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Das Männerdorf 1 - Hermann W. Prignitzer

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Der Kerl ein Oberhemd an... also wenn mich nicht alles täuschte, solche Art Hemden kannt’<br />

ich, weil in Elbberge der Herr Weidner, mit dem ich es in der letzten Zeit ein paar Mal gehabt<br />

hatte, der trug auch solche Hemden, und bei dem gehörten sie zur Uniform eines Volkspolizisten,<br />

und außerdem, wenn ich’s jetzt richtig sah: dem Mann, an den ich jetzt rangegangen<br />

war, eine Hose gerutscht, die konnte zu einer Uniform gehören, jedenfalls war’s eine mit<br />

Gürtel, Koppelschloss dran. Und nun nahm mich der Mann am Schlafittchen und griff mir<br />

zugleich in den Schritt. – „Willst also mitmachen, ja? Wie alt bist’n?“<br />

„Neunzehn.“<br />

„Vorname?“<br />

„Jochen“<br />

„Warum zitterst’n so, Jochen?“<br />

„Ich war hier noch nie.“<br />

„Und wie hast du hergefunden? – Macht mal weiter, Jung’s, lasst euch nicht stör’n.. Ich<br />

muss erstmal dem jungen Mann hier auf’n Zahn fühlen. Dauert ’n Augenblick. Nimm mir<br />

inzwischen mal Bubi ab, Konrad, der hat noch was nötig.“<br />

„Det will ich aber von Ihnen, Chef.“<br />

„Ja, ja, nächstes Mal wieder, Bubi. Nun lass dich mal von Konrad.“ Und der ‚Konrad‘<br />

Gerufene, auch so ein Uniformhemd an, der griff sich den ‚Bubi‘ Genannten. „Komm her,<br />

Bubi, stell dich in Stellung.“ Und der „Chef“ zerrte sich... na klar, das war eindeutig ’ne Uniformhose,<br />

die er sich da hochzerrte, und nun schob er mich durch die nächste Lücke der hinteren<br />

Stapelreihe rein in den Wald. – „Na komm schon, Jochen, komm mit, brauchst keine<br />

Angst zu haben, dir passiert nichts, ich will nur wissen, woran wir mit dir sind. – Ich heiß’<br />

übrigens Arnold. Wir sollten uns duzen, macht’s leichter. Komm mal hier seitlich lang, ich<br />

lauf nicht gern durch dieses Scheiß Blaubeerkraut. – So, und nun hier lang, hier ist gut, hier<br />

noch ’n paar Meter, dann können wir uns hinsetzen, dann sind wir weit genug ab von aller<br />

Leute Ohr’n. Man braucht ja nich’ immer Zuhörer. Und ich hab’ hier ’n Lieblingsplatz. Warte,<br />

gleich kommt er. – So, hier is’ er schon. Na los, setzen wir uns hin “ Und uns hingesetzt,<br />

hielt mir dieser Arnold eine metallene Taschenflasche hin: „ Willste ’n Schluck? .Is’ Wodka.“<br />

„Nee, geht nich’, ich hab‘ morgen Dienst.“<br />

„Wo bist’n in Emmaus angestellt?“<br />

„Oben in Gottesruh.“<br />

„Ach so, bei den Alten, na ja, da gibt’s an Sex nischt zu holen, stimmt’s.“<br />

„Nee, nicht so richtig.“<br />

„Und? Bist du ’n Ficker oder lässte dich lieber?... (und mir jetzt wieder ’ne Hand im<br />

Schritt, und die walkte) ...Hast keinen Schlechten, so wie es sich anfühlt. Wie groß is’er<br />

denn? Nee, sag’ mal nischt, lass mich schätzen... So um die zwanzig, was?“<br />

„Einundzwanzig Komma sieben.“<br />

„Nicht übel. Lass mal sehen, mach’ dich mal lang, leg dich hin. – Na, Donnerwetter, hast<br />

aber schnell ’n Harten, geht’s bei Dir immer so schnell?“<br />

„Ja.“<br />

„Na, dann heb’ mal den Hintern, runter mit der Hose. - Na, alle Achtung, hast wirklich<br />

’n heftigen Prügel. Und mit dem wolltest du nun endlich mal wieder ficken, ja?“<br />

„Ja, wollt’ ich.“<br />

„Und dass die Leutchen allesamt was an der Birne haben, das macht dir nichts aus?“<br />

„Nee.“<br />

„Na dann biste hier richtig, wirst’ von mir eingemeindet. Immer die Nacht von Freitag<br />

zum Samstag, und immer so ab elf. Heut’ wurd’s zwar ’n bisschen später, aber gewöhnlicherweise<br />

sind wir um elf eingetrudelt, und dann geht’s so bis eins, halb zwei. Kommt immer<br />

drauf an, wie viele sich von Euren Leutchen so blicken lassen. Sind ’ne ganze Menge inzwischen..<br />

Aber wir sind ja auch nicht wenig.“<br />

„Und wo kommt ihr her?“<br />

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