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Das Männerdorf 1 - Hermann W. Prignitzer

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„Hast’ schon mal auszuprobiert?“<br />

„Nee, aber das will ich auch gar nich’.“<br />

„Bist’ also keener von denen, die beedes wollen? Eenmal ’ne Frau und andermal ’n<br />

Mann.“<br />

„Nee.“<br />

„Schade. Mein Franz, also mein Mann, det war so eener. Und Waldemar is’ auch so. –<br />

Na, nu werd’ ich dich mal von mir befrei’n. Aber ick denk ma, wenn ich noch ’n bisschen<br />

dran rubbeln würde, steif würd’ er dir werden. Vermutlich biste jetzt bloß ’ne Idee zu verdattert.<br />

Na ja, kann ick ja ooch versteh’n. Kommst her, willst mit Harri ins Bett, und dann kommt<br />

dir seine Mutter in die Quere. Is’ aber allet nur gut gemeint, Jochen. – Mensch, einundzwanzig<br />

Komma sieben... da hat’s der liebe Jott aber jut mit dir gemeint. Solltest’n nich’ enttäuschen,<br />

mach’ wenigstens ’n paar Kinder damit. Ansonsten geht’et ja keenen wat an, wie du<br />

lebst.“<br />

„Ja, stimmt, aber nun sollt’ ich endlich zu Harri hochgehen.“<br />

„Ja, mach det. Waldemar kann ick dich jetzt sowieso nich’ vorstellen. Wenn der dich<br />

sieht, bin ick’n erstmal fürs Erste los, und det kann ich mir nich’ leisten. ich brauch schließlich<br />

heute ooch noch wat. Aber trotzdem, so’n kräftiges Ding, wie du hast. Is’ schon ’n Jammer,<br />

dat unsereiner da leer ausgeh’n muss. Na ja, nich zu ändern. – Wie is’n det eigentlich mit<br />

meinem Gottfried? Hat der dein Prachtstück da schon gesehen?“<br />

„Ja, hat er.“<br />

„Hast’da also mit andern Worten gleich beede Hoblers unter’n Nagel gerissen.“<br />

„Nee, det is’ eher umgekehrt. Die haben mich in Beschlag genommen.“<br />

„Na, dann lass dir mal ja nich’ die Butter vom Brot nehmen. Hoblers sind nämlich Despoten.<br />

Det liegt so in ihnen drin. So war schon der alte Hobler, wat mein Schwiegervater war,<br />

und bei meinem Mann war’et genauso, und unsere Jungs, die haben ooch ’ne Menge davon<br />

abgekriegt. Gottfried mehr als Harri, aber in Harri steckt ooch wat davon. Du, ick sag dir wat,<br />

Jochen. Gottfried musste mit Diplomatie kommen, da erreichste am meisten. Harri dagegen<br />

kneift ’n Schwanz ein, wenn du energisch wirst. Denn kuscht er. Merk dir det. Is’ nur zu deinem<br />

Juten, gloob’s mir. – So, nun geh mal hoch, ich muss ooch rin. Und denk dran, Jochen,<br />

wenn ihr beede nachher... na du weeßt schon... also wenn ihr da oben, dann ick hier unten<br />

ooch, Waldemar muss schon noch wat leisten, sag’ ick dir. Kerle, die faul sind im Bett, die<br />

haben bei mir nischt verlor’n. Wat hälst’n eigentlich von meiner Büste?“<br />

„Ganz schön üppig.“<br />

„Det will ich meinen. Und die Haut? So mit zweeundsechzig, is’ dat nich’ noch alle<br />

Achtung, so glatt wie’se is’?“<br />

„Ja, stimmt, det is’se.“<br />

„Ja, ja, Jochen, ich merk’ schon: wir spinnen ’n guten Faden, wir beede. Du, hör’ mal,<br />

komm mal ran. – Du, wenn du mit dem, wat du hier in’ner Hose hast, doch mal ’ne Frau, na<br />

du weeßt schon... dann kloppste bei Gitta Hobler an, ja? Ick mach’dir jederzeit det Versuchskaninchen,<br />

wenn du det Ganze auch mal mit ’ner Muschi ausprobier’n willst. Kannste auch<br />

heimlich haben, falls du det für besser hältst. Ick halt’ garantiert die Klappe, wenn meine<br />

Jungs det nich’ wissen sollen. Haben wir uns verstanden, Junge?“<br />

„Ja.“<br />

„Na dann geh’ mal zu Harri hoch. Oder nee, wart’ mal, gib mal deiner neuen Freundin ’n<br />

Kuss. Aber so richtig, richtig mit Zunge.“ – Und schon war ich dran; Mutter Hobler mich eins<br />

fix drei beim Kopfe gepackt, und ihr Morgenmantel, der klaffte, und ihre Üppigkeit, die attackierte<br />

mich, die rieb sich an mir, und ich wusste nicht, wo mit den Händen hin, und vor<br />

lauter Verlegenheit bestreichelten sie unbeholfenst der Frau die Oberschenkel knapp unterhalb<br />

der Hinterbacken, und die Frau hörte nicht auf mit dem Küssen, und ich hörte vor lauter<br />

Nicht-wissen-was-tun nicht auf mit dem Gestreichel, Oberschenkel, Hinterbacken, au nee,<br />

weg da, bloß nich’ an’ Hintern kommen, die denkt doch sonst sonstwas von mir, die mir schon<br />

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