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Stele und Legende - Oapen

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Šar tamḫāri 427<br />

Erscheinung findet sich sowohl in Nomina wie auch in Verbalformen <strong>und</strong> ist vor<br />

allem im BoghazkÜy-Akkadischen zu beobachten.<br />

7. Die Zeile bleibt trotz aller BemÄhungen unklar. Aufgr<strong>und</strong> der Trennlinien,<br />

die die Zeilen 7–12 abteilen, <strong>und</strong> dem Inhalt dieser Passage ist lediglich sicher,<br />

dass ein Sprecherwechsel stattgef<strong>und</strong>en hat. In Hinblick auf die Zeilen 10 ff.<br />

scheint hier ein AngehÜriger der Soldaten zu reden, der Sargon von der Beschwerlichkeit<br />

seines geplanten Zuges nach Purušḫanda erzÖhlt.<br />

E. Weidner, BoSt 6 (1922), 70 unten <strong>und</strong> H. G. GÄterbock, ZA 42 (1934), 87<br />

lassen die Zeile offen. W. F. Albright, JSOR 7 (1923), 8 Fn. 11 liest [ḫi-i]m-mata5<br />

it-ra-a ša-iṭ Šarru-k[Ü-en . . . ] “sweepings he has brought! Despised is<br />

Sargon”, mit ḫimmatu „Gesammeltes; Kehricht, Abfall“ <strong>und</strong> šéṭu II, vgl. AHw<br />

1205a „gering achten, missachten“ (m/spB; s.v. 2 auch diese Stelle verbucht).<br />

Dem schlieát sich A. F. Rainey, Amarna Tablets, 7 an. Sofern ša-iṭ eine<br />

Stativform ist, wÖre sie fÄr šéṭu II der einzige stark flektierte Beleg fÄr das Verb,<br />

das sonst den Stativ šīṭ bildet. S. Franke, Kènige von Akkad, 184f. liest: [di ? -<br />

i]m ? -ma-ta5 it-ra-a ša ë ? LUGAL-[kÜ-en . . . ] „[mit Jam]mern holte er den<br />

der Seite? Sargons [ . . . . . ]“. J. G. Westenholz, Legends, 110 f. mÜchte eine<br />

redeeinleitende Formel rekonstruieren: [. . . -i]m-ma UD ID ra a-ša--ed<br />

LUGAL-G[I-en KAàU-šu e-ep-pu-ša] “the champion of Sargon opens his mouth<br />

. . .” Am Ende der Zeile fehlt hierfÄr jedoch der Platz, denn nach Schroeders<br />

Kopie ist der rechte Rand der Tafel auf HÜhe dieser Zeile erhalten <strong>und</strong> unbeschrieben;<br />

nach dem Namen Sargons dÄrften nicht mehr als 4 Zeichen fehlen.<br />

Dass hingegen ab Z. 8 tatsÖchlich der ašarēdu bzw. ein Vertreter der Soldaten<br />

spricht, geht aus der Anrede Sargons an die qarradū in Z. 5 <strong>und</strong> dem Inhalt der<br />

Rede ab dieser Zeile, die die Antwort darstellt, hervor.<br />

FÄr ID-ra-a bÜten sich tarÉ I „fortholen“ oder tarÉ II „hochheben“ an,<br />

wobei die Endung -é als kontrahierter Ventiv zu erklÖren wÖre (vgl. ebenso<br />

Rev. 26å lu(-)ut-ra-a), da ein fem. Pl.-Subj. zu fehlen scheint.<br />

8. Vgl. den Beginn von Z. 15, der ebenfalls mit [ . . . ]-li-iš pa-ra-ak-ki<br />

beginnt. Weidners li-iš-pa-ra-ak-ki „mÜge dich senden den Weg“ (vgl. BoSt 6<br />

[1922], 63) ist ausgeschlossen, da šapāru zur Ablautklasse gehÜrt <strong>und</strong> die Form<br />

lišpurakki lauten mÄsste. íberdies mÄsste -kī „dich“ auf einen femininen<br />

Referenten verweisen. Denkbar auch ist ein ŠD-Stamm von parāku (G ~ D)<br />

„sich quer legen“, der dann den faktitiven D-Stamm ersetzte, also išparrakkī<br />

„Sie (die Berge?) legen sich dir quer“, doch der ŠD-Stamm ist nach GAG î 95a<br />

nur im hymnisch-epischen Dialekt Äblich, zu dem das Šar tamḫāri entgegen W.<br />

von Soden, ZA 40 (1931), 174 kaum gerechnet werden kann.<br />

Statt einer obskuren Verbform lÖsst sich besser das Substantiv parakku<br />

ansetzen. So liest H. G. GÄterbock, ZA 42 (1934), 87 Fn. 3 mit B. Landsberger<br />

apud W. von Soden, ZA 41 (1933), 110 Fn. 1 [šarru ka]-li-iš parakkī „KÜnig<br />

Äber alle KÜnige (sic!)“. FÄr [ . . . ]-li-iš lassen sich zwar eine Vielzahl von

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