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Stele und Legende - Oapen

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Kapitel 1<br />

Einleitung<br />

In den letzten Jahren sind die Quellen, die sich mit der sogenannten „historischliterarischen“<br />

Çberlieferung Éber die KÑnige von Akkade befassen, wieder vermehrt<br />

in den Blickpunkt der assyriologischen Forschung gerÉckt. Neben einer<br />

stattlichen Reihe von Einzeluntersuchungen 1 ist hier vor allem die Monographie<br />

von J. G. Westenholz, Legends of the Kings of Akkade. The Texts (Winona Lake<br />

1997) hervorzuheben, die sÖmtliche erzÖhlende Texte in akkadischer Sprache in<br />

neuer Bearbeitung vorgelegt hat. 2 Anders als in der frÉheren Forschung stehen<br />

heute weniger Fragen nach der HistorizitÖt der von diesen Texten vermittelten<br />

Inhalte, d. h. ihr Quellenwert in Hinblick auf ihre Aussagen Éber die altakkadische<br />

Epoche, im Mittelpunkt des Interesses. 3 Es sind vielmehr literatur-<br />

1 Studien seit 1985 (in Auswahl): J.-J. Glassner, RA 79 (1985), 115–126; ders., RA 82<br />

(1988), 1–11; B. R. Foster, BCSMS 16 (1988), 13–17; T. Longman III., Fictional<br />

Akkadian Autobiography (1991); J. G. Westenholz, Oral or Aural? (1992), 123–154; M.<br />

Liverani, Akkad (1993), 41–67; S. Franke, CANE 2 (1995), 831–841; G. Jonker, The<br />

Topography of Remembrance (1995), Kap. 1–4; S. Tinney, JCS 47 (1995), 1–14; C.<br />

GÉnbattı, Arch. Anatol. 3 (1997), 131–155; D. Charpin, Flor. mar. 3 (1997), 9–18; J. G.<br />

Westenholz, CRRA 34 (1998), 5–22; H. L. J. Vanstiphout, CRRA 34 (1998), 573–589; B.<br />

Pongratz-Leisten, WeOr 30 (1999), 67–90; M. van de Mieroop, Fs. Renger (1999), 327–<br />

339; ders., SMEA 42 (2000), 133–159; B. Pongratz-Leisten in J. RÉpke (Hrsg.), Von<br />

Göttern <strong>und</strong> Menschen erzählen (2001), 12–41; T. Potts, CRRA 45/1 (2001), 391–408.<br />

2 Dort nicht enthalten sind die „Sumerische Sargonlegende“, das sumerische Werk<br />

„Fluch Éber Akkade“, die hethitischen Fassungen der „Groàen Revolte gegen Narām-<br />

Sän“ <strong>und</strong> der „Kuta-<strong>Legende</strong>“, die mit Sargon <strong>und</strong> Narām-Sän befassten „historischen<br />

Omina“ <strong>und</strong> die von Akkade-KÑnigen erzÖhlenden Chroniken (die sogenannte „Weidner-Chronik“,<br />

eigentlich ein „literarischer Brief“, <strong>und</strong> die „Chronik Éber die frÉhen<br />

KÑnige“).<br />

3 Als entschiedenster Gegner einer historiographischen Auswertung der literarischen<br />

Quellen – einerlei, in welcher Epoche sie thematisch angesiedelt sind – kann zweifellos<br />

M. Liverani gelten, der die Suche nach einem “historical kernel” fÉr sinnlos hÖlt <strong>und</strong><br />

stattdessen eine ausschlieàliche Auslegung der Texte nach politisch-“propagandistischen“<br />

Zwecken, die zur Zeit der erstmaligen Verschriftung der Literaturwerke aktuell<br />

gewesen sein sollten, einfordert (vgl. Akkad, 41–67; CANE 4 [1995], 2353–2366, beson-

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