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Das Männerdorf 1 - Hermann W. Prignitzer

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„Nee, nee, det können wir Mama nich’ antun, Jochen. Und kiek mal, mächtig geil sieht<br />

det doch aus, findst’det nich ooch’?“<br />

„Nee überhaupt nich’.“, jappt’ ich, mir ein Würgeln im Hals, und schon sprang ich ans<br />

Klobecken, sackte auf die Knie, und dann kotzt’ ich auch schon los. – „Ach du heilger Strohsack.<br />

Hör mal uff, Waldemar. – Wat hast’n, Junge? Sind dir denn Frauen so wat von zuwider,<br />

dass’de dir erbrechen musst? Det kann doch nich’ sein, du hast doch ’ne Mutti, oder wie is’et<br />

mir dir? Hast’ etwa keene mehr?“<br />

„Doch, aber –“<br />

„Na wat denn?“<br />

„Da muss ick nich’ zugucken, wenn sie gefickt wird.“<br />

„Ach det is’et, det muss einem ja erst gesagt werden. – Wat is’n Männer? Wat steht’ ihr’n<br />

so rum? Fasst doch mal zu, gebt ihm mal ’n Glas Wasser, dass er sich ’n Mund ausspül’n<br />

kann. – Magst wieder aufsteh’n, Junge?“<br />

„Ja, ja, aber nich’ mich anfassen, Gitta.“<br />

„Ja, ja, is’ ja jut. – Los, Waldemar, hilf ihm.“<br />

„Hier haste Wasser, Jochen.“<br />

„Ja dankeschön, Harri.“<br />

Und ich spült’ mir den Mund aus und dann reicht’ ich den Becher zurück, war ein Zahnputzbecher.<br />

– „Mein Gott, is’ mir schlecht.“<br />

„Vielleicht is’ dir det Abendbrot nich’ bekommen.“<br />

„Wieso, wir haben doch noch gar nix gegessen.“<br />

„Wat is’? Sag mal, Harri, du hast’se wohl nich’ mehr alle? Du hast deinem Gast nischt zu<br />

essen gegeben?“<br />

„Doch, doch, war ja allet fertig, aber sind wir nich’ dazu gekommen. Ich wollt’ erst mit<br />

Jochen ins Bett.“<br />

„Sag mal, det gibt’s doch wohl nich’, wat?.“ Und klatsch ging’s; Harri... ich hatt’s nicht<br />

gesehen, aber das war mir auch so klar: Gitta ihrem Harri eine geklatscht, und Waldemar half<br />

mir jetzt hoch. – „Komm, ick bring’da ins Bett, Jochen.“<br />

„Und ick mach’ dir jetzt wat zu essen.“<br />

„Nee, Gitta, lass es, ich will jetzt nichts essen. Ich will meine Ruhe haben, weiter nix.“<br />

„Na denn will ich mal nach unten jeh’n. Und entschuldige, Jochen, det is’ allet nur, weil:<br />

machmal trink ick’ zu viel, und dann bin ich... du, ’ne läufige Hündin is’ nischt dagegen. Aber<br />

det is’ nur, wenn ich wat gesoffen hab’.“<br />

„Und wann säufst’de mal nich’? Du bist doch ’ne Alkoholikerin.“<br />

„Ja und, du hast doch det meiste davon, Waldemar. Uff mir kannste doch dadurch jederzeit,<br />

wo haste det sonst?“<br />

„Ja, ja hast ja recht Gitta. Nun wart’ mal, ick bring’ bloß noch den Jochen ins Bett, und<br />

dann jehn wir beede runter zu dir.“<br />

„Na, dann geht mal. Ich kann mich auch allein ins Bett bringen.“<br />

„Und ich bin ja auch noch da.“<br />

„Na jut, denn komm ma, Gitta, jehn wir nach unten.“<br />

„Ja, ja, uff den Schreck hier muss ick jetzt erstmal eenen trinken, und denn –“<br />

„– ja, ja, ich weeß schon, ich werd’ma bemüh’n. Ich nehm’da fest in die Arme.“<br />

„Und meinen Schoß ins Jebet.“<br />

„Ja, ja, det ooch, wat denn sonst?“<br />

„Na dann mal Jute Nacht, ihr andern. Und nochmals: entschuldige, Jochen, ick wollt dir<br />

nischt antun. Im Gegenteil, ich dacht’ doch, ick tu’da wat Jutet. Konnt’ doch sein, dass’de<br />

bloss Hemmungen hast.“<br />

„Ja, ja, is’ ja schon gut, Gitta. Komm, ich umarm dich, und dann macht da unten Euer’s.“<br />

„Ach schön, ja umarm’ma. Mensch, wat bist du für’n Kräftiger, und trotzdem so zart besaitet.<br />

Det is’ für mich schon ’n Jammer.“<br />

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