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Das Männerdorf 1 - Hermann W. Prignitzer

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Ick will dich für mich alleen haben. Jedenfalls halbwegs. Um Gottfried und unsern Arnold<br />

werd’ ich nich’ rumkommen, aber ansonsten... du, komm mal her, willst mir denn nich’ alleen<br />

gehör’n? Hast doch gemerkt, wie gut ich ficke. Was brauchst’n da noch Andre? – Komm,<br />

mach dich nicht so steif. Sei mal wieder so locker wie vorhin auf’m Sessel. – Ja, ja, komm<br />

her, lass küssen. – Wat is’n? Wat hast’n?“<br />

„Nix, gar nix, aber jetzt hör mir mal zu. Gestern Nacht da im Wald, da hast du gesagt,<br />

auf’s Treusein würdest du keinen Wert legen.“<br />

„Ja, ja, hab’ ich, weil ich... na ja, vom Kopp her, da find ich det ja auch richtig, aber so<br />

wie det eben abgeloofen wär’, ich von dir runter, und schon schiebt dir der Nächste wat rin...<br />

du, da wär’ ich mir doch regelrecht auswechselbar vorgekommen.“<br />

„Was heißt denn auswechselbar? <strong>Das</strong>s es hier hintereinander weg geht, und jeder mit jedem,<br />

wie es grad kommt, das hast du mir doch gestern schon erzählt, dass es hier so zugeht.“<br />

„Ja, ja, aber plötzlich... du hör’ mal, du bist doch erst achtzehn –“<br />

„– neunzehn bin ich.“<br />

„Na gut, biste neunzehn, aber trotzdem... wenn man in dem Alter den Richtigen gefunden<br />

hat, dann reicht einem doch der Eene.“<br />

„Ja, war das bei dir so, als du neunzehn warst?“<br />

„Als ich neunzehn war? Da konnt’ ich mir so’n Luxus nich’ leisten, aber du, du könntest<br />

ganz anders leben. Komm Jochen, lass uns endlich ’n richtiges Liebespaar werden.“<br />

„Wieso, das sind wir doch längst, du hast mir doch gleich gefallen, aber nebenher muss<br />

es trotzdem noch Andre für mich geben dürfen, sonst wird’s nix mit uns.“<br />

„Nee, meinste’ nich’?“<br />

„Nee.“<br />

„Na gut, aber dann muss eener für den andern wenigstens immer die erste Geige spielen,<br />

egal, mit wem wir’s sonst noch so treiben. Können’wa uns darauf einigen?“<br />

„Ja, können wir, aber nun lass uns erstmal zu den Andern geh’n. Ich möcht’, dass das hier<br />

alles wieder in Ordnung kommt.“<br />

„Ja, soll’et ja auch.“<br />

„Na dann komm, na los, raus hier.“<br />

„Ja, denn mal raus hier. Aber dir is’ hoffentlich klar, dass’se jetzt alle wat von dir woll’n,<br />

entweder so rum oder so rum?“<br />

„Na und, lass sie doch. Und morgen früh fahren wir dann zu dir, auch wenn ich mir eigentlich<br />

schon was anderes vorgenommen hatte.“<br />

„Aber trotzdem kommste mit mir mit?“<br />

„Ja.“<br />

„Siehste, det is’et, wat ick mit der ersten Geige meine. Für dich immer erst ich. – Nanu,<br />

wo sind sie denn?“<br />

Tja, wo waren sie? Jedenfalls nicht in Erichs Zimmer. „Na dann komm, dann können ja<br />

sie nur bei Klaus sein.“<br />

„Nee, nee, das allgemeine Durcheinander findet immer hier statt. Höchstens noch im<br />

Gemeinschaftsraum, wenn wir ’n stabilen Tisch brauchen.“<br />

„Wozu denn das?“<br />

„Um jemandem ’n Doppelfick zu verpassen. Du, halt mal, ich hör’ wat.“ – Und auf ging<br />

die Tür, durch die es zur Wohngruppe ging, und rein kamen Erich und Klaus, beide nackt wie<br />

zuvor, und Erich uns sehen und reagieren war eins: „Na guck mal an, die Herren Spielverderber.<br />

Jetzt braucht ihr auch nicht mehr anzukommen.“<br />

„Nich’, Erich, lass sein. Kommt, setzt euch.“<br />

„Ja, ja, dann setzt euch mal, geht auf die Couch. Oder habt’ ihr vor abzuhauen?“<br />

„Nee, haben wir nich’, und det von eben tut’ma leid, Erich.“<br />

„<strong>Das</strong> sollt’ es dir auch, Harri, zumal wir gestern Nacht doch wohl einer Meinung war’n,<br />

wie wir’s mit Gottfried halten. – Hat dir Harri erzählt, um wen es geht, Jochen?“<br />

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