />

Gott, das halt ich nich’ aus, immer fallen sie alle über mich her, und ich bin das Opfer, ich<br />

kann mich nich’ wehr’n.“<br />

„Ja, is’ ja gut, hör’ auf zu zetern.“<br />

„Wieso, was denn jetzt? Warum hast’n denn rausgezogen? Du kannst’n doch nich’ einfach<br />

rausziehen –“<br />

„– das merkst du doch, dass ich das kann.“<br />

„Nee, komm her, steck’n mir wieder rein, ja. Mach jetzt mal so richtig, dass ich mich wie<br />

gezwungen fühle, ja..“<br />

„<strong>Das</strong>s du dich was?“<br />

„Na, dass ich mir so vorkomme, als wollt’ ich das gar nich’, aber ich muss, ich komm<br />

nich’ drum herum, weil du das Bestimmen hast.“<br />

„Wie kommst’n auf so was?“<br />

„Na durch Gottfried, Harris Bruder, weil der hat rausgefunden, dass ich mich am besten<br />

annehmen kann, wenn ich mich unterordne. <strong>Das</strong> ist Psychologie, verstehst du?“<br />

„Nee tut mir leid, von so was hab’ ich keine Ahnung. Ich hatt’ eben einfach nur Lust,<br />

dich noch mal zu ficken.“<br />

„Na dann los, dann mach’s doch. Ich bin doch auf so was aus wie verrückt. <strong>Das</strong> darf ich<br />

mir bloß so nicht sagen, ich muss mir stattdessen einreden, ich müsste parier’n, verstehst du.<br />

Komm Jochen, schieb ihn mir wieder rein, ja, ich brauch’ das, dass man mich zwingt. Du, das<br />

macht mir wahnsinnige Lust. Je öfter, je schöner. Am besten die ganze Nacht durch. Ich bin<br />

doch so unersättlich.“<br />

„Ja, ja, kann ja sein, aber jetzt kann ich nich’ mehr. Außerdem sollten wir endlich wieder<br />

zu Erich rübergehen. Harri wartet auf mich.“<br />

Ja, denkste. Harri wartete mitnichten auf mich. Als Gerhard und ich da ankamen, waren<br />

wir verzichtbar; die Burschen aus der Wohngruppe sich eingefunden: in Erichs Zimmer vielfach<br />

Geficke, Gestöhne, Geschnaufe. Richard lag auf der Couch unterm Harri, und daneben<br />

der Hellmut unterm Erich, und auf dem Fußboden fickte der Herbert in Windhundmanier den<br />

Klaus, der nebenher dem Albert, der vor ihm hockte, die Keule belutschte. Und zunächst<br />

merkten sie allesamt nicht, dass wir reingekommen waren.<br />

„Guck dir das an, ist das nicht herrlich?“ flüsterte Gerhard, begrabbelte mich, „kriegst’ da<br />

nich’ auch wieder Lust? Ja, kriegst du, merk’ ich. Du, hör mal, ich dreh’ mich jetzt einfach<br />

um, und du fickst’ mich hier gleich an’er Tür im Steh’n, ja.“<br />

„Nee, nee, warte doch mal.“<br />

„Warum denn? Ich hab’ dir doch gesagt, ich hab’ nie’ genug.“<br />

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