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Stele und Legende - Oapen

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Šar tamḫāri 257<br />

schen Konsonanten hingegen eine weitaus seltenere Erscheinung. 11 Auch die<br />

Verwendung des Zeichens KAìU fÉr pâ „M<strong>und</strong>“ kann fÉr eine hethitische<br />

Vorlage in Anspruch genommen werden, wenngleich sich dieses Zeichen auch<br />

in Emar, in Ugarit <strong>und</strong> in einem Brief aus El-Amarna findet. 12 Die weitgehende<br />

keilschriftliche Nichtunterscheidung zwischen stimmhaften, simmlosen <strong>und</strong> emphatischen<br />

Plosiven ist ein Merkmal aller peripheren akkadischen Dialekte des<br />

nordsyrisch-hethitischen Raumes <strong>und</strong> entspricht J. Huehnergard zufolge der<br />

„hurritisch-hethitischen“ Graphie. Sie lÄsst sich dementsprechend in Ugarit nur<br />

in geringem Umfang beobachten. 13<br />

Die im Šar tamḫāri festzustellende Schreibung von Kasusvokalen in St. constructus-Verbindungen<br />

ist im Akkadischen Ḫattušas wie auch Ugarits zu beobachten.<br />

14 Die Kasusendungen im St. rectus sind in der Regel korrekt geschrieben;<br />

in mindestens fÉnf FÄllen ist sie dagegen gewiss falsch. 15 Auch hierin korrespondiert<br />

der Text mit dem Akkadischen Ḫattušas <strong>und</strong> Ugarits. 16<br />

11 Nach J. Huehnergard, The Akkadian of Ugarit, 49f. sind irregulÄre Doppelungen in<br />

der ersten Silbe in Ugarit selten; auf S. 283 fÉhrt er das PhÄnomen auf hethitischen Einfluss<br />

zurÉck.<br />

12 Vgl. C. Wilcke, ZA 79 (1989), 186; dazu unten S. 323. Wilcke sieht in der Verbreitung<br />

der Schreibung KAìU einen Reflex der von Edzard in Proceedings of the Ninth<br />

World Congress of Jewish Studies 8 (Jerusalem 1988), 27–33 beschriebenen „Ḫattuša-<br />

Schule“.<br />

13 Vgl. J. Huehnergard, The Akkadian of Ugarit, 281.<br />

14 Vgl. Obv. 12 ina alāki urḫi; Rev. 20í ebēra nāri. Im zweiten Fall ist unklar, ob<br />

syntaktisch ein Akk. vorliegt. Zur Erscheinung in Ugarit vgl. J. Huehnergard, The Akkadian<br />

of Ugarit, 149ff. Die poetische Sprache Babyloniens kennt nur den St. cstr. auf -i<br />

im Gen. <strong>und</strong> -u im Nom., vgl. GAG î 64a <strong>und</strong> W. von Soden, ZA 40 (1931), 209–212.<br />

15 In Obv. 8 ist KASKAL-na Objektsakk. zu alāka, gleichzeitig logisches Subjekt zum<br />

in Obv. 9 folgenden urḫat šupšuqat. alakta in Obv. 9 deute ich als Akk. der Bez. zum<br />

Stativ marṣat. KASKAL-na in Obv. 14 ist Objektsakk. zum vorstehenden Partizip<br />

muštēšeru. ki-iṣ-ṣa-ri in Rev. 5í ist máglicherweise ein Pl.-Akk.-Adjektiv kiṣṣārī des<br />

Typs pitrās (GAG î 56n); Izre’el <strong>und</strong> J. G. Westenholz lesen hierin eine Nebenform<br />

kiṣaru von kiṣru „Knoten“, womit der Kasus dieses Wortes falsch wÄre. Ein weiterer<br />

unsicherer Fall ist šam--ru in Obv. 20 (evtl. St. constr. zum folgenden Kï-<br />

BABBAR). Obv. 24 (ge5-re-et-ta-šu) weist zwar eine falsch gebildete Endung auf, die<br />

jedoch gewiss einen syntaktisch korrekten Akk. darstellen soll. An sicher falschen<br />

Kasusendungen verbleiben Obv. 17 (ki-iš-ši, sofern nicht mit J. G. Westenholz, Legends,<br />

114f. als die Stadt Kīši zu interpretieren), Rev. 6íf. (ajjūti <strong>und</strong> pānūti), Rev. 9í (eṭlūtušu;<br />

Nom. hier durch die syntaktische Rolle fÉr den vorstehenden Nebensatz ša karāna šubbâ<br />

bedingt) <strong>und</strong> Rev. 13í (agê takkassu statt takkassi).<br />

16 Vgl. J. Durham, BoğazkÉy Akkadian, 233 ff.; J. Huehnergard, The Akkadian of<br />

Ugarit, 143–145.

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