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Das Männerdorf 1 - Hermann W. Prignitzer

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„Und wenn er ihn dann raus hat, dann kommt er erstmal zu mir. Ich lieb det auch so rum,<br />

Bruder. Aber heut hat mich noch keiner. Ich musste doch erst Bruder Böhme. Aber nu is’er ja<br />

abgefüllt. Gucken Sie mal, Bruder ich lieg’ hier grade so schön. Da brauchen Sie sich nur auf<br />

mich ruffzupacken, und dann hau’n Sie’n mir rin.“<br />

„Ja, ja, Herbert, aber jetzt muss ich mich erstmal ausruhen. Außerdem muss ich pinkeln.<br />

Tut mir leid, Albert, aber jetzt muss ich ihn rausziehen.“<br />

„O nee Sie, det geht nich’, Bruder. Ich hab’ da durch Sie doch jetzt sonstwas für’n Loch.<br />

<strong>Das</strong> zieht’s mir doch wahnsinnig rin.“<br />

„Albert, hör auf, sei fügsam.“<br />

„Ja, bin ich ja, Bruder Böhme. Aber wer fickt mich denn jetzt als Nächster?“<br />

„Da wird sich schon was finden. – Komm Jochen, ich zeig dir, wo die Toilette is’.“<br />

„Nee, musste nich’, das hat mir Erich schon gezeigt.“<br />

„Na dann komm ich so mit. Ich müsst’ nämlich auch mal.“<br />

„Aber im Bad nix miteinander anstellen, Klausi. So was gehört hierher, davon wollen wir<br />

alle was haben.“<br />

„Ich versuch es zu beherzigen, Erich. – Komm, Jochen.“<br />

„Du, wart’ mal. Wo is’n Gerhard abgeblieben?“<br />

„Na hier. Ich sitz hier hinter der Couch.“<br />

„Is’ was? Weinst du etwa?“<br />

„Nee, aber ziemlich beiseite gelassen fühl ich mich schon.“<br />

„Du, klär das mal, Erich.“<br />

„Ja, ja, mach ich, Klausi. Geht mal schiffen.“ – Und im Rausgehen hört’ ich noch: „Na<br />

los, Jungs, Freiwillige vor. Wer möcht’ sich um Bruder Oberländer kümmern?“<br />

„Geht ja lustig bei euch zu.“<br />

„Ja, gefällt’s dir?“<br />

„Kann man so sagen.“<br />

„Na dann sieh mal zu, dass du so oft wie möglich bei euch da oben wegkommst. – Nee,<br />

nicht hier rein, hier geht’s in die Küche. Nächste Tür.“ Und durch die kamen wir nun also ins<br />

Bad, ins sogenannte: gleich vorn ein Waschbecken, daneben ein schmaler Heizkörper, dann<br />

das WC und anschließend die Dusche, und das war’s dann auch schon, und mehr hätt’ auch<br />

nicht reingepasst, sah ich, Klaus Licht gemacht, weil’s da ansonsten stockdunkel gewesen<br />

wäre; da gab es kein Fenster.<br />

„Na dann mal, Jochen, leg los.“<br />

„Ja, ja nach dir. Ich warte.“<br />

„Nee, nee, mach mal, ich piss derweil in die Dusche. <strong>Das</strong> machen wir immer so, wenn<br />

wir zu mehreren sind.“<br />

Und also gab es nun zeitgleich doppelt’ Gestrulle, und wir uns ausgeschifft, ward ich umarmt.<br />

– „Komm mal her, Junge, jetzt muss ich dich erstmal zünftig begrüßen. Hab’ dich ja<br />

noch nicht mal geküsst.“<br />

Und Klaus küsste sanft, küsste zärtlich; und wie wir da so standen, uns küssten, da kamen<br />

mir, klar, was denn sonst, fix die Gefühle, und Klaus kamen sie auch; und wir kamen aneinander<br />

ins Grabbeln.<br />

„Schön, dass du so was Heftiges an dir dran hast, Jochen. Mit so was Starkem hab’ ich<br />

schon ewig keine Bekanntschaft mehr gemacht. Weißt du, woran mich dein Hammer erinnert?<br />

Mit solchem Kaliber haben sie mich seinerzeit entjungfert. Drei Mann hoch. In der Gefangenschaft.<br />

Ich war doch ’n Jahr in Kriegsgefangenschaft“<br />

„Bei den Russen?“<br />

„Ja, ja, bei den Russen. Aber die sich da über mich hergemacht haben, das war’n keine<br />

Russen. Uns haben Armenier bewacht. Hübsche Kerle, sag’ ich dir. Und ich schon dreißig,<br />

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