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Das Männerdorf 1 - Hermann W. Prignitzer

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„Ja, heißt es.“<br />

„Du, das musst’ mir mal genauer erzählen. Aber nicht jetzt, ich muss los. Aber vorher<br />

wirst du geküsst. Was du aber auch für dich behältst, verstanden. Ich küss’ hier sonst niemanden.<br />

Und von mir kriegst du das auch nur, wenn ich mit dir allein bin. Alles klar?“<br />

„Ja.“<br />

„Na dann komm, lass dir von mir den Liebhaber machen. Aber trotzdem, Jochen, nicht<br />

vergessen, beim ‚Sie“ musst du bleiben. Ich hab’ sowieso schon das Gefühl, ich verstrick<br />

mich momentan viel zu tief. Aber ich kann nicht anders, du hast es mir angetan –“<br />

14<br />

„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte Harri; Bruder Hobler gegangen, sein Bruder zu mir<br />

ins Zimmer gekommen, und ich noch immer nackt auf der Couch. – „Alles in Ordnung mit<br />

dir?“<br />

„Ja, ja, alles gut. Holst du mir mal meine Sachen? Die liegen noch bei Erich im Zimmer.“<br />

„Ja, ja, mach ick. Hat dich Gottfried gebumst?“<br />

„Ja, hat er.“<br />

„War er rücksichtslos?“<br />

„Nein. Komm, hol meine Sachen, ich möchte mich anziehen.“<br />

„Warum bist’n so abweisend?“<br />

„Ich bin nicht abweisend, aber bist du schon mal hintereinander weg immer wieder gebumst<br />

worden?“<br />

„Ja bin ick.“<br />

„Na dann weißt du ja, wie es einem so geht.“<br />

„Und det is’ allet, warum du jetzt so bist?“<br />

„Ja, das ist alles, ist das nicht genug?“<br />

„Aber sonst is’ nisch?“<br />

„Nee. Mensch, frag doch nich’ so viel, geh jetzt endlich und hol meine Klamotten.“<br />

„Ich hol’ sie, kannst hierbleiben, Harri“, hörte ich Klaus; hatt’ ihn nicht reinkommen hören,<br />

und als er nun wieder raus war, sagte Harri: „Musst über det von eben gar nicht viel reden,<br />

Jochen. Ick weiß auch so, dass Gottfried säuisch mit dir umgegangen is’.“<br />

„Was heißt’n ‚säuisch‘, Harri? Der hat mich gefickt, na und? <strong>Das</strong> hast du doch vorhin<br />

auch gewollt, und wenn dein Bruder nicht dazugekommen wäre, wärst du genauso über mich<br />

hergefallen oder warum warst du mit’n Fingern schon an mir dran? Ich hatte doch ausdrücklich<br />

gesagt, ich will so was nich’.“<br />

„Ja, ja, weiß ich.“<br />

„Na also, was soll dann das Gerede von ‚säuisch‘? Wenn du Gottfrieds Verhalten verurteilst,<br />

kannst’ deins gleich dazuschmeißen. Und im Grunde hast du dich viel schlimmer verhalten.<br />

Dein Bruder hat mir nicht erst vorgegaukelt, er wär’ mit weniger zufrieden. Wenn du<br />

mir schon ‚säuisch‘ kommst, dann trifft das wohl eher auf dich zu.“<br />

„Was heißt’n det allet? Is’et schon zwischen uns aus, bevor’et richtig angefangen hat?“<br />

„Nein, is’es nich’, Harri.“<br />

„Nee, wirklich nich’? Hat Gottfried dich mir nich’ ausgespannt?“<br />

„Nein, hat er nicht.“<br />

„Na dann is’ ja gut. Ich hatte schon mächtige Angst, als ich gehört hab’, Gottfried hat die<br />

Tür abgeschlossen. Da wusst’ ich –“<br />

„– ja, sei doch mal still, leg dich her.“<br />

„Aber ich denk’, du willst dich anzieh’n, und ich bin ja außerdem auch schon angezogen.“<br />

„Ja und, du sollst dich doch bloß mal ’n Augenblick mit herlegen.“<br />

„Ja, mach ich ja, mach ich.“<br />

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