Das Männerdorf 1 - Hermann W. Prignitzer
Das Männerdorf 1 - Hermann W. Prignitzer
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„Nee, jetzt mein’ ich gar nix mehr. Und blasen sollst’ mir jetzt auch keinen. <strong>Das</strong> war nur<br />
’n Scherz. Komm, lass uns schlafen.“<br />
„Magst’det mit Kuscheln?“<br />
„Ja, ja, rück mal richtig ran. – Du, sag mal, ich hab’ gar nichts von unten durchgehört.<br />
Hast du was gehört?“<br />
„Nee, ick ooch nich’ Wahrscheinlich sind’se drüber eingeschlafen. Mein Gott, is’ unsere<br />
Mutter ’n Schrapnell. “<br />
„Nee, is’ sie nich’. Ich finde, deine Mutter is’n Original. Vielleicht versuch’ ich’s ja doch<br />
mal. Muss ja nich’ immer nich’ klappen. Muss ja nich’ werden wie vor Jahren, als mich mein<br />
Vater mal auf eine raufbugsier’n wollte.“<br />
„Dein Vater?“<br />
„Ja, ja, mein Vater, aber das erzähl’ ich dir ßn andermal. Jetzt lass uns schlafen. – Du,<br />
nich’ mir an’ Schwanz geh’n. Ich will jetzt nich’ noch mal munter werden. Ich will jetzt<br />
schlafen. Mir is’, als müsst’ ich das erstmal alles gründlich überschlafen. Und dann bin ich<br />
wohl endgültig in Emmaus angekommen. Da, wo alles nich’ so is’, wie es nach außen hin<br />
aussieht.“<br />
„Aber ist det nicht überall so, wo man hinkommt, Jochen? Wenn man erstmal durchblickt,<br />
is’ nischt so, wie et nach außen hin aussieht, und dann möcht’ man zunächst meist<br />
nischt wie weg da. Aber wat dann? Du, Gottfried hat inzwischen vielleicht tatsächlich ’n<br />
kranket Gehirn, aber in eenem hat er wohl recht. Der meint nämlich, Emmaus wär’ die große<br />
Welt in’ner kleenen Welt. Euer Nest da wär’von der Welt so’ne Art Querschnitt. Nur allet auf<br />
engstem Raum. Und deshalb nähm’det auch anscheinend allet so’ne extremen Dimensionen<br />
an. Aber det geben, tät’et det allet überall. Und det in Hülle und Fülle. So wär’det nu mal mit<br />
der Natur vom Mensch. So, und nich’ anders.“<br />
„Meint er?“<br />
„Ja, meint er.“<br />
„Na dann mal Gute Nacht, Harri.“<br />
„Und denn mischste morgen hoffentlich wieder kräftig mit, ja?“<br />
„Ja, ja, so wird es wohl werden.“<br />
Ende des ersten Teils<br />
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