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Stele und Legende - Oapen

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85 Die GroÄe Revolte gegen Narām-SÇn<br />

findet sich dort in der Form Ma-ni-u[m] EN MÉ-kÉn˹ ki ˺. 83 In der „Chronik áber<br />

die fráhen Kànige“ erscheint der Name im Anschluss and die Apišal-Episode in<br />

der Form m Ma-an-nu-da-an-nu šèr MÉ-kan ki (Z. 27), die entweder auf eine<br />

spätere Verlesung des Namens als Ma-nu-dan bzw. Ma-ni-dan oder auf die<br />

Zusammenziehung mit einem einstmals angefágten Epitheton dannum<br />

zuráckgeht. Entsprechend der Chronik ist Manium von Makan auch in der bereits<br />

erwähnten Omina-Sammlung zu ergänzen, die fár die anfänglichen Passagen<br />

der Chronik als Vorlage gedient hatte. 84<br />

Die ábrigen Namen sind bislang nirgendwo sonst belegt. Allerdings passen<br />

sie sich dem an, was fár die verschiedenen Städte zu erwarten wäre. So ist<br />

Puttimatal von Simurrum ein hurritischer Name; 85 dasselbe gilt von Ḫupšumkipi<br />

von Marḫaši 86 <strong>und</strong> vermutlich auch fár Ingi von Namar. 87 Migir-Dagān passt<br />

trefflich auf einen Mari-Kànig. 88 Fár Duḫsusu von Mardaman bleibt die Frage<br />

der sprachlichen Herkunft offen.<br />

Ein weiteres Indiz fár fár die literarisch freie Gestaltung der Listen aus G <strong>und</strong><br />

M bilden die erwähnten Ortsnamen. D. Charpin 89 hat darauf hingewiesen, dass<br />

diese Orte mit Ausnahme der Triade Uruk, Umma <strong>und</strong> Nippur exotische Gegenden<br />

bezeichnen, die in der mentalen Topographie der Mesopotamier an den<br />

fernen Grenzen ihres Landes <strong>und</strong> damit gleichsam in den Randbezirken der Welt<br />

liegen: 90 Simurrum, Namar, Apišal, Marḫaši, Mardaman, Makan <strong>und</strong> Lullubu.<br />

Während G die Stadt Mari in die Reihe ferner Gegenden aufnahm, fehlt Mari<br />

83<br />

Nar. 3 Z. 33; vgl. I. Gelb/B. Kienast, FAOS 7 (1990), 89; D. Frayne, RIME 2 (1993),<br />

117, Z. ii 4. Zur Diskussion der lange zwischen Ma-ni-d[an] <strong>und</strong> Ma-ni-u[m] schwankenden<br />

Lesung vgl. die Literatur bei Gelb/Kienast, ibid. 90 Anm. 33 <strong>und</strong> zuletzt D.<br />

Frayne, BiOr 48 (1991), 384 Anm. 20. Die Lesung -u[m] ist nach Kollation durch B. R.<br />

Foster apud Frayne, ibid. bestätigt worden.<br />

84<br />

Vgl. J.-J. Glassner, RA 77 (1983), 8.<br />

85<br />

I. Gelb, Hurrians and Subarians, 55 fáhrt ihn auf Puttum-atal zuráck; zu /puttu/<br />

„ausheben, in Dienst nehmen (?)“ vgl. I. Gelb et al., NPN, 119b <strong>und</strong> 248a.<br />

86<br />

Vgl. P. M. Purves apud I. Gelb, Hurrians and Subarians, 55 Anm. 53; I. Gelb et al.,<br />

NPN, 227b.<br />

87<br />

Vielleicht zu den inhaltlich unklaren hurritischen Lexemen /inn/ (belegte Namen Inni-ki,<br />

In-ni-ge, E-en-ni-ki, En-ni-ge) oder /inkiru/ (In-gi-ru) zu stellen, vgl. I. Gelb et al.,<br />

NPN, 220a.<br />

88<br />

Fár die Bedeutung des theophoren Elements Dagān im amurritischen Onomastikon,<br />

das in Mari der altbabyl. Zeit deutlich áberwiegt, vgl. M. P. Streck, Das amurritische<br />

Onomastikon der altbabylonischen Zeit, 65–67.<br />

89<br />

Vgl. D. Charpin, Flor. mar. 3 (1997), 14 sub a.<br />

90<br />

Zum zentrisch organisierten Konzept der „mentalen Topographie“ des alten Mesopotamiens,<br />

das durch die spätbabylonisch áberlieferte „Babylonische Weltkarte“ trefflich<br />

illustriert wird, vgl. G. Jonker, Topography, 35 ff., insbesondere 37 f.

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