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Stele und Legende - Oapen

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Šar tamḫāri 431<br />

mu-še-te--ru ist nach H. G. GÄterbock, ZA 42 (1934), 88 Fn. 1 eine<br />

fehlerhafte Form fÄr muštēšeru. Zu ešēru Št „in Ordnung halten, recht leiten“<br />

mit ḫarrānu in der Bedeutung „geraden Weges ziehen, den Weg einschlagen“<br />

vgl. AHw 256b s.v. 8; R. Borger, BAL 2 , 248a oben (Glossar); CAD E (1958),<br />

358 f. s.v. 8. 2 Inhaltlich ist die Form noch immer schwierig. Vgl. Weidner, BoSt<br />

6 (1922), 63: „der denWeg recht macht“; A. F. Rainey, Amarna Tablets, 9: “who<br />

makes straight (?) the way”; J. G. Westenholz, Legends, 115: “who proceeds on<br />

the way”.<br />

16. i-ra-a wird hier allgemein von arÉ „(sich) erbrechen“, mit martu „Galle“<br />

als Objekt, abgeleitet. Dem Zusammenhang nach sollte es sich um ein PrÖsens<br />

im Pl. fem. handeln (Subjekt ist ša tamkārē libbīšunu), auch wenn gerade hier<br />

die Dopplung des ersten Konsonanten nicht geschrieben wurde. bullul ist ein<br />

Stativ der 3. Sg. <strong>und</strong> somit grammatisch falsch, da auch hier ša tamkārē libbīšunu<br />

das Subjekt darstellt.<br />

Die letzte Form ist bislang stets im mä-ḫe-e „Sturm, Unwetter“ gelesen<br />

worden. meḫÉ wird Üfters als Metapher fÄr Zorn verwendet. J. G. Westenholz,<br />

Legends, 115 schlÖgt dagegen vor, mit einer Nebenform von mé’u I „(Galle)<br />

erbrechen“ zu lesen, auch wenn das Verb zur a-Klasse gehÜrt <strong>und</strong> die Form<br />

eigentlich imā’ñ lauten mÄsste. DafÄr spricht, dass dieses Verb mit martu<br />

„Galle“ als Objekt Üfters belegt ist. Allerdings wÄrden mit Westenholz’ LÜsung<br />

drei PrÖdikate – bullul, imñḫñ <strong>und</strong> īré – mit nur einem gemeinsamen Objekt<br />

(marta) konstruiert sein, was ich syntaktisch fÄr wenig wahrscheinlich halte.<br />

17. Ich lese mi-na als das Fragewort mīnu, mīnÉ, mīné: „was?“, das auch im<br />

Sinne von „warum?“ verwendet werden kann. In Rev. 27å erscheint es in der<br />

Form mi-nu. Damit ist eine rhetorische Frage naheliegend, etwa: „Warum hÖlt<br />

Sargon sich in Akkad auf?“<br />

Das Verb laqātu „hinwegraffen“ ist seit der aAk Zeit hÖufig in Fluchformeln<br />

von KÜnigsinschriften belegt. An eine solche Fluchformel an dieser Stelle hatte<br />

bereits P. Dhorme, RB 33 (1924), 26 gedacht; dieselbe Idee bewog S. Franke,<br />

Kènige von Akkad, 184 f. <strong>und</strong> 194 f. zur Emendation der Zeile zu: uru Ak-kã-dà ki<br />

uš ! -ši lilqut „Er soll im Inneren von Akkad die F<strong>und</strong>amente wegpicken!“ Diese<br />

LÜsung vernachlÖssigt jedoch ein kontextuelles Problem: Warum sollten die<br />

Kaufleute Akkads Vernichtung herbeifluchen, wenn sie wenige Zeilen spÖter<br />

Sargon um Hilfe angehen? Die Schwierigkeit liegt im Objekt ki-iš-ši. Ich<br />

verstehe es als Kasus obliquus von kiššū (Pl. tant.) „Macht, Gewalt, Herrschaft“,<br />

wohl auch „gewaltsame UnterdrÄckung“ (vgl. AHw 493a oben <strong>und</strong> CAD K 461a<br />

s.v. kiššu B; in lexikalischen Listen wird der Ausdruck mit nukurtu <strong>und</strong> déku ge-<br />

2 M. P. Streck, ZA 84 (1994), 173 sub 3.3.1. ešēru Št trÖgt in seiner Untersuchung des<br />

lexikalischen Št-Stammes dieser speziellen Verwendung des Št von ešēru keine Rechnung,<br />

sondern deutet ihn ausschlieálich als „Intensiv zu Š“ („in Ordnung halten“).

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