Das Männerdorf 1 - Hermann W. Prignitzer
Das Männerdorf 1 - Hermann W. Prignitzer
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nebenan bei den Brüdern, Bruder, und Harri wär’ auch da. Und da wollt’ Bruder Hobler nur<br />
mal gucken gehen, hat er gesagt Würde gleich wiederkommen und dann ginge et weiter, hat<br />
er gemeint. Aber damit haben wir gleich nich’ gerechnet. War uns doch klar, wenn er Sie<br />
sieht, Bruder Mathesius, dass er dann bei Ihnen versackt. Der gibt sich doch nich’ mit Bruder<br />
Oberländer zufrieden, wenn er Sie kriegen kann. Erzählen Sie mal, Bruder, wie war det denn<br />
die Nacht mit Bruder Hobler? Hat er Sie tüchtig gründlich?“<br />
„Du, das kann ich dir nicht sagen, wie das die Nacht mit Bruder Hobler war, Herbert. Ich<br />
kann mich nämlich an nichts mehr erinnern. Ich weiß nur noch, ich hab’ irgendwann auf’m<br />
Bauch gelegen, und dann hat mich Bruder Kurze noch mal gefickt. Aber selbst davon kann<br />
dir nicht mehr sagen, wie das ausgegangen is’, “<br />
„Bruder Mathesius war nämlich ziemlich betrunken, Herbert. Der hat zwar die ganze Zeit<br />
über gestöhnt und gewimmert, als hätt’ er sonst was für Gefühle bei dem Gebumstwerden,<br />
aber trotzdem hat es irgendwann den Eindruck gemacht, als wär’ er längst weggetreten. Hat<br />
auch gar nicht mehr registriert, dass Bruder Hobler umgehend auf ihn rauf ist, als ich von ihm<br />
abgestiegen bin.“<br />
„Na jedenfalls kann ich mich wirklich an nichts mehr erinnern, Herbert. Hatt’ heute<br />
Vormittag, als ich aufgewacht bin, nur so’n Empfinden im Hintern, als hätte mich Bruder<br />
Kurze die Nacht mehrere Stunden hintereinander weg am Wickel gehabt.“<br />
„Ja, ja, schön wär’s gewesen, Jochen, aber ich war doch auch nicht mehr taufrisch. Richtig<br />
auf Zack war lediglich Gottfried. Der konnt’ noch ganz mächtig, auch wenn er zwischendurch<br />
ab und an mal kurz tief Luft holen musste, aber ausgiebig von ihm genagelt worden bist<br />
du. Und dann vorhin noch der Nachschlag... eigentlich müsste dein Hintern jetzt für eine<br />
Weile gesättigt sein.“<br />
„<strong>Das</strong> is’er auch, Erich. Bruder Hobler hat da an mir ganze Arbeit geleistet.“<br />
„Hast’ das gehört, Harri? In deinem Bruder hast du, was Jochen angeht, vermutlich einen<br />
gewaltigen Konkurrenten, wenn ich das richtig sehe.“<br />
„Kann schon sein, Erich, aber Jochen hält trotzdem zu mir, und nach’m Essen düsen wir<br />
deshalb auch ruckzuck ab, fahr’n wir zu mir, stimmt’s, Jochen?“<br />
„Ja, ja, aber vorher muss ich noch fix zu uns hoch, ich kann doch nich’ in diesem Kittel<br />
hier fahr’n.“<br />
„Dann zieh’n doch aus, lass ihn hier; hast doch noch ’n Oberhemd drunter, und das reicht<br />
doch für jetzt.“<br />
„Ja, aber morgen früh kannst du Jochen so nicht aufs Motorrad steigen lassen, Harri.<br />
Morgens ist es jetzt mitunter schon ziemlich frisch draußen.“<br />
„<strong>Das</strong> macht doch nischt, Erich. Da geb’ ich ihm von mir ’n Pullover, und ’ne Jacke kann<br />
er auch haben.“<br />
„Und wie ist das mit den Kitteln bei euch, Jochen? Liegen die so, dass du dir morgen früh<br />
vorm Dienst ohne weiteres einen neuen nehmen kannst? Oder musst du erst hier her, den hier<br />
bei uns abholen?“<br />
„Nee, nee, muss ich nich’, Erich. Kittel hab’ ich zum Wechseln ’n ganzen Stapel im<br />
Spind. Da muss ich mir nur einen greifen, und fertig. Und den hier nehm’ ich dann mal mit,<br />
wenn ich wieder mal hier bin.“<br />
„Und det sind Sie hoffentlich bald mal wieder, Bruder Mathesius.“<br />
„Ja, ja, bin ich, Albert.“<br />
„Sie, Bruder Kurze, können wir nachher nich’ alle zusammen erst noch bei uns drüben ’n<br />
Mittagschlaf halten, bevor sich Harri den Gottesruh–Bruder unter’n Nagel reißt?“<br />
„Nee, nee, Richard, daraus wird nischt. Dein Gottesruh-Bruder und ich hauen sofort ab,<br />
wenn wir mit’m Essen fertig sind.“<br />
„Dich hab’ ich aber gar nich’ angesprochen, Harri. Ich wollt’ nur wat von Bruder Kurze<br />
wissen.“<br />
„Der sagt dir aber auch nichts anderes.“<br />
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