Das Männerdorf 1 - Hermann W. Prignitzer
Das Männerdorf 1 - Hermann W. Prignitzer
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auf japste Lorenz, und dem Lorenz kein Leben in der Hose. – „Sie, so schnell geht’s nicht mit<br />
mir.“<br />
„Wie oft haben Sie denn so was schon gemacht?“<br />
„Noch nicht oft.“<br />
„Was heißt ‚noch nich‘ oft? Wieviel waren’s denn?“<br />
„Sie meinen, mit wem alles?“<br />
„Ja, was denn sonst’“<br />
„Sie, da ist nicht viel.“ – Ja, da war nicht viel; viel fand ich nicht vor, Lorenz die Hosen<br />
gerutscht, aber nun hatte ich ihn einmal am Wickel und außerdem Lust, ihn zu ficken. – „Na<br />
los, kommen Sie mal ans Bett.“<br />
„Na Sie sind ja ein Schneller.“<br />
„Wieso, waren die Andern weniger schnell?“<br />
„<strong>Das</strong> gab keine Andern, es gab bisher nur einen.“<br />
„Und wer war das?“<br />
„Soll ich mich hinlegen? Aber dann müsste ich mir erst die Schuhe ausziehen.“<br />
„Nee, nee, nicht nötig, bleiben Sie mal steh’n, beugen Sie sich zum Bett runter.“<br />
„Ach so, Sie machen das auch so.“<br />
„Was heißt ‚auch so‘? Wer denn noch?“<br />
„Na der, von dem ich Ihnen vorhin erzählt habe.“<br />
„Meinen Sie den Diakon, den sie in Bethlehem rausgeschmissen haben?“<br />
„Ja, ja, den.“<br />
„Und der fickt Sie auch immer im Steh’n?“<br />
„Na jetzt nicht mehr, jetzt ist er ja weg.“<br />
9<br />
‚Mein Gott, bin ich bescheuert‘, so dacht’ ich; Lorenz sich verkrümelt, ich den Vorhang<br />
zur Seite geschoben, das Fenster aufgerissen, mich aufs Bett gepackt. Und nun zeigte ich mir<br />
den Vogel und hielt mich für reineweg bekloppt, mich mit so einem wie dem Lorenz überhaupt<br />
eingelassen zu haben. Vorn der Mann Ach-Gott-ach-Gott, hinten dem Mann eine Mogelpackung;<br />
ich hatte soeben vermutlich der Männerwelt taubsten Hintern erwischt, und entsprechend<br />
belanglos hatte sich mir nach belanglosem Schab-Schab auch der Abgang ereignet.<br />
Verglichen mit diesem Nichts an Reiz, ich meine Einundzwanzigkommasieben mal mehr, mal<br />
weniger hurtig hin- und hergeschubbert, mir dann, na klar, was sollt’ sein?, mir dann einer<br />
abgegangen, aber verglichen mit dieser Nichtigkeit an Erleichterung... schier schon vergessen,<br />
bevor ich ihn rausgezogen hatte... also verglichen damit erlebte ich mit Opachen Emil, alle<br />
Achtung Opachen Emil!... einen tauben Hintern bot der mir jedenfalls nicht; dessen Hinterchen,<br />
obschon nichts an ihm dran war, das glühte, und mir an so manchem Morgen ein orgastischer<br />
Jauchzer, so dass ich ab und an, hatte mich Opachen Emil mal wieder verdammt zeitig<br />
geweckt, und dann war halt noch Zeit... „Ja, ja, Bruderchen Enkelchen, so is’ jut, komm<br />
her, immer ran. Na los doch, pfropf’ma noch mal.“<br />
‚Mein Gott, bin ich bescheuert. Hab’s wunder wie gut und bin reineweg blöd‘, so dacht’<br />
ich; Lorenz sich verkrümelt, ich den Vorhang zur Seite geschoben, das Fenster aufgerissen,<br />
mich aufs Bett gepackt. Und da lag ich nun und ich fragte mich, warum mir nicht gereicht<br />
hatte, was mir ohnehin schon zugeflossen war. Opachen Emil mir sicher, und der Herr Schubert<br />
doch wohl auch; der kam nächsten Mittag garantiert wie verabredet, und nach dem, was<br />
er so angedeutet hatte, hätte ich dann, wenn mir mal danach wäre, garantiert wen, der mir mit<br />
Freuden einen abnuckelte. Und brauchte ich mal ein anständiges Stück in der Hand, so richtig<br />
was klotziges Strammes, einen Pfahl, wie man ihn zu befummeln nicht alle Tage geboten bekam...<br />
auch das konnt’ ich haben: der Herr Boche mir doch wohl deutlich genug angezeigt,<br />
wie sehr ihm an meiner Hand lag, dass sie ihm einen Dienst erwies. – ‚Mein Gott, bin ich be-<br />
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