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Das Männerdorf 1 - Hermann W. Prignitzer

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„Wieso bist’n eigentlich schon angezogen? Wo lagen denn deine Klamotten?“<br />

„Na hier im Zimmer. Die hab’ ich mir fix gegriffen, als Gottfried mich rausgeschmissen<br />

hat.“<br />

„So, hier sind deine Sachen, Jochen. Ich leg’ sie hier auf den Sessel, ja?“<br />

„Ja is’ gut, dankeschön, Klaus. Bist wirklich ’n Netter.“<br />

„Für dich immer, Jochen. Aber ich wollt nur noch sagen, in’ner halben Stunde gibt’s<br />

Mittag, ihr könnt selbstverständlich mitessen. Gibt Sauerbraten und grüne Klöße. Gottfried<br />

schickt zwei Portionen mehr rüber.“<br />

„Is’ gut, in’ner halben Stunde bin ich so weit. Dann kommen wir.“<br />

„Na dann bis gleich, ihr Turteltauben.“ Und raus war der Klaus, und ich, ich war müde<br />

zum Gotterbarmen. – „Hilfst’ mir nachher beim Anzieh’n, Harri?“<br />

„Bist mächtig fertig, was?“<br />

„Ja, bin ich. Aber das hat nicht nur allein was mit deinem Bruder zu tun. <strong>Das</strong> is’ auch der<br />

Wein und alles andere. <strong>Das</strong> war ganz allgemein alles ’n bisschen zu viel für mich.“<br />

„Ja, kann ich mir denken. So’n Fickfest, obwohl et die Nacht noch gar nicht richtig eins<br />

war, aber trotzdem, ick kann mir schon denken, dass dich das kirre gemacht hat. Aber ick<br />

krieg’dich nachher trotzdem noch aufs Motorrad, ja?“<br />

„Weiß ich nich’. Wollen wir’s nicht lieber verschieben?“<br />

„Nee Jochen, bitte, det tu’ mir nich’ an.“<br />

„Ja, ja, schon gut, ich werd’ es schon schaffen. Aber mich bei dir zu Hause noch groß<br />

ficken lassen, daraus wird erstmal nix, hörst du?“<br />

„Na und, wat macht det? Mach’ ick eben nischt, genieß, dass du da bist.“<br />

„Komm, erzähl’ nich’, dass dir das reicht “<br />

„Doch, doch, ich bin lernfähig, und nachdem du mir eben den Kopp gewaschen hast, da<br />

bin ich schon froh, wenn ich dich endlich für mich alleen hab’, und keener kann’ma dazwischenfunken<br />

und nimmt dich mir weg. Und hier kann det doch jederzeit passier’n. Zweisamkeit<br />

soll hier ja sowieso nich’ aufkommen. Hier soll es doch immer bunt durcheinander gehen.<br />

Und det hat ja auch wat, gleich so mit mehreren. Aber manchmal braucht man eben auch<br />

Zweisamkeit.“<br />

„Ja, ja, irgendwie schon. Aber bisher hab’ ich so was noch nicht kennengelernt, ich weiß<br />

auch nich’ mal, ob mir das tatsächlich liegt.“<br />

„Dann warst du wahrscheinlich noch nie so richtig verliebt.“<br />

„Nee, war ich auch nich’. Hauptsache, das war ’n Mann.“<br />

„Ja, ja, aber hör mal, Jochen, jetzt biet’ ick dir Liebe.“<br />

„Komm, letztlich willst’ mich auch bloß ficken.“<br />

„Na det gehört doch dazu, oder?“<br />

„Ja, ja, aber dann müsst’ ich dich eigentlich auch mal ficken dürfen“<br />

„Du mich?“<br />

„Ja, ich dich.“<br />

„Aber du weißt doch, dass ick so wat immer nur notgedrungen auf mich nehme. So quasi,<br />

wenn ich wirklich nich’ drum herumkomme. Und außerdem: du kannst doch viele Andere.<br />

Für so was brauchst du doch mich nich’.“<br />

„Und wenn doch?“<br />

„Ach komm, nimm die, die hier in Emmaus rumlaufen. Die lassen sich immer, auch die,<br />

die von so was überhaupt noch nischt wissen. Wenn du nur hart genug dran bleibst, kannste<br />

hier jedem die Hosen vom Hintern zieh’n. Schließlich biste ’n Bruder. Wenn du das geschickt<br />

ausspielst, kriegste hier jeden dazu, sich ficken zu lassen. Schleppst ihn mit in’ Wald und<br />

knöpfst ihn dir vor. So was schaff ja so gar ich, und ich bin bloß der Bruder von eenem Bruder.“<br />

„Ach so einer bist du.“<br />

„Wie? So einer bin ich?“<br />

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