06.01.2013 Aufrufe

Stele und Legende - Oapen

Stele und Legende - Oapen

Stele und Legende - Oapen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

372 „Sargon, der Eroberer“ (AO 6702)<br />

Çbersetzung „an der Seite“ nicht mÜglich ist. Ich vermute daher, dass aḫamma<br />

hier so zu verstehen ist, dass der tappÉm allein auf sich gestellt kámpft <strong>und</strong><br />

dadurch sein Heldenmut betont werden soll. Diese Deutung ist jedoch unsicher.<br />

24. Den Stativ naḫiš, wÜrtlich „er ist gedeihlich“, Öbersetzt das AHw 713b<br />

mit „ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> wohlauf“. Gemeint sein dÖrfte etwa: „von kernges<strong>und</strong>er, stolzer<br />

<strong>und</strong> práchtiger GÖte“, d. h. es wird hier – wie im Falle von nuḫušni „unsere<br />

Práchtigkeit“ in Z. 7 – die erstklassige, heroische Qualitát des sargonischen<br />

Soldaten bezeichnet. Diese Deutung halte ich angesichts des hier durchgángig<br />

entfalteten Heldenthemas fÖr wahrscheinlicher als die Annahme von K. Metzler,<br />

Tempora, 693, nach der naḫāšu lediglich das Wohlergehen infolge materieller<br />

Belohnungen ausdrÖcken wÖrde, die dem Soldaten nach vollbrachten Heldentaten<br />

winken. – innamra ist von amāru N „gesehen werden, sichtbar werden,<br />

erscheinen“ abzuleiten, mit Ventivendung (die hier den Subjunktiv verdrángt)<br />

<strong>und</strong> ohne Mimation.<br />

25. šapāru ist hier wahrscheinlich im Sinne von „anweisen, kommandieren“<br />

gemeint: vgl. AHw 1170 f. s.v. G 1 <strong>und</strong> 7, Gtn 8 <strong>und</strong> 9; CAD Š/1 447 f. s.v. “3. to<br />

order, to give orders, to command, to administer, to control, to govern, to rule”.<br />

In dieser Bedeutung ist das Verb zahlreich belegt. Es gibt freilich nur sehr wenige<br />

Stellen, in denen eindeutig das Kommandieren von Soldaten in einer Schlacht<br />

gemeint ist, wie die Belege CAD Š/1 435 zeigen, wo šapāru mit Truppen als<br />

Obj. fast stets nur das Schicken der Truppe zu einem bestimmten Ort meint. Im<br />

Sinne von „etwas (als Abwehr) gegen etwas oder jemanden schicken“ ist das<br />

Verb auch in magischem Kontext belegt (vgl. CAD Š/1 437a sub c). Mit J.<br />

Nougayrol, RA 45 (1951), 177 <strong>und</strong> B. Foster, Muses 2 I, 105 ist es auch mÜglich,<br />

šapārum im Sinne von „eine Nachricht Öberbringen“ zu verstehen; die folgende<br />

Zeile 26 wáre dann auf den damit postulierten Boten zu beziehen. Sie erláuterte<br />

die Art <strong>und</strong> Weise, in der der Bote seine Nachricht Öberbringt. Allerdings sind<br />

die anschlieÑenden Zeilen 27–29 mit dieser Auslegung nur schwer in Einklang<br />

zu bringen. Die Çbersetzungen Nougayrols <strong>und</strong> Fosters sind in diesem Punkt<br />

denn auch beide aus grammatischen <strong>und</strong> inhaltlichen GrÖnden abzulehnen, vgl.<br />

dazu oben S. 207.<br />

26. etel ist ein Stativ des Subst. etellu „FÖrst, Herrscher“ (vgl. dazu AHw<br />

260b s.v. 3) <strong>und</strong> bezeichnet hier eine Eigenschaft: „fÖrstlich“ bzw. „edel“.<br />

28. Zu kiṣru „Zusammenballung, Knoten“ in der speziellen Bedeutung<br />

„Kerntruppe, Einsatzeinheit (des stehenden Heeres)“ vgl. AHw 489a s.v. 8; CAD<br />

K 437 f. s.v. 2. MÜglicherweise ist die Form ein Pl. Gen. kiṣrī (so J. G. Westenholz,<br />

Legends, 65), obgleich der Plural fem. kiṣrātim fÖr „Arbeitskommandos“<br />

altbabylonisch belegt ist.<br />

29. šutarruḫ: šarāḫu „stolz, práchtig, herrlich sein“ im Dt reflexiv „sich<br />

rÖhmen, sich Öberheben, prahlen“ (vgl. AHw 1183 s.v. Dt 1 <strong>und</strong> 2) im Stativ 3.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!